Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Luzifers Hammer

Luzifers Hammer

Titel: Luzifers Hammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
Vom Netzwerk:
Maureen. »Sag’s ihnen!« Sie packte Harveys Arm. »Du mußt es ihnen sagen.«
    »Ich kann nicht. Aber du bist jetzt ein Held. Du hast ihnen die Kraft gegeben …« »Du stehst selbst ziemlich hoch in der Gunst«, meinte Harvey. »Wir beide werden es ihnen sagen«, sagte Maureen. »Komm mit! Wir werden zu ihnen sprechen! Wir beide!«
    Ein teuflisches Angebot, dachte Harvey. Geht es hier ums Kraftwerk an sich? Oder um Johnny Bakers Andenken? Oder vielleicht, weil sie auf Marie und George Christopher eifersüchtig ist? Was ihr Motiv auch sein mochte, immerhin hatte sie ihm das Kommando über die Festung angetragen – und ihr Blick verriet ihm, daß sie das Angebot nicht wiederholen würde.
    »Wir müssen ihr Gebiet halten«, sagte Al Hardy. »Deke wäre dazu nicht in der Lage …«
    »Und ob wir könnten!« rief Tim. »Ihr habt sie geschlagen! Wir könnten durchaus!« Hardy nickte bedeutsam. »Ja, das nehme ich an. Aber wir mußten es erst geschafft haben – und das geht nicht mit Wunderwaffen. Granaten und Gasbomben würden uns bei einem Angriff wenig helfen. Wir würden Leute verlieren, eine Menge Leute. Wie viele Menschenleben wäre Ihnen das elektrische Licht wert?«
    »Viele«, sagte Leonilla Malik. Ihre Stimme trug nicht weit.
    »Hätte ich gestern die richtige Beleuchtung für mein OP gehabt, so hätte ich mindestens zehn weitere Menschenleben retten können.«
    Maureen ging aufs Podium zu. Harvey zögerte, dann ging er mit ihr. Was sollte er sagen? Die Männer sollen sich zum Kampf rüsten und ihre Waffen laden. Vive la republique ! Für König und Vaterland! Pflicht, Ehre, Heimat! Denkt an Alamo! Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit! Doch nie war einer je über die Schlagworte »hoher Lebensstandard« oder »Heiße Dusche und Elektrorasierer!« hinausgegangen. Und wie steht es mit mir? dachte er. Wenn ich da raufgehe, bin ich festgenagelt. Wenn die Neue Brüderschaft mit ihrem neuen Floß und ihren Mörsern daherkommt, muß ich der erste sein, der ins Boot steigt, der erste, der angreifen muß, vielleicht auch der erste, der von den Geschossen zerfetzt wird. Und was kann ich dann möglicherweise rufen, um mir Mut zu machen?
    Er erinnerte sich an die Schlacht: an den Lärm, die Einsamkeit, an die Angst, an die Schande, wenn man davonlief, an das Entsetzen, wenn man standhaft blieb. Abhauen war eine Entscheidung des Augenblicks, es nicht zu tun, eine ständige Last. Eine rationale Armee würde sich absetzen. Er nahm ihren Arm und hielt sie zurück. Sie drehte sich nach ihm um, und ihr Blick war … voller Sorge und Sympathie. Sie sagte leise, so daß es keiner hören konnte: »Wir müssen alle unsere Pflicht tun«, sagte sie. »Und das ist richtig so. Siehst du das nicht ein?«
    Die kurze Verzögerung aber war entscheidend. Al Hardy zog sich zurück, und die Leute wandten sich ab, wobei sie sich miteinander unterhielten. Harvey konnte einige Fetzen ihrer Unterhaltung mitbekommen:
    »Teufel, ich weiß nicht. Ich möchte auf jeden Fall um keinen Preis mehr kämpfen!« »Verdammt, Baker wurde wegen des Kraftwerks getötet. Sollte das gar nichts wert sein?« »Ich bin müde, Sue. Ich möchte nach Hause!«
    Bevor Hardy noch das Podium verlassen konnte, schnitt ihm Rick Delanty den Weg ab. »Der Senator meinte, das war eine wichtige Entscheidung«, sagte er. »Wir wollen darüber reden, jetzt gleich.« Harvey sah erleichtert, daß sich Delantys Mordlust gelegt hatte. Doch er schien entschlossen. »Al, Sie sagen, wir werden den Winter überleben. Lassen Sie uns darüber reden.«
    Hardy zuckte die Achseln. »Wie Sie meinen. Ich glaube, es wurde alles gesagt, was gesagt werden mußte.«
    Delantys Grinsen wirkte irgendwie künstlich. »O ja, Al, wir sind alle da, und der Schnaps ist alle, und morgen müssen wir wieder Steine klopfen. Machen wir’s gleich jetzt an Ort und Stelle aus. Können wir den Winter überleben?«
    »Ja.«
    »Aber ohne Kaffee. Der ist ausgegangen.«
    Hardy runzelte die Stirn. »Ja.«
    »Wie steht’s mit Kleidung? Die Gletscher rücken näher, und die Kleider verfaulen und fallen uns vom Arsch. Können wir irgend etwas aus den Vorräten herausholen, die unter Wasser liegen?«
    »Vielleicht etwas Kunststoff. Doch das hat Zeit, jetzt, wo wir uns nicht darüber Sorgen machen müssen, daß die Neue Brüderschaft vor uns da ist.« Diesmal blieb sonderbarerweise der Beifall aus. »Wir müssen unsere Kleidung weitgehend selbst herstellen, oder sie uns schießen«, sagte Hardy lächelnd.
    »Und was ist

Weitere Kostenlose Bücher