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Luzifers Hammer

Luzifers Hammer

Titel: Luzifers Hammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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Sortieren der Post nahm so viel Zeit in Anspruch, daß ihm keine für ein Schwätzchen mit der Kundschaft geblieben wäre, und so hatte er damit begonnen, diese Art Post auflaufen zu lassen.
    Und er hatte mit seiner Methode bei seinen Leuten durchaus Erfolg.
    »Alle sind damit einverstanden«, verteidigte sich Harry. »Die Leute können sich die Sachen anschauen oder sie gleich in den Ofen schmeißen.«
    »Es ist nicht gestattet, die Post eines Bürgers zurückzuhalten«, sagte Wolfe.
    »Wenn sich jemand beschwert hat, werde ich ihn von meiner Liste streichen«, sagte Harry. »Ich möchte meine Kunden zufriedenstellen.«
    »Mrs. Adams«, sagte Wolfe.
    »Oh.« Zu dumm. Ohne Mülltag gab es keine Ausrede, zum Haus der Adams hinaufzusteigen und sich mit Donna zu unterhalten.
    »Sie werden in Zukunft das Werbematerial vorschriftsmäßig zustellen«, sagte Wolfe, »so, wie die Post eingeht, nicht haufenweise. Mülltage gibt es nicht mehr.«
    »Jawohl, Sir. Kann ich sonst noch etwas tun?«
    »Rasieren Sie sich den Bart ab und lassen Sie sich die Haare schneiden.«
    Harry schüttelte den Kopf. Dieser Teil der Vorschriften war ihm bekannt.
    Wolfe seufzte. »Harry, Sie haben nicht das Zeug für einen Postboten.«
    »Oh?!«
     
    Eileen Susans Büro war klein und eng, immerhin war es aber ein Büro. Sie hatte jahrelang gekämpft, um ein eigenes Büro zu bekommen, abseits von den Plätzen hinter dem Schalter. Es hatte sich herausgestellt, daß sie mehr war als nur eine Sekretärin.
    Sie spielte mit den Knöpfen ihres Rechners und runzelte die Stirn, dann kam ihr plötzlich ein Gedanke, und sie mußte lachen daß es sie schüttelte. Im nächsten Augenblick merkte sie, daß Joe Corrigan unter der Tür stand.
    Corrigan betrat das Büro. Er hatte wieder einmal den obersten Hosenknopf geöffnet, und man konnte es sehen. Seine Frau ließ es nicht zu, daß er sich größere Hosen kaufte. Sie hatte die Hoffnung nicht aufgegeben, daß er einmal abnehmen könnte. Er steckte die Daumen in den Hosenbund und sah sie dann fragend an. Eileens Lachen brach ab. Sie wandte sich wieder ihrem Rechner zu und lächelte nicht mehr.
    »Okay«, sagte Corrigan. »Wo fehlt’s denn?«
    Eileen schaute ihn aus großen Augen an. »Wie? O nein, wahrscheinlich kann ich es Ihnen nicht sagen.«
    »Sie meinen, wenn Sie mich nur oft genug löchern, könnten Sie die Firma in die Hand bekommen, nicht? Das läuft aber nicht. Ich habe dafür gesorgt.« Corrigan mochte es, ihr auf diese Weise zu begegnen. Eileen war so was wie Mädchen für alles: sie war zuverlässig und arbeitete schwer, aber sie freute sich auch am ganzen.
    »Okay«, seufzte Corrigan. »Ich will Ihnen mein Geheimnis verraten. Wir hatten die Maler im Haus. Robin Geston hat das Marina-Projekt unterzeichnet.«
    »Oh? Das ist gut.«
    »Jawohl. Und das heißt, daß wir mehr Leute brauchen. Sie als erste, als stellvertretenden Direktor, wenn Sie den Job haben wollen.«
    »O ja, ich möchte schon. Danke.« Ihr Lächeln flackerte auf und erlosch wie ein Blinklicht, bevor man es überhaupt merkte.
    Sie wandte sich wieder ihrem Tischrechner zu.
    »Ich wußte, daß Sie annehmen werden. Darum ließ ich die Maler kommen. Sie richten den Raum neben meinem Zimmer für Sie her. Das wird Ihr neues Büro. Ich habe die Leute beauftragt, Sie zu fragen, sobald sie mit dem Gröbsten fertig sind.«
    Corrigan stützte sich mit seinem ganzen Gewicht auf die Tischkante. »So. Ich wollte Sie damit überraschen. Und wie lautet Ihr Geheimnis?«
    »Ich hab’s vergessen«, sagte Eileen. »Und ich muß diese Kostenvoranschläge machen, damit Sie sie nach Bakersfield mitnehmen können.«
    »Okay«, sagte Corrigan und kehrte geschlagen in sein Büro zurück.
    Wenn er nur wüßte, dachte Eileen. Etwas wie ein Kichern wollte in ihr hochsteigen, aber sie unterdrückte es. Eileen dachte bei sich: Nun gut, ich habe es getan. Und Robin war nett. Nicht gerade der größte Liebhaber aller Zeiten, aber er hatte es auch nie behauptet. Allein diese Art, ein Wiedersehen vorzuschlagen:
    »Liebe braucht Übung«, hatte er gesagt. »Beim zweitenmal läuft’s immer besser.«
    Doch alles blieb in der Schwebe. Vielleicht würde sie irgendwann einmal auf sein Angebot zurückkommen, höchstwahrscheinlich aber nicht. Er hatte ihr deutlich genug zu verstehen gegeben, daß er verheiratet sei, was sie vorher nur vermutet hatte.
    Nie war auch nur ein Wort darüber gefallen, daß ihr Privatleben etwas mit Geschäft zu tun hätte. Nun hatte er bei

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