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Luzifers Hammer

Luzifers Hammer

Titel: Luzifers Hammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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versuchen. Sie brauchen Flüssigkeit und Nahrung. Kommt es bei Ihnen sehr oft vor, daß Sie sich nicht krankmelden?«
    »Nein. Ich glaubte, ich würde es schaffen.«
    »Bei jeder Weltraummission wurde bisher etwa ein Drittel der Leute mehr oder weniger raumkrank. Die Wahrscheinlichkeit war sehr hoch, daß es einen von uns erwischt. Jetzt trinken Sie das. Langsam.«
    Er trank. Das Zeug war dickflüssig und schmeckte nach Orangen. »Nicht schlecht.« »Die Grundlage ist amerikanischer Tang«, sagte Leonilla.
    »Ich habe es mit Fruchtzucker und einer Vitaminlösung versetzt. Wie fühlen Sie sich? Nein, schauen Sie mich nicht an. Es ist wichtig, daß Sie dies untenbehalten. Lassen Sie die Augen geschlossen.«
    »So geht es schon besser.«
    »Gut so.«
    »Aber ich bin es nun einmal nicht gewöhnt, die Augen geschlossen zu halten! Und ich muß …«
    »Sie müssen Ihren Flüssigkeitshaushalt wieder auffüllen und am Leben bleiben, damit die anderen hier bleiben können«, sagte Leonilla streng.
    Delanty spürte etwas Kaltes an seinem Unterarm.
    »Was …«
    »Eine Beruhigungsspritze. Entspannen Sie sich. So. Nun werden Sie ein paar Stunden schlafen. In der Zeit werde ich Ihnen eine intravenöse Injektion geben. Wenn Sie dann wieder wach sind, können wir es mit weiteren Medikamenten versuchen. Gute Nacht.«
    Sie kehrte ins Hauptabteil des Hammerlabs zurück. Jetzt war genug Platz vorhanden. Die Geräte waren verstaut, und die Styroporpackungen hatten sie zum Teil in den Weltraum geschmissen.
    »Nun?« fragte John Baker, und Pjotr Jakow fragte dasselbe auf Russisch.
    »Es sieht nicht gut aus«, sagte sie. »Ich glaube, er hat mindestens vierundzwanzig Stunden keine Flüssigkeit zu sich genommen. Vielleicht auch länger. Seine Temperatur ist 38,8. Schwer dehydriert.«
    »Was werden wir also tun?«
    »Ich hoffe, daß die Medikamente, die ich ihm gegeben habe, die Flüssigkeit binden. Ich habe ihm fast einen Liter eingeflößt, ohne irgendwelche Anzeichen von Gefahr. Warum hat er denn nichts gesagt?«
    »Himmel noch mal, er ist der erste Schwarze im Weltraum. Und er möchte nicht der letzte sein«, sagte Baker.
    »Meint er vielleicht, er wäre der einzige, der unbedingt Erfolg haben muß?« fragte Leonilla. »Er ist der erste Schwarze im Weltraum, aber die physiologischen Unterschiede zwischen den Rassen sind weitaus geringer als die zwischen den Geschlechtern. Ich bin die zweite Frau im Weltraum, die erste hat versagt …«
    »Wir müssen weitermachen«, mahnte Pjotr Jakow. »Leonilla, Sie können mir helfen. Oder müssen Sie Ihren Patienten betreuen?«
     
    Selbst nachdem die Geräte einigermaßen verstaut waren, blieb der Raum in Hammerlab immer noch knapp. Sie hatten versucht, sich einigermaßen abzusondern: Delanty in der Apollo, Leonilla Malik in der Sojus. Baker und Jakow teilten sich die Wache und schliefen, wenn überhaupt, im Hammerlab. Bei drei Mann, die die Arbeit von vier zu verrichten hatten, blieb nicht viel Zeit zum Schlafen übrig.
    Und der Hamner-Brown nahte. Er kam mit dem Schweif voraus direkt auf sie zu, und die dünne Gaswolke, die er ausstieß, hatte bereits die Erde, den Mond und Hammerlab eingehüllt. Sie machten stündlich Sichtbeobachtungen und gingen jeden Tag hinaus, um Proben aus dem Nichts zu nehmen, aus dem spärlichen Vakuum, Proben, die sie mit auf die Erde nehmen wollten, wo empfindliche Instrumente einige Moleküle aus dem Schweif eines Kometen identifizieren sollten.
    Zunächst gab es wenig zu sehen. Nur in Richtung Komet war deutlich zu erkennen, daß sich der Schweif ausbreitete und sich über Hunderte Millionen von Meilen erstreckte. Doch später, als er näher kam, war er ringsum wahrzunehmen.
    Sofern sie nicht gerade den Kometen beobachteten, konnten sie sich der Beobachtung der Sonne widmen. Es gab noch mindestens ein Dutzend Experimente, in Kristallographie, in Dünnschichtforschung, mit denen sie die übrige Zeit nutzen konnten.
    Das reichte, um einen arbeitsreichen Tag auszufüllen.
    Es war kaum möglich, für sich allein zu sein, aber sie schafften es irgendwie. Bedingt durch ein stillschweigendes gegenseitiges Abkommen und durch die Konstruktion des Raumschiffes befanden sich ihre intimen Sachen im Raumschiff, nicht in der Laborkapsel. Für Baker und Delanty war das recht einfach: ein Rohr, das sie über ihr Glied stülpten und ein Behälter zum Wasserlassen. Das lief.
    Diesmal, als sich Baker dieser Einrichtung bediente, spürte er Delantys Blicke auf sich.
    »Ich glaubte, Sie

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