Luzifers Heiliger (Die Londoner Drakulia Vampire #2) (German Edition)
oder erkannt. Aber das war abwegig – natürlich hatte die Vampirin sie sofort erkannt – und Maia verwarf den Gedanken wieder, als Lerina nun wieder zu Dimitri sprach, mit einer Stimme die zugleich höhnisch und glücklich klang. „Ich sehe, dass du dir die Zeit gut vertrieben hast, Dimitri.“
Ihre Augen wandten sich nun wieder Maia zu, und darin lag das pure Böse. Schon sie auf sich ruhen zu haben, machte, dass Maias Blut ihr schneller durch die Adern schoss, und ihre Bisswunden begannen, wie zur Antwort zu pochen, es war wie dem Gesang der Sirenen zu lauschen. Maia packte den hölzernen Stab fester, um ihn zwischen den Falten ihres Kleids verborgen zu halten, und versuchte, dieses Böse aus ihrem Kopf zu verjagen, als sie begriff, dass die Vampirin dabei war, ihren Bann über sie zu werfen. Und wenn das Flimmern in ihren Augen ein erstes Anzeichen dafür war, so hatte sie gerade Erfolg damit.
Als hätte er das gerade auch bemerkt, machte Corvindale auf einmal eine abrupte Bewegung und schob sich zwischen sie und Lerina und unterbrach den Bann so. Maia drückte ihn dankbar und begriff, dass sie den Blickkontakt mit den Drakule besser meiden sollte. Zumindest bei denen, die ihr übel wollten.
Der dritte Vampir mit den Rubinen war vom Fenster her nun weiter ins Zimmer gekommen, während der zweite sich langsam weiter von Lerina entfernte. Es war klar, dass Lerina beabsichtigte, ihren Gegner abzulenken, während sie ihren Angriff vorbereiteten. Die drei Vampire hatten Maia und Corvindale in der Mitte des Zimmers jetzt von allen Seiten umzingelt.
Während der Earl weiterhin unablässig die drei Vampire abwechselnd beobachtete, spürte Maia, wie er versuchte, sie rückwärts zu drängen so dass sie zumindest mit dem Rücken gegen eine Wand zu stehen kämen. Er machte kein Hehl daraus, dass er einen Pflock hatte, und obwohl sich Rubine im Zimmer befanden, schienen ihm seine Muskeln zu gehorchen, und sein Atem klang auch recht regelmäßig.
„Du hast mir keine Wahl gelassen, Lerina“, erwiderte er kühl.
„Was meinst du nur damit?“, fragte sie, aber ihre Hände zitterten und straften ihre Worte Lügen. „Sofern ich mich hier nicht irre, war ich die letzte Sterbliche, bei der du dich zum letzten Mal herabgelassen hast, von einem Sterblichen zu trinken. Es hat mich wirklich der Gedanke geplagt, ich hätte dir für über ein Jahrhundert den Geschmack an derlei verdorben. Liebling.“
Corvindale schnaubte angewidert. „Dein Wort in wessen Ohr auch immer. Aber, ich gebe zu, mir ist in hundert Jahren niemand wie du untergekommen.“
Der Frau schien der ätzende Sarkasmus in seinen Worten nicht aufzufallen, oder vielleicht war sie bereits daran gewöhnt. „Wir könnten doch teilen, Dimitri, und dann müssten wir jetzt diesen Schlamassel nicht mit Blut ausbaden. Sie sieht eigentlich recht bezaubernd aus. Sie blond und ich dunkelhaarig ... wäre das nicht hübsch anzuschauen? Zusammen? Wir müssen sie auch nicht an Cezar weitergeben. Ich werde ihm einfach erzählen ... sie hat es nicht überlebt, und er wird andere Mittel und Wege finden, es Chas Woodmore heimzuzahlen.“ Lerina lächelte und schaute hinüber zu dem Vampir mit der Halskette. Er war noch weiter vom Fenster entfernt.
„Was schlägst du vor?“, antwortete Corvindale, der Arm, in dem er den Pflock hielt, entspannte sich. Er klang fast einladend.
Plötzlich hob der Vampir, der am Fenster gewesen war, den Arm und warf die Halskette in Richtung von Lerina. Corvindale reagierte sofort, er keuchte vor Anstrengung, als er gegen den Schmerz ankämpfte, der ihn dabei überfiel, aber er hob seinen Pflock, um die Juwelen mitten in der Luft aufzufangen. Sie verfingen sich an der Holzspitze, und mit einer raschen Bewegung warf er sie zu Boden.
Maia zögerte nicht. Sie ließ sich zu Boden fallen und griff sich die Kette, bei der raschen Bewegung kämpfte sie kurz um ihr Gleichgewicht. Aber es war besser, dass sie die Juwelen hatte, als ihre Gegner. Aber dann – bevor auch nur einer von den anderen etwas tun konnte – rannte sie die paar Schritte zum Fenster und warf die Halskette durch die Öffnung hinaus.
Der Vampir neben ihr setzte zum Sprung an, verfehlte die Kette aber, und im Mondlicht verschwanden die glitzernden, tödlichen Juwelen nach draußen.
Von Lerina kam ein unterdrückter Schrei der Wut, genau in dem Moment, als der gleiche Vampir dann auf Maia zusprang. Ihren Pflock hielt sie noch fest gepackt, als sie versuchte
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