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Luzifers Heiliger (Die Londoner Drakulia Vampire #2) (German Edition)

Luzifers Heiliger (Die Londoner Drakulia Vampire #2) (German Edition)

Titel: Luzifers Heiliger (Die Londoner Drakulia Vampire #2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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könnte er diese Kutschfahrt hinter sich bringen und nur erdulden müssen, ihren Vorwürfen zuzuhören.  
    Und das war um so vieles besser, als andere Dinge, die sonst in dieser Kutsche geschehen könnten.  
    Dinge an die er jetzt nicht denken durfte, er verbot es sich schlicht. Ebenso wie die Erinnerung an das Vorgefallene.
    Wie eben jener Augenblick, als er sie fast getötet hätte, als er so voll von ihrer Essenz war ... ihr Lebenssaft, der ihm in den Mund strömte, eine leichte Kupfernote, aber auch süß, ihre Haut unter seinen Händen, als er vergaß, wo er war ... wer sie war ... was er tat. Er nahm und nahm , formte sie mit seinen Händen, schmeckte, schluckte, saugte an ihr, von ihr...
    Er schloss die Augen, seine Finger zitterten, und versuchte, ihren Duft nicht einzuatmen. Er lehnte seinen Kopf gegen die Wand der Kutsche und schob all das weg.  
    Hatte er jetzt seine Chance vertan, je von Luzifer freizukommen? Abgrundtiefe Verzweifelung stieg langsam in ihm hoch, und er presste die Augen fest zu. Und ja, er würde es trotz allem wieder tun.
    Denk jetzt nicht daran.  
    „Wie fühlen Sie sich?“ Sie unterbrach das Schweigen, und ihre Stimme klang sanft, vielleicht war sie auch nur etwas belegt ... von Sorge.
    Dimitri öffnete die Augen. Nein, das wäre keine gute Richtung für das Gespräch hier. Es wäre besser, sich mit ihr zu streiten, sie auf die Palme zu bringen und sie damit auf Distanz zu halten.
    Dieser kalte, harte Klumpen in seinen Eingeweiden hatte begonnen, anzuschwellen und größer zu werden, und das, obwohl er sich verboten hatte, darüber nachzudenken, was er getan hatte. Dass er nach Jahrzehnten der Selbstbeherrschung und der Selbstkasteiung schließlich schwach geworden war. Und wie gut er sich dabei fühlte. Wie sie geseufzt und sich an ihm geräkelt hatte, um etwas bat, was sie gar nicht begriff.  
    Luzifers finstere Seele, er hätte sie fast getötet.  
    Nur durch ein Wunder war er aus jenem Strudel von Drang und Lust herausgekommen. Ein Wunder.
    Er betrachtete sie in dem grüngrauen Licht, selbst jetzt konnte er noch sehen, wie blutleer ihre Haut war. Die fahle Blässe, seinen Augen nur allzu bekannt.  
    Er sollte sie jetzt fragen, wie es ihr ginge. Aber er konnte nicht sprechen, aus Angst, was dabei herauskommen könnte. Und so warf er sich den Mantel seiner kalten, harten Gefühle um und schaute mit absichtlich gleichgültigem Blick zu ihr hinüber. „Abgesehen von einer ekelhaften Erfahrung könnte es mir nicht besser gehen“, sprach er, wobei er absichtlich im Unklaren ließ, welche Erfahrung.
    Sie biss sich auf die Unterlippe und hob ihr Kinn in einer Geste an, die er mittlerweile als Sturköpfigkeit erkannte.  
    Just in dem Moment hielt die Kutsche, und Dimitri konnte nur mit Mühe den Drang unterdrücken, sofort hinaus zu springen.  
    Stattdessen hob er eine Augenbraue und sagte, „wir sind beim Rubey’s angekommen. Dies ist nicht ein Ort, an dem man viele Damen, wie Sie es sind, zu sehen bekommt, und ich entschuldige mich im Vorhinein schon, um Ihren Beschwerden und Ihrer Kritik den Wind aus den Segeln zu nehmen. Ich nehme mal an, dass wir hier nicht nur Dewhurst sondern auch Cale treffen werden, und vielleicht sogar Ihren Bruder. Und, Rubey wird Ihnen dabei helfen, sich wieder herzurichten, vor der Rückkehr nach Blackmont Hall.“  
    Sie öffnete den Mund, um etwas zu erwidern, aber genau da öffnete er die Kutschentür. Dimitri stürzte geradezu hinaus und fand sich dann im Gestank von Abfall und dem Rauch Londons wieder.
    Alles war besser, als die Essenz dort drinnen in der Kutsche.
    ~*~
    Rubey, so lernte Maia, war die Inhaberin, oder vielmehr die Bordellbesitzerin. In dem Moment, als Maia klar wurde, Corvindale brachte sie hier in ein Bordell, und sie sich umdrehte, um ihn böse anzustarren, musste sie feststellen, dass er sie schon mit einem herablassenden Blick taxierte, als wolle er sie daran erinnern, er habe sich ja schon entschuldigt.
    Sie schaute weg und ließ sich stattdessen in ein luxuriös eingerichtetes Haus führen, das leicht nach Blumen und auch Tabak roch. Und obwohl sie keine Ahnung hatte, wie ein Haus von zweifelhaftem Ruf aussah, so hatte sie keineswegs diesen geschmackvoll und elegant eingerichteten Ort erwartet.  
    Eine Frau namens Rubey, die überhaupt nicht so aussah wie ihr Name – denn sie hatte hellblondes Haar und kluge, blaue Augen und sprach mit einem ganz leichten, irischen Akzent –, warf einen Blick auf Maia, und dann auf

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