Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Luzifers Heiliger (Die Londoner Drakulia Vampire #2) (German Edition)

Luzifers Heiliger (Die Londoner Drakulia Vampire #2) (German Edition)

Titel: Luzifers Heiliger (Die Londoner Drakulia Vampire #2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
Vom Netzwerk:
Kutscheninnere und konnte dort noch die helle Silhouette von Maia sehen. Das Prickeln hinten an seinem Nacken und der Tumult, der ihm gerade die Eingeweide verdrehte, waren nicht mehr angenehm zu nennen.  
    Wenn er zu ihr in diese Kutsche stieg, wusste er schon jetzt, was geschehen würde.
    „Mylord“, sagte der Droschkenfahrer und ließ dabei einen kleinen Anflug von Ungeduld hören, während er sich umschaute. „Soll ich – ehem – die Dame erst fahren und dann noch einmal zurückkommen, um Sie abzuholen?“
    „Nein“, sagte Dimitri schließlich, und setzte den Fuß auf die erste Stufe. Dann hielt er inne, sah den Fahrer an und traf eine – wahrscheinlich törichte – Entscheidung und gab ihm die Adresse von Rubey.
    In dem Zustand konnte er Maia nicht nach Hause bringen, auch ihrer ließ das nicht zu. Wenn irgendjemand sie in diesem Aufzug sah, geschweige denn sie zusammen sah, dann wäre Maia kompromittiert. Bei Rubey könnten sie sich zumindest waschen und neue Kleider bekommen, und vielleicht auch etwas, was die verräterischen Bisswunden kaschieren würde, die er ihr beigebracht hatte. Zur Hölle verdammt. Und ich gleich mit dazu.
    Er verjagte diese morbiden Gedanken und verlegte sich stattdessen auf logisches Denken. Ganz abgesehen davon, dass man sich dort wieder in einen präsentablen Zustand bringen könnte, wäre es vom Rubey’s dann sehr einfach, Giordan und Voss eine Nachricht zukommen zu lassen, dass er und Maia in Sicherheit waren. Obwohl Voss jetzt wieder ein Sterblicher war, blieb dieses Etablissement doch ein Dreh- und Angelpunkt für alle diejenigen, welche die Drakule kannten und mit ihnen verkehrten. Sie wussten, dass man sich auf Rubeys Diskretion und Geheimhaltung verlassen konnte, selbst wenn es um anderes als die Dienste ihrer Damen oder die von Rubey selbst ging.  
    Dorthin zu fahren, war das Beste und auch Umsichtigste, was sie tun konnten – genau wie die Idee, sie auf dem Maskenball noch abzufangen, bevor sie den Walzer tanzte.  
    Mit ganz ungewohnter Vorsicht kletterte er jetzt also dort in das hinein, was er nunmehr als seine ganz private Hölle betrachtete und ließ sich auf der Bank gegenüber dem Persönchen nieder, das er als seinen persönlichen Folterknecht betrachtete. Als die Tür hinter ihm zuschlug, und auch der Riegel mit einem endgültigen, schnappenden Geräusch ins Schloss fiel, blickte Dimitri hinüber zu Maia.
    Sie saß nicht zusammengekauert, angstvoll und niedergeschlagen in einer Ecke, wie man nach einer derart erschütternden Erfahrung erwarten würde.  
    Nicht Maia.
    Er überdachte das noch einmal. Vielleicht wäre es das Beste, wenn er wieder dazu überging, sie sich als Miss Woodmore zu denken.  
    „Sie hätten mich dabei töten können“, waren ihre ersten Worte. Nicht in der Lautstärke geschrieen oder in dem Ton hervorgebracht, bei dem ihm zuvor die Ohren gedröhnt hatten, sondern in einem leisen, gedämpften Ton.  
    Das war das erste Anzeichen, dafür, dass etwas ganz sicher nicht in Ordnung war.
    „Worauf genau beziehen Sie sich?“, erwiderte er und verschanzte sich hinter einem gelangweilten Ton. Und dachte nicht daran, wie Recht sie hatte. Wie er das wirklich fast getan hätte.
    Er konnte im Dunklen natürlich sehr gut sehen. Alles war nur wie durch ein grünes Flaschenglas eingefärbt und dementsprechend dunkel oder gräulich, aber er konnte ohne Weiteres die verlockende Biegung an ihrem Hals und die Vertiefungen an ihren Schlüsselbeinen dort erkennen, das etwas nach vorne klaffende Mieder von dem schlichten Kleid, das sie anhatte, die Tatsache, dass ihr die Haare in einem zerzausten Knoten hinten links am Hals herabhingen, und dass ihr Mund ein dünner, missbilligender Strich war. Die winzigen Punkte an ihrer Schulter schaute er jetzt nicht an. Nein . Er erinnerte sich nicht an den Geschmack von ihr ... Haut, Lebenssaft, Duft, Mund–  
    „Das ist eine sehr gute Frage“, antwortete Maia und setzte sich etwas zurecht. Schon ihre Bewegung ließ einen Hauch von ihrer Essenz zu ihm herüberflimmern, und er musste sich abwenden. „Ich beziehe mich auf beide Male. Das eine Mal, als sie einen Holzpflock nach mir schleuderten und den Vampir trafen, und dann das Mal, wo sie mit mir aus einem Fenster sprangen.“
    Dimitri öffnete den Mund, um ihre Frage zu korrigieren – denn er hatte den Pflock schließlich nach dem Vampir geworfen, und nicht nach ihr. Aber er besann sich dann eines Besseren. Vielleicht wenn er einfach gar nichts sagte,

Weitere Kostenlose Bücher