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Luzifers Heiliger (Die Londoner Drakulia Vampire #2) (German Edition)

Luzifers Heiliger (Die Londoner Drakulia Vampire #2) (German Edition)

Titel: Luzifers Heiliger (Die Londoner Drakulia Vampire #2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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nein, und ich würde auch nicht dazugehören wollen, wenn man es mir anbieten würde. Was auch schon vorkam“, fügte Rubey mit einer abwehrenden Handbewegung hinzu. „Giordan hat mir mehr als einmal angeboten, mich zur Drakule zu machen, und ich habe bislang jedes Mal abgelehnt. Warum sollte ich ewig leben wollen und dann bis zum Ende aller Zeit verdammt sein?“
    Maia zuckte zusammen, als sie die Frau diese unschönen Wahrheiten aussprechen hörte, aber war dennoch auch fasziniert. Sie hatte hier jemanden vor sich, der ihr vielleicht wirklich ehrliche Antworten auf ihr Fragen geben könnte. „Ist es wirklich so, wie Sie da sagen?“
    Rubey nickte ernst. „Es ist wider die Natur, so sage ich immer zu Giordan. Er ist nett zu mir, ja, und besucht mich oft, wenn er in London ist, aber ich bin nur ein Ersatz für – jemand anderen. Und wer will schon ewig leben? Das Gleiche, Tag um Tag um Tag? Alle, die du kennst und liebst, sterben ohne dich, während du immer gleich bleibst? Alles stirbt, alles hat seine Zeit und seine Stunde – so hat Gott es gewollt. Ein paar graue Haare stören mich auch nicht. Aber das Durchhängen, das müsste wirklich nicht sein.“ Sie lachte Maia schelmisch zu und zeigte auf ihre Brust.  
    Maia errötete fast, aber die Frau war vielleicht zehn Jahre älter als sie selbst, und daher waren durchhängende Körperteile vielleicht schon ein Problem. „Wollen Sie damit sagen, dass Corvindale einen Pakt mit dem Teufel geschlossen hat? Und dass er dadurch ein Vampir geworden ist?“
    „Sie haben alle eine solche Art Übereinkunft getroffen, aus den unterschiedlichsten Gründen. Aber Dimitri versucht bereits seit über hundert Jahren, den Pakt zu brechen. Das steckt hinter all seinen Studien, und warum er sich weigert, von einem Menschen zu trinken oder sich von ihnen zu ernähren. Obwohl“, ihre Augen funkelten, „das scheint sich geändert zu haben.“
    Maias Gesicht wurde ihr warm. „Es war sicherlich nicht sein Wunsch, aber es war der einzige Weg, der mir einfiel, um ihn von dort wegzubekommen. Er war zu schwach, um auf eigenen Beinen zu stehen.“  
    Rubeys Augen wurden weit. „Wollen Sie mir damit sagen, Sie haben Dimitri gerettet? Na, wie ihm das wohl gefallen hat!“
    Maia wurde noch röter im Gesicht. „Ich würde nicht behaupten, dass das die ganze Geschichte war, aber–“
    Sie unterbrach sich, als die Tür zum Salon aufging.  
    „Wenn man vom Teufel spricht“, sagte Rubey hintersinnig, was ihr einen bösen, verärgerten Blick von Corvindale einhandelte.  
    Er schritt ins Zimmer hinein, als würde das Haus ihm gehören und verhalf sich zu einem Glas von dem gleichen Whisky, den Maia probiert hatte. Er schenkte sich aber deutlich großzügiger ein. Nach einem kurzen Blick rund um das Zimmer – das möbliert war mit einem Sofa, auf dem Maia saß, diesem gegenüber zwei Sessel, auf einem saß ihre Gastgeberin – nahm er nirgends Platz, sondern zog es offensichtlich vor, neben einem hohen, schmalen Tisch links von ihr stehen zu bleiben.
    Sein Gesichtsausdruck war überheblich und distanziert, wie stets. Aber Maia konnte das Gefühl freudiger Erwartung nicht davon abhalten, unruhig in ihrer Magengegend zu flattern, als sie ihn anschaute. Seine bloße Anwesenheit veränderte die Energie des Zimmers, machte es kleiner und auch wärmer. Interessanter.  
    Er hatte offensichtlich auch gebadet, denn seine Haare waren feucht und standen in wirren Spitzen oberhalb seines blütenweißen Kragens von seinem Hals ab. Er stand da, das Glas in seiner Hand, die Ärmel seines Hemdes hochgekrempelt bis zu den Ellbogen, was den Blick auf dunkel behaarte Haut von einer Farbe wie sonnengegerbtes Leder freigab. Elegante Handgelenke lagen zwischen großen Händen und muskulösen Unterarmen, und Maia kannte die Breite – und die Form – seiner Oberarme und Schultern nur zu gut. Sie schluckte und wandte den Blick von den lose herabhängenden Kordeln seines Hemdes ab, die dort am Hals ein ganz kleines bisschen schwarze Haare blicken ließen.
    „Klärst du gerade deinen Besuch über die dunkelsten Geheimnisse meiner Rasse auf, Rubey?“ Man hätte seine Worte für scherzhaft halten können, wäre da nicht sein bohrender Blich gewesen, der die blonde Frau regelrecht aufspießte.
    Der schien das wenig auszumachen. „Sie war gerade dabei, mir zu erzählen, wie alles gekommen ist. Was für eine Geschichte.“
    „Das erzählt sie sicher gern“, antwortete er, ohne Maia anzuschauen. „Aber es war

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