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Luzifers Heiliger (Die Londoner Drakulia Vampire #2) (German Edition)

Luzifers Heiliger (Die Londoner Drakulia Vampire #2) (German Edition)

Titel: Luzifers Heiliger (Die Londoner Drakulia Vampire #2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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Erinnerungen aus der Vergangenheit hervor. „Ich habe eine Erinnerung ... in der Kutsche. Wir ... Sie waren dort. Sie hatten sich an der Wange geschnitten, und auch an ihrer Hand – ich erinnere mich jetzt. Sie trugen keine Handschuhe.“
    Er unterdrückte ein Schnauben. „Sogar inmitten einer solch schrecklichen Erfahrung, und als sie Knabenkleider trugen, komplett mit Mütze, bemerkten Sie spitz, dass ich keine Handschuhe tragen würde. Und rümpften empört Ihre Nase.“
    „Das habe ich nicht.“ Und wieder rümpfte sie in der gleichen Art ihre kleine, vorwitzige Nase.
    Er konnte nur mit Mühe ein Lächeln unterdrücken und hob eine Augenbraue.
    „Ich ... wir diskutierten Kräuterwickel für Ihre Wunden“, sagte sie zögerlich, als würde sie die Erinnerung wie einen dünnen Faden aufrollen. „Sie sprachen sich für die wohltuende Wirkung von getrocknetem Ginster aus.“
    „Sie schienen der Überzeugung zu sein, dass das Rezept aus Rot-Ulme und Schwarzwurz von Dioskurides die beste Behandlungsmethode sei. Ich muss gestehen, ich war sehr erstaunt zu erfahren, dass Sie seine Schriften nicht nur kannten, sondern dass Sie diese auch noch im griechischen Original gelesen hatten. Und so begann ich eine Diskussion, um zu sehen, ob es möglich sei.“
    „Sie“, und ihre Mundwinkel zogen sich schon wieder etwas noch oben, „sangen das Loblied von John Gerard, einfach deswegen, weil er ein Engländer ist.“
    „Abgesehen davon, dass er ein Freund meines Vaters war, liegt der Vorteil von einem Heilkräuterbuch, dass sich nur auf einheimische Gewächse bezieht, meine liebe Miss Woodmore, darin, wesentlich wirksamer zu sein, als jede Schrift aus der Antike. Und da wäre dann noch das Problem der Übersetzung.“
    „Außer, man fertigt die Übersetzung selber an“, erinnerte sie ihn, „wie ich es tat.“
    „Genau das sagten Sie an jenem Abend.“
    Ihre Blicke trafen sich, und er konnte ihren klaren – restlos klaren – Blick erkennen. Sie erinnerte sich jetzt an alles.
    Er hatte es nie vergessen. Er hatte sie in jener Nacht fast geküsst. Sicher in dem Wissen, dass er ihren Verstand trüben und ihr Gedächtnis zurechtbiegen könnte, hatte er diesem plötzlichen, unerklärlichen Verlangen fast nachgegeben. Und jetzt war er dankbar, so überaus dankbar, dass er es nicht getan hatte.
    Weil das würde er niemals erklären können.  
    Und plötzlich begehrte er sie wieder, maßlos, unermesslich. Er stand weit entfernt von ihr auf der anderen Seite des Zimmers, und alles, woran er denken konnte, war, was sich dort unter dem dünnen Hemdchen befand.
    Dimitri wandte sich ab, seine Finger zitterten, sein Gaumen spannte auf einmal und schwoll an. Ein seltsamer Schmerz lag ihm im Bauch.
    „Ist Ihnen in den Sinn gekommen“, sagte sie unvermittelt, „ich könnte schwanger sein?“
    War es ihm in den Sinn gekommen? Oh ja, oh in der Tat. Bei den Schicksalsgöttinnen, bei Gott, bei Luzifers schwarzem Herzen, es war ihm in den Sinn gekommen.
    „Ich bete, dass Sie es nicht sind“, schaffte er zu sagen. Er war über die Jahre so vorsichtig gewesen, denn jedes Kind, das er zeugte, wäre auch an Luzifer gekettet, wegen der Abmachung, die Vlad Tepes damals mit dem Teufel getroffen hatte. Es war unvorstellbar, dass er seinem Kind eine derartige Bürde auferlegen würde. Es war daher ganz gut, dass er noch nie einen großen sexuellen Appetit gehabt hatte.  
    Er schaute von Maia weg. Bis jetzt.
    „Ich bin es nicht“, sagte sie sanft.
    Erleichterung drückte ihn so mächtig nieder, dass er fast laut aufseufzte. Gott sei Dank. Gott sei Dank. „Ich danke Ihnen, dass Sie mir das gesagt haben.“
    „Ich konnte Alexander nicht heiraten, bevor ich nicht Gewissheit hatte.“
    „Ich bin sicher, er wird es zu schätzen wissen.“ Die Worte kamen über sehr steife Lippen. „Sind Sie dann hier fertig, Miss Woodmore? Ich habe noch zu tun.“ Er wies vage zu seinem Schreibtisch.
    Sie richtete sich auf, zog die Schultern zurück und zeigte noch mehr von ihren Brüsten. Deutlich mehr. Dimitri betrachtete seine Hand. Die Finger – ganz ruhig waren die nicht.
    „Ja. Ich danke Ihnen, dass Sie sich die Zeit genommen haben“, sagte sie. Der Sarkasmus in ihrer Stimme war nicht gerade subtil zu nennen, aber er biss nicht an.
    Er durfte ihr keine Beachtung schenken, als sie an ihm vorbei zur Tür ging, und dieses schwere, süß duftende Haar mit sich nahm, diese zarten Füße und diese schmalen Handgelenke, diese vollen, erotischen

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