Luzifers Heiliger (Die Londoner Drakulia Vampire #2) (German Edition)
zum Teufel noch mal nicht beschützt werden musste . Luzifers schwarze Seele, was war nur in sie gefahren, dass sie so etwas glaubte?
Iliana warf nur einen Blick auf sein Gesicht und machte sofort kehrt, und kehrte dorthin zurück wo sie hergekommen war. Ein kluger Schachzug, ohne Zweifel.
Das ließ Dimitri allein mit seinem Mündel zurück, denn Crewston hatte, allem Anschein nach, etwas anderes zu tun. Oder, was eher wahrscheinlich war, lungerte er irgendwo herum, weil er die Wut im Gesicht seines Herren gesehen hatte, und es für besser hielt, sich nicht blicken zu lassen.
„Ich muss mit Ihnen reden, Corvindale“, sagte Miss Woodmore kühl. Den Pflock hielt sie immer noch umklammert.
Hier, im Haus drinnen, war ihm das Glück nicht so hold. Denn die Lampen in der Eingangshalle und der kleine Wandleuchter auf dem Flur sorgten für ein weiches, warmes Licht um ihr Hemdchen, und auch durch selbiges hindurch.
Bevor er etwas entgegnen konnte, hatte sie auf dem Absatz kehrt gemacht und stolzierte in Richtung seines Arbeitszimmers. Seinem letzten Zufluchtsort. Dimitri schaute weg, knirschte mit den Zähnen, als er ihr in seine Höhle folgte – er folgte ihr . Er hatte auch das eine oder andere Wörtchen mit ihr zu reden.
Aber als er das Zimmer betrat und die Tür hinter sich zuzog, überkam Dimitri plötzlich ein seltsames Gefühl. Seine Handflächen waren auf einmal feucht. Bei den verfluchten Schicksalsgöttinnen noch mal, er hatte seit seiner ersten Lateinprüfung in Cambridge keine feuchten Hände mehr gehabt.
Was war es nur an dieser Frau, was ihm so unbegreiflich zusetzte?
„Und übrigens, Sie hatten Unrecht, Corvindale“, sagte sie gerade. Sie hatte sich am anderen Ende des Zimmers aufgebaut, wo zwei Stühle mit einem Tisch dazwischen sich der Mitte des Zimmers zuwandten. Das Fenster, dessen Vorhänge sie jedes verfluchte Mal, das sie hier im Zimmer war, stets unverfroren geöffnet hatte, befand sich gleich neben einem der Stühle. Das Zimmer war voll von ihrem Duft, von Schlummer und Gewürzen und Baumwolle und was auch immer sie für ihr Haar benutzte.
Er zwang sich, ganz entspannt zu dem Schränkchen hinzuwandern, in dem er seinen Brandy und den Schottischen Whisky aufbewahrte. Seit letzter Woche, als er zwei ganze Flaschen Blutwhisky hinuntergestürzt hatte, hatte er sich nichts mehr gegönnt. Aber heute Nacht, so dachte er bei sich, könnte er sich vielleicht zwei Finger oder auch mehr seines besten Tropfens genehmigen, ganz besonders, weil er ihr seit dem Besuch bei Rubey nicht mehr so gegenübergestanden hatte – wie jetzt. Er hatte kaum das Flattern eines Rockzipfels von ihr zu Gesicht bekommen, seit er sie in die Kutsche nach Hause verfrachtet hatte.
„Ich? Im Unrecht?“ Er nippte an der goldenen Flüssigkeit und merkte, wie heftig ihm das Herz gegen die Rippen schlug. Seine Eingeweide zogen sich zusammen. Was zur verfluchten Hölle verdammt noch mal war nur los mit ihm?
„Sie sagten, Lerina hätte versucht, Sie zu entführen und das sei fehlgeschlagen. Das entspricht nicht ganz der Wahrheit, oder? Mrs. Throckmullins – Lerina – hat Sie erfolgreich entführt. Und wenn ich nicht aufgetaucht wäre, wer weiß, was dann mit Ihnen geschehen wäre?“
Seine Finger klammerten sich um das Glas. Was wollte sie, eine Belobigung und ein Publikum bei Hofe zur Beifallsbekundung? „So wie ich es verstanden habe, sind Sie nicht einfach so aufgetaucht. Sie wurden ebenfalls entführt.“
„Das ist wohl wahr“, erwiderte sie. „Aber mir ist es gelungen, mich zu befreien. Obschon ich verstehe, dass in Ihrem Falle noch mildernde Umstände vorlagen.“
Dimitri kämpfte verzweifelt, seine Stimme unter Kontrolle zu halten. „In der Tat. Ich nehme an. Ich habe es versäumt, meine Dankbarkeit kundzutun, was Ihre ... Hilfe anbetrifft.“
Und überraschenderweise erfolgte kein Schwächeanfall oder derlei, nachdem er sich diese Worte abgerungen hatte – wie er es eigentlich erwartet hatte. Stattdessen, als er sah, wie Verblüffung darin aufblitzte, und auch, wie ein zartes Rosa ihr Gesicht überzog, fühlte er sich recht ... glücklich. Er nahm noch einen großen Schluck Whisky.
„Ich danke Ihnen“, sagte sie mit einer weichen Stimme, die nicht schneidend war, wie sonst so oft. „Wir waren ... wir haben gut zusammengearbeitet.“
Er schaute weg, versuchte, diese Verärgerung und diese unglaubliche Wut wieder auszugraben, die allmählich in ihm versickert war. „Was
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