Luzifers Heiliger (Die Londoner Drakulia Vampire #2) (German Edition)
sich in großer Gefahr. Weil er mit der Schwester von einem dieser Männer verschwunden ist, hat er nicht nur sich selbst gefährdet, sondern auch Sie und Ihre Schwestern. Nichts täten diese Männer lieber, als Sie zu benutzen, um sich an Chas zu rächen.“
Oh, Chas! Maia schluckte und versuchte, die in ihr aufsteigende Panik zu unterdrücken. „Sie möchten uns als Geiseln haben? Als Druckmittel?“ Dann waren die Männer also keine Vampyre . Oder etwa doch? Sie schüttelte den Kopf. Sie war von Sinnen, auch nur anzunehmen, dass es so etwas wie Vampyre auch nur geben könnte.
Sie sprach jetzt laut vor sich hin, als sie versuchte, ihre Gedanken zu ordnen, als wäre er gar nicht da. „Aber das hieße dann auch, dass Chas noch am Leben ist und sich irgendwo versteckt hält, wenn sie versuchen, uns zu entführen. Er muss noch am Leben sein. Und in Sicherheit.“ Erleichterung durchströmte sie.
„Ihr Bruder ist sehr schlau und geschickt, und Sie haben wahrscheinlich Recht. Ich bin sicher, er kann sich sehr gut um sich selbst kümmern. Aber weder Sie noch Ihre Schwester dürfen dieses Haus verlassen oder irgendjemanden empfangen ohne meine Erlaubnis. Sie sind in meiner Obhut absolut sicher, aber Cezar Moldavi ist nicht nur skrupellos, sondern auch sehr intelligent. Und Ihr Bruder hat ihn auf eine ungeheuerliche Art hintergangen. Er wird nicht ohne weiteres aufgeben.“
„Cezar Moldavi?“ Maia erstarrte.
„Sie kennen diesen Namen?“
„Ähnlich wie in ihrem Fall, Corvindale, ist mir der Name geläufig, aber ich habe den Mann noch nie getroffen.“
Dimitri verlagerte sein Gewicht, ganz offensichtlich reichlich ungeduldig. „Gewiss, gewiss, Miss Woodmore. Bitte ersparen Sie uns offenkundige Bemerkungen. Doch ich rechne damit, dass Herr Cale demnächst eintrifft. Was haben Sie sonst noch hervorgezerrt, um es mir zum Nachdenken mit auf meinen weiteren Weg zu geben?“
„Ich habe immer noch keine Entschuldigung von Ihnen erhalten“, erwiderte sie klar und deutlich und ließ sich nicht beirren. Wirklich. Die Manieren von diesem Mann! „Noch nie in meinem Leben bin ich so–“
„Miss Woodmore“, fiel er ihr ins Wort, „wollen Sie mir damit sagen, dass, sollte ein Mann Sie aus dem Weg einer heranpreschenden Kutsche schubsen, dieser sich noch vor Ihnen verneigen und buckeln sollte und um Verzeihung zu bitten hat, dass er Ihr Kleid zerknautscht hat – bevor er es tut?“
Sie musste an sich halten, um nicht mit dem Fuß aufzustampfen. War der Mann so blöde? „Nun ich glaube tatsächlich–“, diesmal unterbrach sie sich selbst. Er war es nicht wert , dass man sich seinetwegen derart aus der Façon bringen ließ. Bienen fängt man mit Honig. Obwohl sie überzeugt war, selbst wenn man diesem Mann hier Honig ums Maul schmierte, es würde nichts ausrichten. Er mochte einfach niemanden leiden.
Nichtsdestotrotz holte sie tief Luft und fuhr fort, wobei sie ihre Stimme honigsüß und geduldig klingen ließ, als würde sie zu einem kleinen Kind sprechen. „Es war mir nicht bewusst, dass wir in Gefahr waren. Sie haben keinerlei Anstalten gemacht, mir diese Tatsache mitzuteilen – eine Tatsache die Ihnen wohl bewusst war. In Zukunft, Lord Corvindale, könnten Sie vielleicht etwas mitteilsamer sein. Insbesondere in Bezug auf Dinge, die mich und meine Schwestern betreffen.“
„Vielleicht.“
In Rage, ob der dahingeworfenen Bemerkung, die offensichtlich nur dazu diente, sie zum Schweigen zu bringen, tat sie einen Schritt vorwärts und wurde dadurch belohnt, dass er tatsächlich etwas zurückzuweichen schien. „Da ist noch eine Sache, Mylord. Ich verlange von Ihnen eine Zusicherung, dass der gute Ruf meiner Schwester unversehrt sein wird, wenn sie wieder hierher unter Ihre Obhut zurückkehrt – oder dass Sie alles Nötige veranlassen werden, sollte die Situation es erfordern.“ Das Letzte, was sie alle jetzt noch brauchten, war, dass Angelica in einen Skandal verwickelt wurde. Das würde alle ihre Chancen auf eine gute Partie mit Harrington ruinieren – oder mit jedem anderen respektablen Gentleman.
„Ich gebe Ihnen mein Wort, dass ich alles in meiner Macht Stehende tun werde, um den guten Ruf Ihrer Schwester zu schützen, Miss Woodmore“, erwiderte er förmlich. „Niemand – außer vielleicht Sie selber und Chas – ist hier besorgter als ich. Aber Sie haben keinen Grund zur Sorge. Sie ist vor Cezar Moldavi sicher und in bester Gesellschaft.“
Maias Augen wurden zu Schlitzen.
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