Luzifers Heiliger (Die Londoner Drakulia Vampire #2) (German Edition)
bringen, und dies war ihm kaum gelungen, da griffen ihn schon Belials Begleiter an. Glücklicherweise legte die Abwesenheit der Mädchen nahe, dass auch Dimitri auf der Suche nach ihnen war, was die Vampire hinters Licht führte – bis Belial die Rubinhalskette nach ihm warf.
„Es ist ihnen gelungen, auf den Maskenball zu kommen?“, fragte Cale.
„Da waren fünf insgesamt, alles Gemachte, Belial mit eingeschlossen“, erwiderte Dimitri.
Gemachte waren Vampire, die von einem anderen Drakule gezeugt, also „gemacht“ worden waren. Zwar kamen sie in den Genuss von vielen der Vorteile, die auch die ursprünglichen und echten Drakulia Mitglieder hatten – solche wie Dimitri, Cale und Voss, die von Luzifer selbst in die Bruderschaft eingeladen worden waren. Aber diese Vampire waren weniger mächtig und deutlich anfälliger für Schwächen.
Einer der Gründe für die weitreichende und riesige Macht von Moldavi war, dass er – mit der Erlaubnis des Teufels – viele Vampire gezeugt hatte, die alle ihm verpflichtet waren.
Solcherart gezeugte Vampire konnten wiederum ihre eigenen Untergebenen machen, aber je weiter man diese Kette nach unten wanderte, gewissermaßen, desto weniger mächtig und desto langsamer wurden sie. Jeder von ihnen bekam nicht nur beim ersten Erwachen seine eigene Asthenie mit auf den Weg, sondern erbte auch die Asthenie seines Erzeugers, und dann auch die von dessen Erzeuger, und so weiter.
„Indem er seine Männer schon jetzt herschickte, hat Moldavi schneller gehandelt, als ich vorhergesehen hatte. Aber es hätte noch schlimmer kommen können, wenn Iliana und ich nicht beim Maskenball anwesend gewesen wären. Sie hat mich gewarnt, als sie eintrafen, und hat offensichtlich einem von ihnen einen Pflock durch das Herz gerammt, der versucht hatte, Angelica im Garten anzugreifen. Und Dewhurst – ehem, Voss. Er führt jetzt mal wieder seinen Titel.“
„Und jetzt ist Voss mit der jüngeren auf und davon? Mit Angelica?“
Dimitri unterdrückte die Wut, die ihm bei dem Gedanken wie Galle hochkam, dass es Voss gelungen war, während sie unter Dimitris Schutz stand, Hand an die Schwester von Chas Woodmore zu legen, Hände die sicher schon weiß der Teufel was von Angelica erkundet hatten. Voss hatte sicher einen Grund, warum er sich gerade diese Schwester ausgesucht hatte, aber zu wissen, dass er Dimitri damit erzürnte, wäre für diesen Bastard noch das Sahnehäubchen auf dem Ganzen.
Wenn er Voss nicht zuerst in die Finger bekam, tat Chas Woodmore das sicher schon – und würde ihm, ohne zu zögern, einen Pflock ins Herz rammen. Ein Ärgernis weniger, aber Dimitri juckte es, das selbst zu tun, wenn Angelica kompromittiert würde, solange sie unter seinem Schutz stand. Auch wenn er Voss nicht direkt für den Tod von Lerina in Wien verantwortlich machte, das Spinnennetz seiner Ränke und Spielchen hatten die ganze Kette von unglücklichen Ereignissen in Gang gesetzt. Seit jener Nacht war Dimitri nur zu leicht davon zu überzeugen, es wäre von Vorteil, diesen Mann aus der Welt zu schaffen.
„Voss hat Nachricht gesandt, dass er sie zurückbringt, sobald er überzeugt ist, dass ich für ihre Sicherheit garantieren kann, aber er hat natürlich noch andere Gründe, sie zu entführen.“
„Natürlich hat er das. Wir reden hier über Voss. Der Mann ist unfähig seinen Schwanz oder seine Zähne drinnen zu lassen“, erwiderte Cale. „Aber er wird Moldavi ebenso wenig an sie heranlassen wie wir. Also ist sie in Sicherheit – in gewisser Weise.“
Unglücklicherweise hatte Cale da Recht. Voss würde Angelica so lange behalten, wie es seinen Zwecken dienlich war, und sie dann wie eine heiße Kartoffel fallen lassen, wenn er mit ihr fertig war. Dimitri bezweifelte, dass selbst die Drohung von Chas und seinem Eschepflock Voss einschüchtern würde. „Und das ist genau der Grund, warum ich Miss Woodmore gesagt habe, alles sei unter Kontrolle.“
„Das Blut von drei Menschen klebt an den Händen – oder soll ich sagen Zähnen – von Belial und seinen Männern. Oder waren es mehr?“, fragte Cale.
„Drei insgesamt. Voss hat zwei davon im Ballsaal mitbekommen, während ich mit Miss Woodmore und Mirabella beschäftigt war. Er behauptet, es wären noch mehr geworden, wenn er nicht dazwischen gegangen wäre.“ Dimitri war geneigt, ihm das zu glauben, so sehr es ihm auch widerstrebte, diesem Mann irgendetwas Produktives zugute zu halten. „Obwohl er natürlich keinen Pflock
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