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Luzifers Kathedrale

Luzifers Kathedrale

Titel: Luzifers Kathedrale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wie ein Tier, das sein Maul aufgerissen hat und neben einem kleinen Turm hockt.«
    Ich runzelte die Stirn. »Es könnte auch ein Fabeltier sein.«
    »Stimmt. Denkst du schon einen Schritt weiter, John? Vielleicht an das Abbild eines Dämons?«
    »Auch.«
    Mein Freund pfiff leise vor sich hin. »Das wäre ja ein Ding...«
    »Aber nicht unüblich. Man hat früher oft Fabeltiere und dämonische Gestalten in Kirchenmauern eingeschlagen. Es war zur reinen Abwehr. Sie sollten den Besuchern zeigen, dass die Mächte der Hölle draußen bleiben und die Menschen ungehindert das Innere der Kirche betreten können. So jedenfalls sehe ich das.«
    »Dann wäre sie also alt.«
    »Klar.«
    Bill nickte vor sich hin. »Und sie wird nicht mehr benutzt, sonst hätten die Menschen nicht so komisch auf meine Fragen reagiert.«
    Ich hatte keine Lust mehr, mir die Kathedrale noch länger von außen anzuschauen. »Lass uns reingehen, Bill. Mal sehen, was uns dort erwartet.«
    »Womit rechnest du denn?«
    »Mit allem.«
    Er lachte. »Ja, das ist wohl wahr, wenn ich an Ian Warren denke.« Er schüttelte den Kopf. »Glühender Stacheldraht. Wer tut so etwas? Und warum ist das passiert?«
    »Keine Ahnung. Ich kann mir nur vorstellen, dass die Kirche hier eine bestimmte Vergangenheit hat, denn nichts passiert grundlos, das weißt du selbst.«
    Der Boden, über den wir schritten, war hart.
    Ich schaute mir die Kirche immer wieder an. Sie war ein dunkler Klotz. Das lag auch am Material, aus dem sie gebaut worden war. Dunkle Steine, beinahe schon schwarz, aber zum Westen hin hatte das Material Patina bekommen. Dort klebte eine grüne Schicht aus Pflanzenresten und Moosen, die der Wind im Laufe der vielen Jahre angetrieben hatte.
    Diese Kirche hier wurde im Volksmund Kathedrale genannt. Dabei kam mir der Gedanke an eine andere Kathedrale in einem anderen Land, in Südfrankreich nämlich. Dort gab es die Kathedrale der Angst, die überhaupt nichts mit einer Kirche zu tun hatte und praktisch nur ein Einschnitt in eine Felswand war. An seinem Ende stand ein Sarg, in dem früher einmal das silberne Skelett des Hector de Valois gelegen hatte und das dann in der Bundeslade endgültig zerschmolzen war.
    Ich schob mir diesen Fall aus den Gedanken und blieb stehen, weil auch Bill nicht mehr weiterging. Wir standen recht dicht bei diesem Bauwerk und schauten in die Höhe. Langsam hob mein Freund seinen rechten Arm. Er streckte auch den Zeigefinger aus und deutete auf das seltsame steinerne Tier, das nach Westen blickte.
    »Sieht schon unheimlich aus«, murmelte er.
    »Zumindest ungewöhnlich«, schwächte ich ab.
    »Kannst du erkennen, was es ist?«
    »Könnte ein Raubtier sein, dass in der Hocke sitzt.«
    Bill war dagegen. »Daran glaube ich nicht, John. Das ist kein Puma. Das ist wirklich ein Fantasiegeschöpf.«
    »Und es ist nicht das einzige«, sagte ich, wobei ich nach rechts ging, um eine andere Sichtperspektive zu bekommen. »Auf dem Dach stehen noch weitere dieser Monster.«
    »Die gleichen?«
    »Nein. Sie sehen unterschiedlich aus. Sie erinnern mich mehr an Echsen.«
    »Auch das noch.«
    »Egal, ich will die Kirche von innen sehen.«
    Wir gingen auf den Eingang zu, und der bestand aus einer recht großen Tür. Sie war breit, hoch und viereckig, und sie bestand aus einem dicken Holz, das war bereits aus der Ferne zu erkennen.
    Ich hatte mein Kreuz unter der Kleidung vor der Brust hängen und lauerte auf eine Reaktion, die nicht eintrat. Es hielt sich also nichts in der Nähe verborgen, das auf einen dämonischen Einfluss hindeutete.
    Vor der Eingangstür blieben wir stehen. Mir fiel auf, dass mein Freund Bill schluckte und einen unruhigen Blick bekam.
    »Probleme?«
    Er gab ein leises Lachen ab. »Nicht direkt. Ich bin nur ein wenig überrascht.«
    »Wieso?«
    »Schau dir die Tür an.«
    »Das tue ich bereits.«
    »Ist dir dabei etwas aufgefallen?«
    »Ja, ich habe gesehen, dass jemand seine Künste an diesem Holz ausprobiert hat. Es wurde etwas hineingeschnitzt.«
    »Genau.«
    Da Bill näher an der Tür stand als ich, ließ ich ihn in Ruhe lesen und forschen. Er schüttelte einige Male den Kopf, ging in die Knie, richtete sich wieder auf, flüsterte etwas vor sich hin, und als er sich zu mir umdrehte, war er etwas blasser geworden.
    »Was hast du?«
    Er zuckte mit den Schultern. »So genau weiß ich das auch nicht«, sagte er leise, »aber ich habe es schwarz auf weiß gelesen, und so etwas ist mir noch nie passiert.«
    »Sag schon.«
    »Sprüche,

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