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Luzifers Kathedrale

Luzifers Kathedrale

Titel: Luzifers Kathedrale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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übrige Körper blieb aus Stein, aber in ihren starren Glotzern lag eben dieses Eislicht.
    Meine Hände spürte ich kaum noch, als ich weiter auf die Öffnung zuglitt. Ich musste sie einfach wärmen. Ich pustete hinein, was nicht viel brachte. Dann rieb ich sie gegeneinander, kroch danach weiter und sah endlich die Luke dicht vor mir.
    Die Finger ließen sich kaum krümmen, als ich den Rand der Luke an zwei verschiedenen Stellen umfasste. Ich drehte mich herum, damit ich mit den Beinen zuerst in das Loch einsteigen konnte, was kein großes Problem war. Auch jetzt blieb ich vorsichtig und vermied laute Geräusche. Das des Aufpralls konnte ich leider nicht vermeiden, und ich musste auch die Luke offen lassen, obwohl es mich wegen des Durchzugs störte, wenn jemand die Tür der Kathedrale öffnete. Leider war ich nicht so groß, um sie mit einem Sprung zu erreichen.
    Jedenfalls ging es mir besser, und ich traute mich auch, die Lampe einzuschalten. Einmal nur leuchtete ich in die Runde und war zufrieden. Es war nichts Verdächtiges zu sehen. Ich konnte weitermachen.
    Den Blick hielt ich auf den Beginn der schmalen Treppe gerichtet, während ich immer wieder meine Hände bewegte, um die verdammte Steifheit aus den Knochen zu bekommen.
    Es gab keine Tür, die den Weg nach unten verschlossen hätte. Ich näherte mich der Treppe und lauschte, ob irgendwelche Geräusche zu mir hochdrangen.
    Still war es nicht. Da unten spielte sich etwas ab, aber ich fand nicht heraus, was.
    Sie führte in einem Schacht bis hin zur Galerie, auf der auch die Orgel stand.
    Dann nahm ich mir die Treppe vor. Schon hier ging ich vorsichtig und achtete darauf, so wenig Geräusche wie möglich zu verursachen. So näherte ich mich Stufe für Stufe dem ersten Etappenziel. Der Platz von der Orgelgalerie aus war super. Da hatte ich die gesamte Kirche im Blick, die nicht mehr finster war, denn nach der Kehre erwischte mich auch der erste Widerschein des Fackellichts, der wie kleine, huschende Geister die Treppe hochkroch.
    Sehr plötzlich blieb ich stehen, denn ich hatte etwas gehört.
    Jemand kam von unten hoch.
    Ich hörte ihn. Er gab sich auch keine Mühe, leise zu sein, und beim Gehen stöhnte oder flüsterte er leise vor sich hin.
    Ich bekam Ohren wie Mister Spock, hielt den Atem an und hörte die Schritte des Mannes auf dem Holzboden der Galerie. Sie dauerten nicht lange, verstummten, etwas knarrte, jemand nieste und dann rutschte etwas über den Boden hinweg.
    Aus allem konnte ich mir noch keinen Reim machen und sah auch nichts, weil ich einfach zu hoch auf der Treppe stand.
    Zwei Stufen weiter klappte es besser. Da erfasste ich mit einem Blick die gesamten Ausmaße der Galerie und hatte Mühe, einen Fluch zu unterdrücken.
    Ich sah nur den Rücken des Mannes, erkannte aber, dass er schon älter war. Natürlich nicht tragisch. Was mich nur störte, war sein Platz an der Orgel, die er noch nicht spielte, aber bereit war, die Melodie des Todes zu intonieren, um das Sterben der Menschen damit zu begleiten.
    Mein Plan war hin, und ich sah mich gezwungen, mir etwas anderes einfallen zu lassen...
    ***
    Ein Loch. Eine absolute Leere. Nichts zu hören, nichts zu sehen. Finsternis der Seele und des Leibs.
    Aber das Loch blieb nicht für immer. Allmählich tauchte Bill Conolly aus ihm in die Höhe. Er konnte wieder fühlen und denken, und er hatte dabei das Gefühl, mehrere Schichten zu durchstoßen, die allerdings immer wieder Schmerzen in seinem Kopf hinterließen, denn dort war er getroffen worden.
    Bill war wieder in der Lage, die Augen zu öffnen, auch wenn es ihm nicht leicht fiel. Selbst auf den Augen schienen Klappen aus Blei zu liegen.
    Bill atmete durch. Kalte Luft drang in seine Lungen, aber keine eisige, und er zog sofort die richtigen Schlüsse. Man hatte ihn nicht mehr draußen in der Kälte liegen gelassen, sondern ihn woanders hingeschafft.
    Er lag in einer Umgebung, die ihre Dunkelheit verloren hatte. Nur war es kein normales Licht, sondern ein unruhiger Schein, der durch den kalten Bau streifte und ihm dabei so etwas wie ein gespenstisches Leben einhauchte.
    Das dumpfe Gefühl in Bill’s Ohren zog sich ebenfalls zurück. Sein Hörvermögen besserte sich. Er nahm genau wahr, dass sich in seiner Umgebung jemand bewegte. Er hörte die Schritte mehrerer Personen, die ihn umgingen, die auch sprachen, manchmal lachten und sich auf etwas zu freuen schienen.
    Er schaute in die Höhe.
    Die Decke lag weit über ihm. Er sah sie trotzdem, weil der

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