Luzifers Kriegerin (Die Londoner Drakulia Vampire #3) (German Edition)
finden, auf der verzweifelten Suche nach einem Kuss, aber sie verweigerte sich, und nippte ihm stattdessen an seinem Ohr und noch durch die Stofflagen hindurch fühlte sie, wie sein Schwanz über ihren Bauch glitt.
„ S’il vous plaît “, flüsterte er heiser, und als sie sich von ihm löste, verzog er weinerlich das Gesicht.
Narcise schüttelte ihren Kopf und wusste, als sie ihm in die mit einem glänzenden Schleier überzogenen Augen blickte, dass er nicht wirklich wusste, was er da gerade tat – oder wollte –, ebenso wenig wie sie es gewollt hatte, dort, in jenen schwarzen Nächten in Der Kammer.
Sie ließ ab von ihm, löste ihn von ihrem Bann und aus ihren Armen, und war gerade dabei von ihm wegzutreten, als sie den Türknauf rütteln hörte.
Philippe war immer noch zu benommen und reagierte zu langsam, konnte nicht einmal recht begreifen, was gerade geschah, aber Narcise wusste es, und sie drehte sich augenblicklich weg, noch bevor die Tür sich öffnete. Chas fegte im Dunklen in die Kammer hinein und um ihn herum wirbelten Düfte von Wein und Kraft durch die Luft.
Sie hatte es später nie so ganz verstanden, warum sie den Drang verspürte, das Vorgefallene vor ihm zu verheimlichen – aber es war auch sinnlos. Chas’ Augen funkelten sie böse an, und dann erfasste er mit einem Blick die Situation im Zimmer. Sein Gesichtsausdruck war offensichtlich: Ekel und Abscheu.
„Geh“, fuhr er Philippe an, den armen, verwirrten Jungen, der linkisch aus der Stube stolperte, mit – da war sich Narcise sicher – halbgeformten Erinnerungen an eine sehr intime Situation.
Sie hatte einen kurzen Moment Zeit, darüber nachzugrübeln, ob er je wiederkommen würde, aber dann veranlassten sie Verärgerung und noch dazu die Kränkung, sich Chas zuzuwenden. „Wenn Sie sich Sorgen machen, dass Ihr Zartgefühl unter dieser Situation hier leiden könnte, dann sollten Sie das nächste Mal vielleicht anklopfen, bevor Sie einfach hereinkommen.“
„Vielleicht wäre es besser, wenn Sie einen anderen Ort finden, um ... das ... zu tun. Ich verspüre nicht den geringsten Wunsch, Teil Ihres verdorbenen Lebens zu sein.“ In seinen Augen blitzte diese kalte Verachtung ... aber Narcise spürte da auch eine Veränderung seines Atems, einen etwas verunsicherten Herzschlag. Er schritt durch das Zimmer, und war jetzt offensichtlich deutlich sicherer auf den Beinen als vor ein paar Stunden, als er hinausgegangen war. Sie erschnupperte Essen und dann auch den schweren Geruch von Wein, und Tabak und Rauch, und sie begriff, dass er wohl unten gegessen hatte. Und wenn sie vom Geruch ausging, hatte er einen Menge Wein getrunken.
Sie wusste, ihre Eckzähne waren noch etwas ausgefahren, und dass ihre Augen gerade das brennende Glühen darin hatten abebben lassen, aber sie drehte sich weg.
„Ich habe keine andere Wahl“, sagte sie. „Wenn ich nicht regelmäßig trinke, dann wird es sehr schwer, die Kontrolle über meine...“ Sie biss sich auf die Lippe, ihre Wangen wurden rot.
Er ging hinüber zum Fenster und schloss die Läden geräuschvoll, als ob die kühle Nachtluft auszusperren auch die angespannte Atmosphäre im Zimmer aussperrte. Das Gegenteil war der Fall – damit saßen der Duft von Wein und Blut und Moschus in der Falle, und der von Chas Woodmore und seiner Energie, seines Edelmuts und seiner Männlichkeit, all das wurde dadurch verstärkt.
Narcise spürte, wie sich etwas in ihrer Magengrube regte, ein leichtes Flattern, das sie kaum wiedererkannte. Nein. Nicht er.
Sie drehte sich weg, kämpfte darum, ihre Zähne wieder in ihr Gaumenbett zu zwingen. Vielleicht sollte sie wirklich gehen. Die Sonne war fast untergegangen. Sie könnte das, was sie tun musste, weit weg von seinen vorwurfsvollen und gierigen Augen tun.
„Man weiß, dass wir Ihrem Bruder entkommen sind“, sagte Chas knapp. „Nicht nur lässt er seine Gemachten jede Straße und Gasse sowie das Palais absuchen, wegen Bonaparte hat er auch noch tagsüber die Wachen auf seiner Seite, die Ausschau nach uns halten.“
Furcht zog ihr zitternd den Magen zusammen. „Sitzen wir in der Falle? Werden sie uns finden?“
„Natürlich sitzen wir nicht in der Falle“, erwiderte er, jetzt hatte Verachtung den Ekel ersetzt. Sie dachte, dass sie diese Reaktion von ihm dem Ausdruck von Ekel in seinem Gesicht vorzog. „Ich kann uns aus Paris und über den Kanal schaffen, aber es wird mehr Planung erfordern, als ich vorhergesehen habe.“ Sein Gesicht war jetzt
Weitere Kostenlose Bücher