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Luzifers Kriegerin (Die Londoner Drakulia Vampire #3) (German Edition)

Luzifers Kriegerin (Die Londoner Drakulia Vampire #3) (German Edition)

Titel: Luzifers Kriegerin (Die Londoner Drakulia Vampire #3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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nur für Männer geeignet war. „Anscheinend kam es heute Abend zu einer Art Vorfall.“
    Er übergab dem Butler Hut und Umhang und trat dann in die Eingangshalle ein. Und erstarrte. Narcise.
    War. Hier.
    Nur mit größter Mühe blieb er nicht wie angewurzelt stehen, obschon seine Schritte etwas langsamer und abrupt wurden, als er an Crewston vorbei den Korridor hinunterging. Das Herz hämmerte ihm, seine verfluchten Hände drohten feucht zu werden, aber – bei den Schicksalsgöttinnen – das würde er nicht zulassen. Er wischte sich die Handflächen an den Hosenbeinen ab und ging weiter.
    An der Tür zum Arbeitszimmer, die leicht angelehnt war, wohl – wie Giordan mal vermutete – aufgrund von Dimitris Mitgefühl mit ihm, und dann war es vielleicht auch als Vorwarnung für ihn gedacht; an der Tür lauschte er und wartete auf einen günstigen Augenblick, um das einzutreten. Der Earl hatte ihm die Möglichkeit des Überraschungsmoments gegeben, und er gedachte, dies zu seinem Vorteil auszunutzen.
    Jemand sagte gerade etwas in einem Ton voller Abscheu, „Sie müssen Narcise Moldavi sein. Die Vampirin.“ Die Stimme, die da durch die Tür an sein Ohr drang, erkannte er als die von Angelica Woodmore.
    „Das bin ich.“ Narcises Stimme war tief und rauchig, wie sie es schon immer gewesen war, und doch lag jetzt ein verärgerter Unterton darin. Giordans Herz hämmerte sehr ungemütlich, und er presste kurz die Augen fest zusammen, hätte beinahe die Antwort von der Woodmore Schwester verpasst.
    „Sind Sie gekommen, damit wir Sie in unserer Familie willkommen heißen?“, schoss Angelica zurück.
    Sie war offensichtlich genauso wenig erfreut darüber, dass Narcise und Woodmore zusammen waren, wie er selbst es war.
    Oder vielmehr, nein. Vielleicht war es nicht so sehr, dass die beiden intim miteinander waren, was Giordan störte, wenn man es genau betrachtete. Es war eher die Tatsache, dass sie hier war. Er würde sie sehen müssen. Er würde vielleicht sogar mit ihr reden müssen.
    Und die ganze Zeit so tun, als würde es ihn nicht innerlich zerreißen, weil er sie so sehr wollte. Wieder.
    „Eigentlich, Mademoiselle, setze ich durch mein Herkommen nur mein eigenes Leben aufs Spiel, und alles nur wegen Ihnen .“ Er hörte da außer Narcises Stimme noch leise ein Glas klirren. Sie selber klang hart und gefühlskalt. „Ihr Bruder hat erfahren, dass Voss Sie entführt hat, und bestand darauf, nach London zu kommen, egal was das nun für meine Sicherheit bedeutete.“
    Auf einmal packte ihn die Wut, dass Narcise die junge Sterbliche für ihre eigenen Unzulänglichkeiten verantwortlich machte, und er öffnete die Tür. „Du weißt sehr wohl, dass du ihn nicht nach London begleiten musstest. Schieb deine eigene Feigheit jetzt nicht dem Mädchen in die Schuhe, Narcise.“
    Er hätte seinen Auftritt nicht besser planen können. Alle Augenpaare im Zimmer flogen zu ihm hin, aber er schaute nur in eines von ihnen. Sie blitzen auf, Schock darin, und auch Furcht, tief unten ... und dann waren sie wieder nur kalte, herzlose Saphire.
    Furcht, oh oui , die war da zu sehen. Und das war auch gut so. Wenn sie sich auch nur annähernd eine Vorstellung davon machte, wie er darum hatte kämpfen müssen, dass er im Licht blieb ... wie sehr, auch jetzt noch, nach seiner Verwandlung. Er würde es riskieren, sie nur an den Schultern packen, und sie zur Vernunft bringen – sie zwingen zu verstehen, ein Gefühl dafür zu haben, was er getan hatte...
    Die Stimme in seinem Kopf, die Stimme des Lichts, sagte: Sie ist nicht bereit. Sie kann dich nicht hören.
    Aber oh ja. Eine Frau könnte einen Mann dazu treiben, abscheuliche Dinge zu tun. Etwas zu tun, was er sich kaum vorstellen konnte. Aus Liebe oder, genauso bereitwillig, aus Hass.
    Übelkeit bereitete ihm ein Schaudern tief unten, in seinem Magen, und er schob diese schmutzigen, grauenvollen Erinnerungen weg.
    Narcise stand in der Nähe des Getränkekabinetts, gekleidet war sie in Männerkleidern. Er konnte sehen, dass man sie als Mann verkleidet hatte – einen älteren Herrn, wenn man von den Linien in ihrem Gesicht ausging, welche wohl Alter und Falten darin betonen sollten. Ironischerweise hatte sie diesen Trick von Giordan gelernt, während seiner heimlichen Besuche bei ihr. Verschmierte Linien ließen ihr Gesicht hagerer aussehen ... ein Gesicht, dass immer noch so schön und vollkommen war, wie es schon immer gewesen war. Eine Maske, unter der sich Treulosigkeit und Wankelmut

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