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Luzifers Kriegerin (Die Londoner Drakulia Vampire #3) (German Edition)

Luzifers Kriegerin (Die Londoner Drakulia Vampire #3) (German Edition)

Titel: Luzifers Kriegerin (Die Londoner Drakulia Vampire #3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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Geduld angelangt war. Leute waren in das Arbeitszimmer des Earl und in seine Bibliothek eingefallen, ganz zu schweigen davon, dass seinem Einsiedlerdasein ein jähes Ende beschert worden war, durch diese neuen Mitglieder seines Haushalts, und das würde wohl auch noch eine ganze Weile so bleiben.
    Der Earl wollte niemanden mehr sehen.
    In der Aufregung der Gutenachtwünsche und des Abschiednehmens zwischen den beiden Woodmore Schwestern und ihrem Bruder, sowie einem Earl, der die beiden Frauen entschlossen aus dem Zimmers geleiten ließ, gelang es Giordan, sich so zu positionieren, dass es Narcise unmöglich war, das Zimmer zu verlassen, ohne direkt an ihm vorüberzugehen.
    Und es kam auch noch so, ob nun zufällig oder so von Dimitri beabsichtigt, dass Narcise von ihrem Liebhaber getrennt wurde und alleine mit Giordan im Zimmer zurückblieb. Sie wäre an ihm vorbeigeschlüpft, diese feige Frau, wenn er nicht einen kleinen Schritt nach vorne gemacht hätte und sich ihr in den Weg stellte. Jetzt musste sie ihn berühren, wenn sie vorhatte, zu entkommen und einem Gespräch aus dem Weg zu gehen.
    „Guten Abend, Narcise“, sagte er.
    Sie war nah, so nah, dass nicht nur ihre Essenz, sondern auch ihre Körperwärme zu ihm strömte. Aber er nahm diesen Anschlag auf seine Sinne hin, es war in etwa so, als würde er sich einem Schlag widersetzen, und gestattete ihr nicht, seinem Blick zu entfliehen.
    „Giordan“, erwiderte sie mit einer Stimme so kühl wie ihre Eismeeraugen. Eine pechschwarze Locke klebte ihr an der Schläfe, als ob der Hut sie dort zerquetscht hätte.
    Und für einen Moment zögerte er – die Finsternis, der Hass und die Verachtung brodelten, drohten, wie ein schwerer Vorhang niederzusausen. Aber dieser Irrsinn währte nur kurz. Er gewann wieder die Kontrolle über sich. „Und so ist es dir endlich gelungen zu entfliehen. Meinen Glückwünsch. Ich hoffe, es ist alles, was du dir erträumt hast.“
    Ah, seine Stimme war so schwerelos, so nebenbei und ohne die Spur von Ironie, auch nichts von der Scham und dem Zorn, die er beide in sich spürte. Sie war so unbefangen – ganz im Gegensatz zu seinen Eingeweiden. Und auch nicht wie seine Finger, die sich gleich Krallen zusammenzogen.
    „Voll und ganz“, erwiderte sie, ihre Stimme wie seine. Es war, als hätten sie sich in einem Café niedergelassen, um bei einer Tasse Kaffee oder Tee über das Wetter zu plaudern, während sie den Ausblick auf die Palais Galerie genossen.
    Er ließ sich nichts von seinem Blutdurst anmerken, der ihm unter der Haut brodelte, pulsierte, finster und heiß und plötzlich sehr drängend.
    „Ich bedauere nur“, sagte sie, während sie immer noch zu ihm hochschaute, mit Augen, die so gefühlskalt waren wie zwei schön eingefasste Amethyste, „dass Cezar noch am Leben ist.“
    „Ich verstehe nicht ganz?“, parierte Giordan spielerisch, oh ja, so spielerisch, trotz der Last, die ihm gerade alle Sinne und den Verstand niederdrückte. „Dein Vampirjäger konnte die Aufgabe nicht zu Ende bringen?“ Er legte leichte Überraschung und höfliches Bedauern in seine Stimme, „ich hatte den Eindruck, er sei nur zu diesem Zweck nach Paris abgereist.“
    „Bedauerlicherweise, nein. Denn als er begriff, dass er sich entscheiden musste, entweder Cezar zu töten oder für meine Rettung zu sorgen ... nun, du siehst ja, wie es ausgegangen ist.“
    Scharf und direkt, trafen und verletzten ihn ihre Worte zutiefst. Und wie ein Messer drehten sie sich in ihm um, in seinen Eingeweiden, als hätte man sie in der Manier des Japanischen Seppuku zerfetzt.
    Aber sein Gesicht gab davon nichts preis. „Wenn es doch stets so einfach wäre“, war alles, was er antwortete.
    „Narcise.“ Woodmores Stimme kam von hinten und unterbrach sie.
    „Chas“, sagte sie, wobei sie rasch an Giordan vorbeistreifte, als wäre er nichts als eine korinthische Säule. Der Duft ihrer Erleichterung ertränkte ihn geradezu.
    „Es tut mir Leid, dich warten zu lassen. Meine Schwestern sind verständlicherweise ein bisschen außer sich“, sprach Woodmore, während er erst auf Narcise herabblickte, und dann zu Giordan. Sein dunkler Zigeunerblick verriet, er ahnte etwas. „Und Corvindale steht kurz davor, vom Schlag getroffen zu werden, weil es Voss gelungen ist, hier einzudringen.“
    „Und da wäre auch noch die Kleinigkeit, dass man seinen ganzen Haushalt umgekrempelt hat“, entgegnete Giordan, mit einer Spur Schadenfreude. „Und das noch für ein ganzes Weilchen.

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