Luzifers Kriegerin (Die Londoner Drakulia Vampire #3) (German Edition)
Aber er hatte keine Wahl. Angelica war in Gefahr, und er würde sich nicht zurücklehnen und ihre Sicherheit einfach Voss überlassen.
Und wenn er die Zeit für eine Reise nach Schottland fand, würde er Sonia besuchen und sie anflehen, ihm noch einmal zu helfen. Chas könnte auf diese Weise herausfinden, was Cezars Asthenie war. Während Angelicas Visionen ihr die Menschen im Augenblick ihres Todes zeigten, hatte ihre Schwester eine andere Gabe geerbt. Sie war in der Lage zu sehen, was ein Mensch am meisten fürchtete – und für einen Drakule war das immer seine Asthenie.
Chas hatte Sonia in der Vergangenheit schon mehr als einmal benutzt, um die persönliche Schwäche eines Vampirs herauszufinden, den er gerade jagte, aber als sie irgendwann herausfand, warum er sie um ihre Hilfe bat, weigerte sie sich, Teil davon zu sein. „Keiner von uns hat das Recht, etwas Derartiges zu entscheiden“, hatte sie ihm frömmlerisch gesagt.
„Aber du hast eine Gabe erhalten ... so wie ich auch“, hatte er ihrem Argument entgegengesetzt. „Wir sind dazu bestimmt, von ihnen Gebrauch zu machen.“
„Nein“, hatte sie da gesagt ... und er hatte die Furcht erkannt, die ihr in den Augen herumspukte.
Aber er war sich sicher: dieses Mal würde sie ihm helfen. Cezars Schwäche zu finden, weil sie wusste, davon hing das Leben ihrer Schwester ab ... aber, jetzt war nicht genug Zeit dafür. Er musst darauf bauen, dass der Plan von Voss aufging und dieser Angelica befreite ... und sobald er konnte, würde Chas dann seine Schwester aus der Gesellschaft des Vampirs entfernen.
Und dann würde er Voss töten.
Chas schaute Narcise an, trank sie gierig mit den Augen, sah sich satt an ihr. Er wurde ihrer Schönheit niemals überdrüssig, er verlor niemals dieses Gefühl von Ehrfurcht, wenn er ihre Vollkommenheit betrachtete, und auch wenn es gotteslästerlich war – schreckliche, frevelhafte Gotteslästerung –, so dachte er doch, was für ein Geschenk des Himmels es von Luzifer gewesen war, sie unsterblich zu machen. Dass ihre Schönheit niemals vergehen würde, dass ihr Gesicht und ihr Körper niemals altern würden.
Es wäre eine Schande, solche Perfektion zu verlieren. Ein solches Kunstwerk.
„Hier bist du sicher, Narcise“, sagte Chas und zeigte mit ausladender Geste auf die Steinwände. Das Quartier, das er ihr bereitet hatte, befand sich in dem Kellergewölbe einer alten Klosterruine.
Es mochte so vor zwei Jahren gewesen sein, da hatte er hier eine Gruppe gemachter Vampyre ausgeräuchert und davongejagt, die das Gewölbe als Zufluchtsort benutzt hatten. Der einzige Eingang zu dem Keller war durch eine alte Mauer auf einem Friedhof, der sich auf einem der Hügel in den Außenbezirken von London befand, und der Eingang war gut versteckt. Abgesehen davon gab es dann noch diverse Hürden, aus Kreuzen und anderen religiösen Symbolen, welche Vampire fernhalten würden – und dann noch einem geheimen Durchgang als einzigen Zugang zu diesem Zimmer. Er hatte Narcise über diese Schwelle helfen müssen, so dass sie nun sicher eingeschlossen war, und es hatte eine Weile gedauert, bis sie sich restlos erholte.
Daher wusste er, hier war sie in Sicherheit. Mit ihrem Säbel und ihrer Stärke als Vampir bewaffnet konnte Narcise sich nicht nur sehr gut um sich selber kümmern – es würde auch niemand sie hier finden oder in den Raum hier hineingelangen ... außer Chas wollte es so.
Er sah sich noch einmal an ihr satt und fühlte, wie sich tief in ihm etwas schmerzhaft verzog. Er würde zu ihr zurückkehren. Und dann würde er irgendwie einen Weg finden, wie man eine Unsterbliche mit einer verlorenen, korrupten Seele lieben konnte.
„Hier bist du sicher, Narcise. Er wird dich nicht finden, und wenn ich dann zurück bin, gehen wir nach Wales.“
„Nun denn“, gab sie schließlich nach. Ihr Blick ruhte auf ihm, und er erkannte darin leise Anzeichen von Furcht ... und wie etwas ihre Augen weich werden ließ.
Sein Herz machte einen Satz, und Begehren und Unsicherheit fegten gleichermaßen über ihn hinweg. Er würde zurückkehren. Aber würde sie dann immer noch hier sein?
Chas ließ seine Tasche fallen und ging zu ihr, schritt rasch quer durch den Raum und drückte sie rückwärts gegen die rauhe Wand. Er nahm sich ihren Mund, bedeckte ihn mit seinen Lippen, in einem tiefen, hungrigen Kuss.
Süß und warm und voll, schmolz sie gegen ihn, ihre Finger spielten ihm um den Hinterkopf, zogen ihn zu sich hinunter. Chas schloss die
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