Luzifers Kriegerin (Die Londoner Drakulia Vampire #3) (German Edition)
Gesicht.
„Was ist geschehen?“, fragte er verzweifelt, als er zu ihnen rannte und dabei bemerkte, dass Cezar immer noch dort saß, am Leben, in dieser hilflosen Stellung. Er sah die Pike auf dem Boden liegen, wohin sie letztendlich gerollt war, und ihm fiel der umgestürzte Stuhl auf.
Und das stocksteife, angstverzerrte Gesicht von Woodmore. „Sie hat mir Einhalt geboten“, sagte er zu Giordan. „Sie hat sein Leben gerettet. Und jetzt ist sie...“
Aber er musste gar nichts weiter sagen, denn Narcises leise, zerquälte Seufzer und ihr Gesicht, bleich wie der Tod, verrieten Giordan genug.
Er schob Woodmore beiseite und zog Narcise in seine Arme. Sie durfte nicht sterben. Nicht hier. Nicht so.
„Narcise“, sprach er ruhig und laut, rüttelte sanft an ihr, in dem Versuch, sie aus diesem Anfall herauszuziehen, dieser Raserei von Schmerz, selbst versuchte er, seine sieben Sinne beieinanderzuhalten. „Sieh mich an.“
Sie erschauerte und blinzelte, ihr Atem kam in kurzen, verzweifelten, keuchenden Bewegungen. Ihre Augen waren nur noch Schmerz, leer und verloren, und er wusste nicht, ob es irgendetwas gab, was er tun konnte, um ihr zu helfen ... aber er strich ihr das Haar aus dem Gesicht und murmelte, „Narcise, sieh mich an.“
Er schloss seine Arme fest um sie, schöpfte aus seinem tiefstem Inneren, aus seiner Seele, seinem ureigenen Kern ... konzentrierte sich auf das weiße Licht, das er in seinem Geist gefunden hatte, als er in jener Gasse da gelegen hatte. Frieden. Licht.
Er hielt es in seinem Herzen, in seinem Geist, wie Kritanu es ihm beigebracht hatte, und schaute in Narcises blauviolette Augen, die nur noch ein einizger, tiefer Schlund zu sein schienen. „Schau mich an. Ich liebe dich, Narcise. Ich brauche dich ... bleib bei mir. Bekämpfe es, Narcise. Bekämpfe ihn.“
Er wusste nicht, ob sie ihn durch ihre Marter hindurch überhaupt noch hören konnte, aber er redete ihr immer weiter zu, achtete gar nicht auf die langen, braunen Stiefel, die neben ihm auf dem Boden wie festgewachsen schienen, die zu Chas gehörten, der einfach nur dastand und zusah.
„Narcise. Sieh mich an. Sieh mich an“, flehte er. Wenn sie ihn anschauen konnte, sich auf ihn konzentrieren konnte...
Sie zuckte, erbebte und keuchte, und unter seiner Hand fühlte er das pulsierende Toben ihres Teufelsmals durch den Stoff ihres Kleides hindurch. Eine Schockwelle fegte über ihn hinweg und, ohne sich im Klaren über seine Handlungen zu sein, riss er ihr das Mieder ihres Kleides vom Leib, als sie an ihn gelehnt weiterhin entsetzlich litt. Aber sie wurde weicher ... verlangsamte sich ... war er dabei, sie zu verlieren?
„Mein Gott“, hauchte Chas, der sich jetzt wieder neben sie hingekniet hatte, als er ihre nackte Schulter erblickte. „Es lebt .“
Wie schwarze Venen – winzige, schwarze Schlangen – wand sich und schwoll Luzifers Zeichen auf ihrer Haut an: nackt und bösartig, das pure Böse, das vom Teufel selbst kam. Es lebte und es kämpfte – um Narcise.
Giordan wusste nicht genau, was er tun sollte, aber er wusste, er musste es versuchen. Irgendetwas. Er beugte seinen Kopf über das Mal.
Seine Lippen berührten die tobenden, schwarzen Schwielen, und er spürte das scharfe, grauenvolle Brennen, den Donnerschlag von Frieden und Licht, der jetzt auf Finsternis und Bösartigkeit traf. Er küsste sie, seine Lippen weich und sanft, sog den Schock auf, nahm den Schmerz in sich auf ... strich mit seinen Händen über diese gewundenen, verzweigten Würmer, schloss seine Augen und betete.
Hilf mir.
Sie ist bereit , ertönte die Stimme in seinem Kopf. Hilf ihr.
Er setzte sich auf, musste ihr in die Augen blicken. Er bedeckte das Mal immer noch mit seinen Händen, mit seinen beiden Händen, und hielt sie jetzt gerade, er hob sie hoch, so dass er in ihre Augen blicken konnte. „Sieh mich an, Narcise. Sieh mir in die Augen. “
Ihre Augen, die nur Schmerz ausdrückten, blinzelten plötzlich, konnten einen Moment lang etwas wahrnehmen, und er, der er immer noch das Licht hielt, warm und rein in seinem Herzen, gab es ihr. Ihre Blicke trafen sich, und er spürte einen zweiten Donnerschlag, eine letztes Aufbäumen, und dann, wie Erlösung durch ihn strömte ... und in sie hinein.
Narcise keuchte und sah ihn wieder an, diesmal war da Klarheit und das Licht gelöster Heiterkeit. Unter seinen Händen fühlte er dann eine sengende Hitze, wo Luzifers Zeichen gedieh. Sie schrie auf, dann schloss sie die Augen und fiel in die
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