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Luzifers Kriegerin (Die Londoner Drakulia Vampire #3) (German Edition)

Luzifers Kriegerin (Die Londoner Drakulia Vampire #3) (German Edition)

Titel: Luzifers Kriegerin (Die Londoner Drakulia Vampire #3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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verlieben?
     

SIEBEN
    Giordan Cale fand noch drei weitere Male einen Weg, Narcise während der Abwesenheit ihres Bruders in Marseilles zu besuchen. Jedes Mal überraschte er sie, jedes Mal war sein Besuch auch mit Umsicht geplant und ausgeführt, und jedes Mal bleib er auf Distanz zu ihr – trotz der Tatsache, dass sie die Hitze und das Begehren zwischen ihnen spüren konnte, kaum war er ins Zimmer getreten.
    Wenn er damit bezweckte, seine Vertrauenswürdigkeit unter Beweis zu stellen, so hatte er großen Erfolg. Wenn er damit bezweckte, die Wände um ihr gut verstecktes Herz zum Einstürzen zu bringen, so war sein Erfolg atemberaubend.
    Obwohl sie nicht ganz verstand, warum Cale so versessen darauf war, dass Cezar nichts von ihren Treffen erfuhr – denn schließlich hatte sie die erste Nacht, die sie gemeinsam in Der Kammer verbracht hatte, zu großen Teilen Cezar zu verdanken –, so widersprach Narcise nicht, noch versuchte sie in irgendeiner Weise ihre Liaison publik zu machen. Stattdessen entdeckte sie, wie sie sich mehr und mehr in ihn verliebte, in seinen Sinn für Humor und seine unbeschwerte Heiterkeit, und wie sie sich mehr und mehr wünschte, ihm die Kleider von Leib zu reißen und ihn zu küssen.
    Wenn sie daran dachte, wie es wohl wäre, jene warmen Lippen mit ihren zu bedecken, ein bisschen Lebensblut zu schmecken, wenn sie daran ein bisschen kratzte, vermischt mit ihren Lippen und Zungen ... ihre Körper aneinander zu legen, Mund an Mund, Brust an Brust, Hüfte an Hüfte ... Narcises vermochte sich kaum zu sagen, wie sie bis jetzt der Versuchung widerstanden hatte.
    Als Cezar von seinen Reisen zurückkam, rief er sie binnen Stunden in seine privaten Gemächer. Wie er es immer zu tun pflegte, wenn sie sich unter vier Augen trafen, hatte er ein Tablett mit drei braunen Spatzenfedern auf dem Tisch neben sich stehen. Sie waren nah genug, um ihr die Kraft aus den Knochen zu saugen, aber weit genug, dass sie sich noch umherbewegen konnte, wenn auch etwas langsamer als gewöhnlich. Aber vor allem dienten sie zur Abschreckung, damit sie ihm nicht nahe kam, nahe genug, um ihn anzugreifen.
    Den Fehler hatte er einmal gemacht, vor fünfzig Jahren. Eine Sache, was Cezar anbetraf – er hatte einen Sinn fürs Detail – und ein gutes Gedächtnis.
    „Du siehst gut aus, Schwesterherz“, sagte er, seine Augen glitten über sie. Er schien nicht erfreut darüber, aber dann wiederum: er sah nie erfreut aus. „Hast du dich gut amüsiert, während meiner Abwesenheit?“
    „Außer den heißatmigen Gestank deines Freundes Belial abzuwehren, gab es nichts als das sonst übliche“, erwiderte Narcise knapp, während sie sich einen Sessel möglichst weit weg von den Spatzenfedern aussuchte. Ihr Körper fühlte sich schon jetzt langsamer und schwerer an, ihre Lungen eng und zusammengepresst.
    „Belial“, Cezars Gesicht zog sich zusammen, und für einen kurzen Moment verspürte sie Mitleid mit ihrem Bruder. Zu glauben, dass einer seiner engsten Verbündeten und ergebensten Diener – denn niemand konnte sich rechtmäßig als der Vertraute von Cezar bezeichnen – ihn auf diese Weise hintergehen würde, war ein schwerer Schlag für ihn, und seine sorgfältig beherrschte Welt. „Er hat versucht, dich zu berühren?“
    Narcise gab deutlich ein wenig damenhaftes Schnauben von sich. „Er hat noch mehr versucht, Bruderherz“, sagte sie, und ihre Stimme troff vor Sarkasmus. „Eines Tages, als er kam, um mir etwas Wein zu bringen, trug er einen Ring aus Federn um sein Handgelenk und versuchte, mich davon zu überzeugen, dass er von mir trinken dürfe.“ Ihr Zittern kam eher von ihrer Wut als von Furcht. Belial war ein Gemachter, und sie konnte ihn wie einen Käfer zerquetschen, wenn er nicht so feige wäre und das Federarmband angehabt hatte.
    „Tatsächlich.“ Belials Stimme war eiskalt. „Ist es ihm gelungen?“
    Sie zuckte nachlässig mit den Schultern, obwohl das Blut in ihr jetzt rauschte und raste. „Nein, ist es nicht, was nur glücklicher Zufall war. Ich wäre machtlos gegen ihn gewesen, in Gegenwart jener Federn – denn kaum hatte er mich in eine Ecke gedrängt, als einer der Tuchhändler sich ankündigte, Monique kam ins Zimmer, und ich war gezwungen, Belials Einladung auszuschlagen.“
    Es musste Zufall gewesen sein, dass der Tuchhändler sich dann als Giordan Cale entpuppte, in einer weiteren Verkleidung. Er hatte ihre innere Unruhe gespürt, und als sie ihm von Belial erzählte, wurde er so still und

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