Luzifers Kriegerin (Die Londoner Drakulia Vampire #3) (German Edition)
ihrem Bruder mitgefahren sei, und, non , sie sei nicht gezwungen worden, sondern aus freien Stücken mitgegangen, machte Giordan abrupt auf dem Absatz kehrt. Sein Herz hämmerte wild, und er wusste, seine Augen brannten rot und golden, lichterloh vor Wut.
Er hatte das schreckliche, unabänderliche Gefühl, er würde Narcise nie wieder sehen.
NEUN
Dass Narcise ihn verführt hatte, lag über drei Wochen zurück, als Cale wieder Nachricht von Cezar Moldavi erhielt.
Anfänglich war er nicht beunruhigt wegen dieses Schweigens. Er spielte das Spiel, gemäß seiner Übereinkunft mit Narcise, und wartete zwei Tage, bevor er sich mit Moldavi in Verbindung setzte, diesmal unter dem Vorwand, letzte geschäftliche Vereinbarungen hinsichtlich des Opiumschiffs besprechen zu wollen. Als auch diese Karotte einer lohnenden Investition vor seiner Nase keine Antwort von Cezar Moldavi bewirkte, auch da war Giordan nur leicht besorgt.
Vielleicht hatte Moldavi die Stadt wieder kurzzeitig verlassen müssen.
Er versuchte einen Besuch in der Verkleidung von Monsieur David zu einer Zeichenstunde, um Narcise wenigstens sehen zu können und um sicherzustellen, dass es ihr gut ging. Als man ihn an der Tür abwies mit den Worten, Mademoiselle sei nicht mehr an Malstunden interessiert, erst da hatte er wieder dieses schreckliche Gefühl.
Was konnte das nur bedeuten?
Ein weiterer Versuch, wie schon einmal zuvor als Tuchhändler dort Stoffe abzuliefern, schlug ebenfalls fehl, als man ihm sagte, es sei niemand da, um ihn zu empfangen.
Und so verbrachte Giordan die folgenden zwei Wochen in unterschiedlichen Stadien von Furcht, Wut und Hass. Am schlimmsten war die Hilflosigkeit. War sie am Leben? War sie tot? War sie hier in Paris? Hatte sie wieder kämpfen müssen? Hatte sie dabei verloren oder gewonnen?
Danach stattet er dem Haus drei Besuche als er selbst ab, und jedes Mal wurde er abgewiesen mit vagen Aussagen, die Herrschaften seien nicht zu Hause.
Mit Eddersley begann er, einen Plan auszuhecken, wie er durch einen Hintereingang durch die Katakomben in Moldavis Höhle gelangen konnte. Er bezahlte Mingo stattliche Summen, um irgendeinen oder gleich alle von Moldavis Dienern zu verführen, egal wie hübsch die nun waren oder nicht, wenn diese auf den Markt gingen, dabei stattete er seinen Diener mit genug Mitteln für eine ganze Schiffsladung aus, um die Zungen des einen oder anderen zu lösen. Die einzige Information, die er auf diesem Weg erhielt war, dass Mademoiselle ihre Gemächer seit über einer Woche nicht verlassen hätte und auch kaum gesehen worden war. Ebenso wenig hatte sie Besucher gehabt. Keinen einzigen.
„Aber es geht ihr gut “, fragte er mit entblößten Zähnen und drückte seinen Kammerdiener und Haushofmeister erbarmungslos gegen die Wand.
Mingos Augen wurden groß, und er nickte. „Soweit ich verstanden habe, geht es ihr gut, mein Herr.“
Giordan kam wieder zur Besinnung und lockerte seinen Griff an der Brust seines Dieners und wandte sich mit zitternden Händen und einem Magen ab, den eine bittere Leere plagte. Ich hätte sie zwingen sollen, bei mir zu bleiben. Ich hätte sie niemals gehen lassen dürfen.
Endlich erhielt er eine Antwort auf die fünf Botschaften, die er schon hatte ausrichten lassen, sowie die drei, die er persönlich überbracht hatte. Sie war lächerlich allgemein gehalten: Ich wäre geehrt, wenn Sie mir heute Abend Gesellschaft leisten, Moldavi.
Er hatte gleich vier Holzpflöcke an sich versteckt, als er Moldavis Festung betrat und war entschlossen, zumindest einen von ihnen heute Abend zu benutzen. Wie er erwartet hatte, entdeckte der Butler drei davon, als er das Haus über den Eingang an der Straße betrat, aber der Diener übersah den vierten, der sich in seinem weiten Hemdsärmel verbarg.
Was auch immer er erwartet hatte, Giordan hatte nicht mit dem strahlenden, überaus herzlichen Gastgeber gerechnet, der ihn begrüßte, als er den großen, sehr gut eingerichteten Salon betrat, den sie schon zuvor benutzt hatten.
„Es tut mir so leid, das Missverständnis“, sagte Moldavi und winkte ihn zu zwei Sesseln, die mit einem kleinen Beistelltisch eine gemütliche Ecke bildeten.
Er war, wie sonst auch, sehr formell gekleidet, in gutsitzenden Kleidern: ein blütenweißes Hemd, eine Brokatweste, Kniebundhose und Strümpfe. Statt der derzeit modischen Perücken, trug Moldavi das Haar ordentlich um den Kopf gebürstet, so dass es Ohren und auch Teile des Gesichts bedeckte, und sein
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