Luzifers Kriegerin (Die Londoner Drakulia Vampire #3) (German Edition)
um sie zu erlangen.“ Moldavi hob eine Hand, wie um ihn zu berühren, aber Giordan schlug sie mit einer kurzen, kontrollierten Bewegung weg.
„Du vergisst dich“, sagte er mit einer Gelassenheit, von der er nicht wusste, woher er sie in dem Moment nahm. Die schlummernde Wut köchelte und brodelte nunmehr in ihm, war fast am Siedepunkt. Er tat einen Schritt zurück und nahm einen großen Schluck aus seinem Glas. Als er den Arm hob, verschob sich das Gewicht des Holzpflocks und erinnerte ihn, dass er eine Chance hatte, all dem hier jetzt sofort ein Ende zu bereiten.
„Du möchtest Narcise haben, aber das wollen auch viele andere Männer, Giordan. Es ist wirklich eine ganz verfahrene Situation für mich. Sie ist recht wertvoll, auf ganz unterschiedliche Art und Weise – du hast sicherlich Verständnis dafür, dass ich sie nicht aufgeben kann. Denn, wenn du in sie verliebt bist, dann wirst du sie ja immer bei dir haben wollen – zumindest eine Zeit lang. Vielleicht sogar ein paar Jahrzehnte lang. Und wie stünde ich dann da?“
„Du kannst das Schiff haben“, sagte Giordan. „Alles davon. Zwei Schiffe, wenn du willst.“
„Lass uns drei Schiffe sagen?“, Moldavi gluckste vertraulich, als er die Frage stellte. „Nein, nein. Das interessiert mich nicht. Obwohl ... wenn ich recht unterrichtet bin, kannst du dir das leisten.“ Er schnalzte mit der Zunge, seine Augen tanzten vor Vergnügen. „Vergiss den Holzpflock einfach, den du noch an dir verborgen hältst, Giordan. Du kannst mich nicht umbringen. Denkst ich wäre so ein dummer Tölpel? Was glaubst du, passiert mit Narcise, in dem Augenblick, wo du das versuchst?“
„Warum sollte ich dir glauben?“
Moldavi seufzte. „Für einen intelligenten Mann, stellst du dich gerade als recht ermüdend heraus. Hast du denn noch nicht gelernt, dass mir keine Fehler unterlaufen, und ich stoße auch keine leeren Drohungen aus?“
Giordan konnte da nur schlecht widersprechen. Die ganze Zeit über hatte er sich selbst für recht schlau gehalten, aber es erschien jetzt so, als wäre Moldavi ihm immer einen Schritt voraus gewesen. „Was willst du? Mein Stadthaus hier in Paris? Vier Schiffe? Zugang zu meinen Bankkonten? Du kannst alles haben.“
Der andere Mann redete weiter, als hätte Giordan gar nichts gesagt. „Sie ist wirklich ganz zufrieden hier, Giordan, ehrlich und aufrichtig. Nach so vielen Jahren haben wir eine Übereinkunft getroffen, und ich muss sie nur noch sehr selten bestrafen. Sie hat es hier sehr bequem, wie eine Prinzessin, kann sich in die besten Gewänder kleiden. Sie hat alles, was sie sich nur wünschen kann. Und sie hat seit Jahren keinen Zweikampf mehr verloren – bis auf den mit dir.“ Seine Stimme wurde tiefer und seine Augen wieder heißer. „Es war mir ein großes Vergnügen, dem zuzuschauen.“
„Sie ist eine Gefangene.“
„Ich ziehe es vor, das als Hausarrest zu betrachten“, erwiderte er mit einem Lächeln, das die Spitze eines langen Zahns sehen ließ. „Da ist noch etwas, was ich dir gerne zeigen würde. Etwas, was ich nur für Narcise anfertigen ließ.“
Er ging hinüber zu einem Tisch. Auf dem Tisch lag eine Schachtel, und Moldavi drehte sich um, um den Deckel anzuheben.
Mit einer ruckartigen Bewegung seines Arms hatte Giordan den Holzpflock durch die Manschetten getrieben und in seine Hand gleiten lassen. Er sprang mit einem Satz quer durch das Zimmer, und binnen eines Wimpernschlags hatte er Moldavi an der Wand, rammte den leichter gebauten Mann gegen die Wand, mit dem Pflock in seiner hoch erhobenen Hand über Moldavis Herz.
„Beim Teufel, du bist herrlich“, sagte Moldavi mit einer rauhen, atemlosen Stimme. In seinen Augen glühten ein orangenes Feuer.
„Ich will Narcise“, sagte Giordan, die Zähne zusammengebissen.
„Sie ist nicht hier“, antwortete ihm Moldavi, sein Blick wurde noch heißer. „Ich war so vorsichtig, sie von hier zu entfernen.“ Er schaute hoch in Giordans Augen, und seine Lippen öffneten sich, um herausfordernd Zähne zu zeigen. „Es gibt nur einen Weg, wie du sie kriegen kannst.“
Ekel und Wut gewannen die Oberhand, und Giordan rammte den Holzpflock weiter runter, an Moldavis Brust, warf sich auf seinen Gegner. Der Mann zuckte zusammen, grunzte dort unter ihm, aber irgendetwas hinderte den Pflock daran, dort einzudringen. Ein Panzer.
Giordans Gegner blickte zu ihm hoch, seine bleiche Hand mit all ihren Ringen hielt Giordans Hemd plötzlich in einer Faust umklammert, hielten
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