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Luzifers Kriegerin (Die Londoner Drakulia Vampire #3) (German Edition)

Luzifers Kriegerin (Die Londoner Drakulia Vampire #3) (German Edition)

Titel: Luzifers Kriegerin (Die Londoner Drakulia Vampire #3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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ihn fest, lehnten sich gegen ihn mit der eigenen vampirischen Kraft. Seine Zähne waren nun in kompletter Länge zu sehen, sein Atem rauh.
    Luzifers schwarze Seele.
    Giordan riss sich los und wirbelte weg. Das Herz hämmerte ihm in der Brust, sein Magen war verkrampft, der Holzpflock lag sinnlos in seiner Hand. „Was willst du?“
    „Sei kein Narr. Du weißt genau, was ich will.“ Moldavis Stimme war schneidend, zugleich aber erregt. Die Worte blieben erst einmal dort zwischen ihnen in der Luft hängen.
    Er trat von der Wand weg, wo er nach dem Angriff erst einmal stehen geblieben war, und zog seine Weste zurecht. „Vielleicht brauchst du noch einen kleinen Ansporn, Giordan? Ich wollte dir doch zeigen, was ich für Narcise anfertigen ließ. Was sie tragen wird, wenn ich sie Belial überlasse, weil du und ich uns nicht einig geworden sind.“
    Er wandte sich ein zweites Mal dem Tisch zu und nahm nun den Deckel der Schachtel ganz ab. Während Giordan zusah, zog sein Gastgeber ein feines, hauchzartes Gewand aus Spitze heraus, das aussah wie das schwarze Spitzengewand jener Nacht in seinem Haus. Es war ein Cape oder ein Umhang, und er schimmerte und schwebte, als Moldavi ihn ausschüttelte und am Kragen hochhielt.
    Dann drehte er es um, so dass Giordan die andere Seite sah.
    Es war gefüttert mit braunen Federn. Reihe um Reihe, hunderte davon.
    „ Nein “, flüsterte Giordan heiser und drehte sich schockiert zu Moldavi um. „ Nein , zur Hölle.“
    „Nun denn“, sagte er. „Bist du jetzt bereit, mit mir zu verhandeln?“
    „Verhandeln?“, sagte Giordan. Die Taubheit war langsam versickert und war eiskalter Furcht und ohnmächtiger Wut gewichen. „Du scheinst alle Trümpfe auf der Hand zu haben.“
    Das gefiel Moldavi, und er lachte verzückt auf. „In der Tat, ich habe die meisten davon, wie wahr, wie wahr. Ich verbringe viel von meiner Zeit damit, die Dinge gut vorzubereiten.“
    „Ich will Narcise“, sagte Giordan, seine Lungen schmerzten, seine Knie nur noch Butter. „Nenn deinen Preis. Was auch immer es kostet, sie hier herauszuholen.“
    Moldavi zeigte seine Zähne, ein Licht tanzte funkelnd in seinen bösartigen Augen. „Ich will dich.“
    Auch wenn er es erwartet hatte, konnte Giordan nicht verhindern, dass sich seine Magengrube scharf und grausig verdrehte. „Das ist nicht deutlich genug“, presste er hervor.
    „Drei Tage und drei Nächte. Nackt. Willig.“ Moldavis Lächeln war nicht einmal wahnsinnig zu nennen; es war zu kalt, zu kontrolliert dafür. Befriedigt. „Ist das deutlich genug?“
     

II
Freiheit
    *

ZEHN
    März 1804
    Immer wieder kam Narcise die Erinnerung ungebeten hoch.
    Obwohl es mehr als zehn Jahre her war, seit Giordan Cale sie zerstört hatte – jede Nuance jenes Augenblicks, jedes Bild, jeder Laut, Farbe, Geruch …sogar die Erinnerung daran, wie ihr innerstes Selbst einfach zerbrach und dann implodierte … alles kam wieder hoch.
    Als ob es noch einmal geschehen würde.
    Alles konnte dabei zum Auslöser werden: der Anblick von einem Stück Zeichenkreide auf ihrer Staffelei. Das Geräusch, wenn ihrer Zofe eine Handvoll Haarnadeln zu Boden fielen und dort aufschlugen. Wenn ein Kopf mit braunen Locken ihr unter die Augen kam. Der Duft von einem Pfirsich.
    Was auch immer es war, dann wurde sie zurückgeschleudert, zurück zu jenem Moment, da sie Cezars private Gemächer betreten hatte.
    Selbst jetzt noch zog sich ihr der Magen zusammen, drohte ihre letzte Mahlzeit wieder nach oben auszuspeien, aber so sehr sie es auch versuchte, immer wieder musste Narcise dorthin zurückkehren, jedes Detail wieder durchleben, erleiden – von einer Zeit, die sie nur zu gerne vergessen würde.
    Sie hatte nach ihrem Bruder gesucht – etwas, was sie sonst vermied, aber es gab keinen anderen Ausweg, denn sie hatte seit Wochen keine Fechtstunde mehr gehabt, auch keinen Zeichenunterricht – nicht einmal den vorgeblichen mit Giordan Cale. Und sie wollte herausfinden, warum er alle Treffen mit ihren Lehrern abgesagt hatte.
    Cezar war ungewöhnlich oft weg, in den Tagen und Wochen nach jener Nacht, in der sie Cale verführt hatte, und Narcise war dankbar für diese Atempause, da sie nur zu genau wusste, wie schwer es ihr fallen würde, ihre wahren Gefühle für Cale vor ihrem Bruder zu verbergen. Glücklicherweise war Cezar ausgesprochen guter Laune gewesen und hatte sogar den meisten der entführten Kinder die Freiheit wieder geschenkt. Vielleicht hätte das Narcise eine Warnung sein sollen,

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