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Luzifers Kriegerin (Die Londoner Drakulia Vampire #3) (German Edition)

Luzifers Kriegerin (Die Londoner Drakulia Vampire #3) (German Edition)

Titel: Luzifers Kriegerin (Die Londoner Drakulia Vampire #3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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fortzusetzen“, sagte Cale, „wenn wir gerade davon sprechen, unsere Runde hier zu verlegen. Ich vermute mal, dass Dimitri auch Rubey mit einigen ausgezeichneten Tropfen versorgt hat – und sie wird uns nicht zum Gehen anhalten, weil sie sich lieber in die Studierstube begeben möchte.“
    Corvindale blickte ihn an und hob eine skeptische Augenbraue. „Spionierst du gerade deine etwaige Konkurrenz aus?“
    „Jetzt nicht mehr. Sie hat mich überzeugt, es wäre für jedes meiner Etablissements, wie auch immer es aussieht, sinnlos, ihrem hier in London Konkurrenz machen zu wollen. Im Augenblick versuche ich gerade, sie dazu zu überreden, einen Investor mit an Bord zu nehmen – nämlich mich. Und ein paar Neuerungen bei sich einzuführen. Abgesehen davon ... ah, nun, sie erfüllt zudem ein weiteres meiner Kriterien und hat sich hier recht entgegenkommend gezeigt.“ Cale lächelte voll übertriebener Bescheidenheit.
    Wie jeder Drakule war auch Woodmore sehr gut unterrichtet, was das Rubey’s betraf – das Luxusbordell, das die Geschmäcker der Vampyre bediente und gelegentlich auch die von Sterblichen, die um die Existenz der Drakule Unterwelt wussten. Rubey, selber eine Sterbliche, war eine beeindruckende Person, die Woodmore an seine eigene Großmutter erinnerte, die Zigeunerblut in sich hatte, und auch das Aussehen davon. Rubey hatte einen ausgeprägten Sinn fürs Geschäft, war wortgewandt, gewitzt und geistreich, und verteilte gerne gute Ratschläge oder hielt Vorträge – ob nun erwünscht oder gänzlich ungebeten. Sie ging auf die Vierzig zu, war aber sehr gut erhalten, wenn auch für ihn selber schon etwas überreif.
    Weil er mit der Drakule Welt seines Auftraggebers aufs Engste vertraut sein musste, hatte er ihr Etablissement schon mehr als einmal besucht. Aber bei seinem letzten Besuch kam es zu einem Zwischenfall, als er, schon reichlich angeheitert, sich dann plötzlich im Bett mit einem weiblichen, gemachten Vampyr wiederfand. Diese Nacht von Hitze und Schmerz war seine erste – und auch letzte – intime Begegnung mit einem Vampyr gewesen, und er hatte nicht vor, so etwas noch einmal zu erleben ... trotz der Tatsache, dass ihn die Erinnerung daran partout nicht loslassen wollte.
    Er versuchte, nichts als Ekel aus jener Nacht wüster Ausschweifungen zurückzubehalten, aber noch zwei Wochen später waren die inneren Wunden der Bisse, um die er in jenem Rausch aus Wein und Schnaps und Lust gebettelt hatte, noch nicht verheilt. Und Überbleibsel dieser lustvollen Nacht suchten ihn noch in seinen Träumen heim.
    Und als er sein Glas hob, bemerkte Woodmore eine kleine Spinne, die sich zwischen ihm und Cale ihren Weg an der Tischkante bahnte. Er hob die Hand, um sie zu zerquetschen, aber der andere Mann hielt ihm die Hand entgegen und sagte, „erlaube mir.“ Und Woodmore schaute zu, wie Cale die Spinne auf eine der Spielkarten fegte und dann in einer der Ecken abwarf, von wo die Spinne sich vermutlich umgehend in Sicherheit brachte.
    Woodmore musste sich sehr wundern, und sah ihn neugierig an – ein Drakule, der das Leben einer Spinne achtete? Vielleicht verspürte er eine Art blutsaugender Verbundenheit mit dem Viech – und stellte dann fest, dass auch Corvindale das Ganze mit einem amüsierten Blick verfolgt hatte.
    Es sah aus, als wolle der Earl gerade etwas sagen, aber er wurde von Brickbank unterbrochen.
    „Woodmore, ich hörte du hast vor ein paar Wochen versucht, Cale hier auf einen Pflock zu spannen“, sagte der Mann, der gerade in sein Glas stierte, als hoffe er, dort etwas Französisches sprudeln zu sehen. „Irgendwas mit Rauchexplosionen?“
    „Es wäre wirklich unangenehm gewesen, wenn Woodmore damit Erfolg gehabt hätte“, sagte Corvindale trocken. „Denn Cale schuldet mir noch etwas für die letzte Schiffsfracht.“
    „Aber da die Fässer schon fast leer sind, wäre es für mich von Vorteil gewesen“, gab Cale es ihm mit gleicher Münze zurück, was erneut eine Runde schallendes Gelächter ertönen ließ.
    „Das war nicht gerade mein bester Versuch“, gab Woodmore reumütig zu, als er daran dachte, wie die kleinen Päckchen, als er sie ins offene Feuer geworfen hatte, nur jämmerlich gezischelt und gepufft hatten, anstatt eine dichte Rauchwolke zu erzeugen. Das machte es ihm schwierig, seinen Gegner abzulenken. Er schaute Cale an, und insgeheim musste er zugeben, dass der Mann ihn in jener Nacht ohne weiteres hätte töten können. Aber aus irgendeinem unerfindlichen Grund

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