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Luzifers Kriegerin (Die Londoner Drakulia Vampire #3) (German Edition)

Luzifers Kriegerin (Die Londoner Drakulia Vampire #3) (German Edition)

Titel: Luzifers Kriegerin (Die Londoner Drakulia Vampire #3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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Grunde waren sie eher Partner mit gemeinsamen Geschäftsinteressen und Zielen, denn Herr und Knecht, und, ganz abgesehen davon, ein Gentleman arbeitete eigentlich nicht für jemand anderen – verließ selten sein Arbeitszimmer, außer es ging darum, sich weitere alte Manuskripte oder Pergamentrollen zu beschaffen, für seine umfangreichen Sammlungen.
    Brickbank, ein Baronet aus Derbyshire, der auch ein Mitglied der Drakulia war, winkte einen Diener heran, damit der ihm sein Whiskyglas auffüllte, während er sich beschwerte, „ich wünschte, diese Briten würden diesen verdammten Froschfresser Boney aus Paris jagen. Verflucht lästig, immer dieses Gebräu aus Schottland trinken zu müssen. Sehne mich nach einem guten Armagnac.“
    „Diese Briten? Zählst du dich etwa nicht zu denen?“, fragte Cale und nippte an seinem eigenen „Gebräu“.
    „Ich bin verflucht noch mal zu alt, um noch ein Soldat zu sein“, kam es von Brickbank zurück, und alle Vampyre lachten. Selbst von Corvindale kam hier ein kurzes, bissiges Schmunzeln. Natürlich waren sie alle „zu alt“: jeder von ihnen war gut über hundert Jahre alt, und alle sahen aus, als stünden sie in der Blüte ihrer Mannesjahre. „Und ich interessiere mich einen verdammten Dreck für ihre Prinnys oder ihre Parlamente oder den schwanzleckenden Kaiser von wem auch immer.“
    Um nichts in der Welt würde Woodmore seinen Platz gegen den von einem der Drakule tauschen, selbst um ewig zu leben und ewig jung und viril zu sein ... denn wenn sie starben, gehörten sie alle Luzifer. Selbst Vampyre gaben sich – wie ihr sterblicher Gegenpart, die Menschen – gelegentlich der Illusion hin, von freiem Willen und von der Möglichkeit, zwischen Gut und Böse wählen zu können; aber ein Leben, das daraus bestand, sich das Blut anderer Lebewesen zu nehmen, und dann auch der unbezähmbare Blutdurst, den das mit sich brachte ... und ewig von der Sonne ausgesperrt zu sein (oder eingesperrt, je nach Sicht der Dinge), und zu wissen, dass man die Ewigkeit in den inneren Kreisen der Hölle verbringen würde – wann auch immer einem die Stunde schlug – so ein Leben betrachtete Woodmore als durch und durch abscheulich.
    Das war vielleicht der einzige Grund, warum er und Corvindale Freunde geworden waren – weil er als einer der wenigen wusste, wie sehr, wie absolut, Dimitri sich von dem Pakt mit Luzifer lossagen wollte. Zum Beweis dafür weigerte der Earl sich seit über hundert Jahren zu trinken, wie der Teufel es vorsah, und behalf sich stattdessen mit Beuteln vom Blut, die er sich bei Metzgern beschaffte.
    Unter den Drakule sah man diese ständige, anhaltende Abstinenz als Ursache für die reizbare Gemütsverfassung und etwas misslaunige Persönlichkeit des Earl an.
    „Aber Corvindale schafft es immer, alles, egal was man will, durch die feindlichen Linien zu bekommen“, sagte Cale mit einem Seitenblick auf den fraglichen Mann. „Er hat kaum bemerkt, dass es da Schwierigkeiten gibt, zwischen unseren Nationen, trotz der Blockaden im Kanal, nicht wahr Dimitri? Du hast sogar mich bisher immer mit meinem Lieblingsbordeaux versorgen können.“
    „Du hast Armagnac in deinem Keller lagern?“, fragte Brickbank und sah den Earl erstaunt an. „Und du hast ihn nicht hierher mitgebracht, ins White’s? Wir sollten unsere Runde hier nach Blackmont verlegen.“
    Corvindale warf noch einen finsteren Blick in die Runde: diesmal zu Giordan Cale hin, der seinerseits lächelte, als er sein Glas an den Mund führte. „Und selbstverständlich habe ich dir für die Beschaffung dieser Vorräte einen stattlichen Preis berechnet“, erwiderte der Earl Cales Einwurf.
    Woodmore verbarg seine eigene Belustigung. Das Letzte, was sein Auftraggeber wollte, war, dass Leute ihn zu Hause störten, während er versuchte, sich in das Studium der alten Schriften und ausgestorbener Sprachen zu versenken. Auf der Suche nach einem Weg, den Pakt mit Luzifer aufzukündigen.
    Was der Grund war, dass Woodmore ganz besonders dankbar dafür war, dass der Earl sich vor ein paar Jahren bereit erklärt hatte, den Vormund und Beschützer seiner Schwestern zu geben, sollte ihm irgendetwas zustoßen. Er hatte drei jüngere Schwestern – Maia, Angelica und Sonia, die Letztere befand sich gerade sicher untergebracht in Schottland in einer Konventschule – und dann auch noch eine gefährliche Beschäftigung, von der keine der Dreien etwas wusste.
    „Ich hätte nicht übel Lust, dieses Spiel im Rubey’s

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