Luzifers Kriegerin (Die Londoner Drakulia Vampire #3) (German Edition)
war Woodmore, wie die Spinne gerade eben, verschont geblieben. „Aber wie es sich so ergibt, hat das sein Gutes gehabt. Corvindale erzählte mir, du kennst dich bestens mit Cezar Moldavi und seinem unterirdischen Versteck in Paris aus.“
Alle Farbe war jetzt aus Cales Gesicht gewichen. Corvindale zischte leise etwas Unverständliches vor sich hin, und Woodmore blickte kurz zu ihm, aber der Earl hatte seine Augen auf seinen Freund gerichtet, wie der gerade an seinem Glas nippte.
Im Ungewissen, was so eine heftige Reaktion ausgelöst hatte, fuhr Woodmore also nichtsdestotrotz fort. „Er ist die Sorte Bastard, die eine etwas weniger effiziente Methode zu sterben verdient, als einen einfachen Holzpflock mitten durchs Herz, der verfluchte Kindersauger.“
„Zumindest darin, sind wir uns restlos einig“, sagte der Earl.
In der Tat: Die Geschichten, die Woodmore über Moldavi gehört hatte, ließen ihm das Blut in den Adern gefrieren. Er fand es beunruhigend genug, dass diese unsterblichen Männer, dem Teufel verschrieben, Blut trinken mussten, um zu überleben, aber das von Kindern zu nehmen ... und diese dann elend verenden zu lassen... Es waren Geschichten wie diese, die ihn in der Überzeugung bestärkten, dass seine gefährliche Mission ein Weg war, das Richtige zu tun.
Und der einzige Grund, warum er bislang noch nichts versucht hatte, um diese Bestie zu ermorden, war die Erkenntnis, dass er einen perfekt ausgeklügelten Plan brauchte, um Moldavi zu töten.
Er schaute Cale an. „Ich muss einen Weg finden, in seine Räuberhöhle einzudringen, damit ich ihn töten kann. Corvindale stellt mir die nötigen finanziellen Mittel zur Verfügung, und er wird für meine reibungslose Überfahrt sorgen.“
Einer der Gründe, weswegen Woodmore so ein guter Vampyrjäger war, bestand in seiner Fähigkeit, die Anwesenheit eines Drakule zu spüren, und damit verbunden dann auch, die Möglichkeit, sie sehr leicht zu identifizieren. Selbst Mitglieder der Drakulia konnten sich untereinander nicht vom bloßen Sehen oder am Geruch erkennen, und jetzt, da er hier mitten unter ihnen saß, war Woodmores Magengrube voll von diesem vertrauten, nagend-juckenden Gefühl, das die Nähe eines Vampyrs verzeichnete. Er gewöhnte sich mit der Zeit daran, wie etwa bei einem Duft oder einem Nachgeschmack, aber es war nichtsdestotrotz immer präsent. Dass Woodmore sich auch bei Tage fortbewegen konnte, war ein weiterer Vorteil, und dann war da auch noch seine angeborene Kampfbegeisterung und seine Flinkheit. Außerdem litt er nicht an einer Asthenie.
Als Sterblicher gab es natürlich eine Reihe von Dingen, die ihn etwas langsamer machten, ihn schwächen oder gar töten konnten.
Cale nickte kurz in Erwiderung. „Ich bin gerne bereit zu helfen, so gut ich kann. Ich kenne den Ort mehr als nur flüchtig.“ Er nahm noch einen Schluck, leerte sein Glas und setzte es absichtlich am Rande vom Tisch ab, wo ein Lakai in der Nähe stand, der es sogleich auffüllte.
„Es gibt auch noch eine Schwester“, grübelte Brickbank. „Verflixt schön laut Voss. Kann mich nicht entsinnen, wie sie heißt.“
„Narcise“, sagte Cale leise, wobei er sein mittlerweile wieder volles Glas unmerklich fester anpackte. „Ich glaube, sie heißt Narcise.“
„Ja. Die werde ich mit in meinen Plan aufnehmen“, sagte Woodmore. Aus Erfahrung wusste er, dass einige der heimtückischsten und blutrünstigsten Vampyre die weiblichen waren. „Zwei auf einen Schlag, Corvindale. Man erzählt sich, sie sei recht versiert im Kampf mit dem Degen.“
„Mit dem Säbel, wenn ich mich recht entsinne. Und statt sie zu töten“, sagte Cale, der jetzt ein leeres Glas absetzte, „bist du vielleicht besser beraten, sie zu deiner Komplizin zu machen. Sie kann ihren Bruder nicht ausstehen, und nichts gefiele ihr besser, als ihn auf einem Holzpflock aufgespießt verenden zu sehen.“ Sein Mund zuckte mit einem humorlosen Lächeln. „Außer die Dinge haben sich in den letzten zehn Jahren geändert.“
„Das kann ich mir nur schwer vorstellen“, sagte Corvindale knapp, was Woodmore dann endgültig bestätigte, dass er ihm hier in dem Gespräch etwas entging – unter der Oberfläche brodelte etwas. Er würde sich die Geschichte später unter vier Augen von Corvindale erzählen lassen. Dimitri fuhr fort, „er ist ein räudiger, bösartiger Köter.“
„Was ist mit seiner Asthenie? Weißt du, an welcher Asthenie er leidet?“, sagte er mit dem Blick auf Cale
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