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Luzifers Kriegerin (Die Londoner Drakulia Vampire #3) (German Edition)

Luzifers Kriegerin (Die Londoner Drakulia Vampire #3) (German Edition)

Titel: Luzifers Kriegerin (Die Londoner Drakulia Vampire #3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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    So lange, vermutete Chas, würde es dauern, um sich Zutritt zum Haushalt Moldavis zu verschaffen – wenn alles glatt lief, und es ihm gelang, nahe genug an sein Opfer heranzukommen und dann schleunigst die Stadt zu verlassen. Er würde nur eine Chance bekommen, den Pflock in Moldavi hinein zu rammen, und, so Gott will, im Sinne der armen Kinder, würde ihm das auch gelingen.
    Die rues waren in Paris genauso schmutzig und verstopft wie in London, Rom und St. Petersburg. Er selbst zog das Leben auf dem Land diesen großen, lauten Städten vor, vielleicht auch deshalb, weil er geradezu dazu gezwungen war, sich ständig in ihnen aufzuhalten, und dann auch stets in den heruntergekommensten, dunkelsten und widerwärtigsten Vierteln – auf der Suche nach Drakule. Gerade wich er einem dampfenden Haufen Hundescheiße mitten auf dem Bürgersteig aus, wobei der Bürgersteig eigentlich eher eine Ecke der Straße zu nennen war, da stellte er sich für einen kurzen Augenblick den kleinen Landsitz in Wales vor, den er sich gerade gekauft hatte, mit seinem hübschen, bescheidenen Herrenhaus, dort, inmitten einer Landschaft aus sanften Hügeln.
    Es war sehr wahrscheinlich, dass er niemals die Gelegenheit haben würde, dort zur Ruhe zu kommen. Er hatte den Landsitz insgeheim gekauft, in der Hoffnung, er würde ihm eine private Zuflucht bieten, sollte er seine Schwestern dereinst mal außer Gefahr bringen müssen. Denn genau wie er darauf versessen war, die Welt von Vampyren zu befreien, so gab es Vampyre , die darauf versessen waren, die Welt von ihm zu befreien ... und die nicht davor zurückschrecken würden, Maia, Angelica und Sonia dafür zu missbrauchen.
    Gott sei Dank war wenigstens Sonia sicher untergebracht, in St. Bridie’s. Das letzte Mal, als er sie bei einem Besuch dort oben gesehen hatte, hatten sie sich fürchterlich gestritten. Ihn überkam kurz ein heftiges Schuldgefühl, als es ihm in den Sinn kam, dass er sie vielleicht nie wiedersehen würde, oder auch Maia und Angelica nicht. So Gott will, werde ich all das später bei ihnen wieder gutmachen.
    Dann fiel ihm auf, dass er nicht mehr auf die Hausnummern geachtet hatte und fast an Moldavis Haus vorbeigegangen wäre.
    Hier war es.
    Er ging an der weißen, mit Säulen verzierten Fassade eines schmalen, aber dennoch imposanten dreistöckigen Gebäudes vorbei, wobei seine Gedanken jetzt weniger um seine Schwestern kreisten, sondern sich verstärkt auf die Umgebung konzentrierten. Eine Kammerzofe rannte an ihm vorbei, drei große Pakete auf dem Arm, die ihr fast die Sicht versperrten, und stieß fast mit zwei Lakaien zusammen, die in der Mitte des Bürgersteigs standen. Zwei Kutschen fuhren aneinander vorbei, das Pferdegeschirr klirrte, Hufe klapperten. Jemand rief etwas aus einem geöffneten Fenster auf der anderen Straßenseite, und es kam zu einer ärgerlichen Erwiderung von einem anderen Fenster am Nachbargebäude. Obwohl es genau so wie alle Häuser drum herum aussah, schien Moldavis Haus als einziges unbewohnt zu sein.
    Von Giordan Cale hatte Chas in Erfahrung gebracht, dass das Haus selbst lediglich die Fassade von Moldavis Residenz darstellte, und der größte Teil der Wohnräume sich unter der Erde befand, sehr gut möblierte, aber fensterlose Zimmer.
    Die Diener – überwiegend Vampyre , aber auch ein paar Sterbliche – lebten in den oberirdischen Stockwerken, wo den ganzen Tag über schwere Vorhänge vor den Fenstern hingen. Das war auch der Teil, wo Händler eintraten und ihre Waren ablieferten, und Chas würde sich durch diesen oberirdischen Teil Zugang zu dem Haus verschaffen. Er musste nur einen günstigen Zeitpunkt erwischen ... oder selbst für einen sorgen.
    Die verbesserten Rauchpakete, die sein Freund Miro für ihn zusammengestellt hatte, befanden sich in seiner Manteltasche, aber diese wurden am besten in geschlossenen Räumen eingesetzt. Und da dies sein erster Besuch in der Gegend war, hatte er auch lediglich vor, sich einen Überblick über das Terrain zu verschaffen und sonst gar nichts zu unternehmen.
    Er ging weiter bis zum Ende des Häuserblocks. Die Häuser, welche die Durchgangsstraße säumten ähnelten einander alle sehr, was Größe und Aussehen betraf, mit ihren klassischen Säulen und Treppenabsätzen. Nahe aneinander gebaut gehörten diese Häuser zum Baustil einer architektonischen Rückbesinnung, die während der Revolution noch durch Paris gefegt war. Zusammen mit der Ablehnung von allem

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