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Luzifers Kriegerin (Die Londoner Drakulia Vampire #3) (German Edition)

Luzifers Kriegerin (Die Londoner Drakulia Vampire #3) (German Edition)

Titel: Luzifers Kriegerin (Die Londoner Drakulia Vampire #3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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wenn er Gottes Werk vollbrachte, dann würde die Hand des Allmächtigen alles so eintreffen lassen, dass es geschehen würde. Aber Chas konnte nicht so ganz glauben, dass solche offensichtlichen Wunder eintraten, ähnlich wie man Schachfiguren auf einem Spielbrett anordnete.
    Sein liebster Sinnspruch aus der Bibel war Gott hilft denen, die sich selbst helfen , und das war es auch, was er hier tat.
    Er war eben unten am Eingang zur unteren Ebene angelangt, als sein Magen sich mit einem scharfen, warnenden Ziehen meldete, und jenes seltsame Jucken geradezu unangenehm wurde. In dem Moment öffnete sich schon eine Tür vor ihm.
    Chas reagierte, noch bevor der Vampyr die Möglichkeit hatte, ihn auch nur zu sehen: Er sprang auf den ahnungslosen Mann zu, packte ihn am Arm und hatte ihn schon gegen die Wand gedrückt, seinen Unterarm gegen dessen Kehle gepresst, bevor der arme Kerl auch nur zwinkern konnte. Alles komplett geräuschlos.
    Der Vampyr glotzte zu ihm hoch, die Augen weit aufgerissen und entsetzt. Dann verengten sie sich etwas, als er seine Fassung wiederzuerlangen schien.
    „Wo ist Moldavi?“, fragte Chas ihn mit leiser Stimme, die Spitze seines Holzpflocks befand sich ganz genau unter der Weste des Dieners, drückte sanft gegen sein Schlüsselbein, als Chas’ kraftvoller Arm an der Kehle des Vampyrs etwas nachgab.
    Er spürte, wie der Lakai Atem holte, und kurz bevor dieser einen Alarmschrei ausstoßen konnte, rammte er ihm den Pflock durch das Hemd, am Schlüsselbein vorbei und direkt ins Herz.
    Sein Opfer zuckte, den schockierten Ausdruck wieder im Gesicht, und Chas spürte, wie er sich schüttelte ... dann erlosch auf einmal alles Leben. Er fluchte leise vor sich hin – denn nun hatte er den Geruch von frischem Blut im Haus, ganz zu schweigen von dem Problem eines toten Körpers, dessen er sich entledigen musste – er wischte den Pflock ab und steckte ihn wieder in die Innentasche. Dann schulterte er die Leiche und glitt rasch wieder dorthin zurück, woher er gekommen war, dem Dienstboteneingang.
    Er öffnete die Hintertür und warf den Leichnam in den Spalt zwischen dem Haus und dem dichten Gestrüpp von Eibe und Buchsbaum, die dort dicht an der Mauer wuchsen, und hoffte, man würde den Toten nicht gleich entdecken.
    Wieder im Haus bewegte er sich rasch und lautlos wieder zu der Stelle, wo der Vampyr ihm begegnet war, und wartete schon auf das erneute Jucken, das ihm verriet, weitere Vampyre waren in der Nähe.
    Bevor er die Treppen weiter hinabstieg, hielt er an, wartete, lauschte ... und fühlte. Da war ein Geräusch, irgendwo weit weg, Stimmengemurmel ... und es krittelte wieder in seinen Eingeweiden. Aber es war noch ein gutes Stück weg, und er stieg also hinab in die Tiefen von Moldavis Höhle.
    Es lag etwas Endgültiges in diesen Schritten. Vielleicht, weil sich unter die Erde zu begeben an das Ritual begraben zu werden gemahnte; vielleicht, weil es nur einen Weg nach draußen gab, nämlich diesen – oder dann durch die mit Schädeln vollgestopften Katakomben. In jedem Fall fühlte Chas, wie seine Nerven zum Zerreißen gespannt waren. Sämtliche Sinne waren geschärft, wie noch nie zuvor, als er lauschte, ob sich Schritte näherten, und auf die Zeichen seines Körpers achtete, und dessen angeborene Signale. In der einen Hand hielt er den Pflock, und die Finger der anderen hatte er an dem Griff seiner Pistole, in seiner Tasche.
    Abgesehen davon, dass es kühler war, und alles nur von Öllampen und nicht von natürlichem Licht beleuchtet wurde, unterschied sich der unterirdische Korridor in nichts von denen oberhalb der Erde. Er war gestrichen und möbliert, Türen gingen von ihm ab, genau wie in jedem anderen Eingangsflur eines gut eingerichteten Wohnhauses. Aber hier bewegte er sich viel vorsichtiger voran, und lauschte an jeder Tür kurz, um zu hören, was er dahinter hörte und fühlte.
    Die Stimmen waren jetzt deutlicher zu hören, und Chas wurde noch vorsichtiger, als er ein Stück entlangging, das ein großes U zu beschreiben schien. Als er an einer großen Tür anlangte, hinter der die Stimmen hervorzukommen schienen, hielt er erneut inne, um zu lauschen, gab Acht die Tür nicht zu berühren, damit sie nicht in den Türangeln ruckelte, während er unablässig den Flur beobachtete.
    „Und Corvindale“, sprach eine Männerstimme auf der anderen Seite der Tür.
    Ein kleines Prickeln lief ihm den Rücken hinab, und Chas drückte sich weiter an die Tür. Die gesamte Unterhaltung konnte er

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