Luzifers Kriegerin (Die Londoner Drakulia Vampire #3) (German Edition)
leider nicht verstehen, aber Fetzen davon kamen bei ihm an.
„In London?“, sagte eine andere Stimme, mit einem leichten Zischen darin. Das musste Moldavi sein. „Aber natürlich. Vielleicht möchtest du dann auch gehen, meine Liebe?“
„Aber sehr gerne. Ich wäre geradezu entzückt, Dimitri wiederzusehen“, ertönte eine rauchige, weibliche Stimme. Sie musste recht nahe bei der Tür sitzen, denn ihre Worte konnte er deutlich hören. „...seit Wien, weißt du doch.“ Sie lachte bösartig.
Das musste die Schwester sein. Chas beugte sich weiter zur Tür hin, seine Eingeweide voller juckender Gefühle, dass Vampyre in der Nähe waren.
Obwohl Giordan Cale ihm zu verstehen gegeben hatte, die Schwester sei für seine Mission eher als Verbündete denn als Bedrohung von zu verstehen, hatte Chas sich ein endgültiges Urteil noch vorbehalten. Es mochte zutreffen, dass ihr Bruder sie benutzte und missbrauchte, aber das hieß nicht, sie war nicht heimtückisch auf ihre eigene Art. Jeder, der Moldavi so nahe stand oder kam, war sicherlich aus ebenso verdorbenem Holz geschnitzt, und von den Geschichten, die er sonst noch kannte, lag er mit seiner Einschätzung nicht ganz falsch. Eine schöne Frau mit Reißzähnen war eine beeindruckende Gegnerin, besonders für einen Mann.
Eine vierte Stimme mischte sich nun in das Gespräch ein, noch ein Mann, der ihn seinen Plan, einfach in das Zimmer zu stürmen, erst einmal auf Eis legen ließ. Mit vier Drakule gegen einen Sterblichen – selbst wenn es sich bei dem Sterblichen um ihn selbst handelte – standen seine Aussichten schlecht. Chas hatte gerade etwas von Gewürzschiffen vernommen, als sich hinter ihm die Luft bewegte. Er wirbelte herum, um gerade noch eine vierkantige, silberne Klinge genau auf seiner Brust landen zu sehen.
„Du siehst eigentlich nicht wie ein Fechtlehrer aus“, sagte die Frau mit der Klinge in der Hand. Und diese Klinge hatte auch keine Schutzvorrichtung an der Spitze, und Chas konnte nur zu deutlich spüren, wie die Spitze in seine Haut schnitt.
„Und wie sieht ein Fechtlehrer denn genau aus?“, fragte er mit leiser Stimme.
„Nun, zuallererst“, sprach sie in einer leisen Stimme, die tief und dunkel war und die sich gleich einer verführerischen Samtkordel um ihn zu legen und ihn zu fesseln drohte, „würde er wahrscheinlich ein Schwert bei sich führen, und nicht einen Holzpflock.“ Sie war atemberaubend schön, mit strahlend blauvioletten Augen und nachtschwarzem Haar. So schön, dass er spürte wie sein Körper reagierte, alle Sinne gespannt.
Die Dinge wurden jetzt richtig interessant.
„Ah, ja“, sagte er und wich ein wenig von der Spitze ihrer Klinge ab, fühlte die Tür an seinem Rücken, wobei er immer noch darauf Acht gab, dass sie nicht irgendwie quietschte oder sonstige Geräusche machte. Verdammt. Er hatte sich geirrt; das hier musste die Schwester sein. „Vielleicht war das ein Versehen.“
„Vielleicht.“ Sie setzte ihm mit der Spitze ihres Degens nach, und diese betörenden Augen verengten sich ein wenig. „Dann bleibt uns wohl nur eine Möglichkeit, es herauszufinden, nicht wahr? Wir werden miteinander fechten müssen, und Sie werden unter Beweis stellen müssen, wie gut Sie im Umgang mit einer Klinge sind. Hier entlang.“ Sie benutzte die Spitze ihrer Waffe, um ihn von der Türe wegzubugsieren.
„Aber sehr gerne“, erwiderte er ruhig, während sein Kopf fieberhaft arbeitete.
Von den anderen wegzukommen, würde ihm hoffentlich die Gelegenheit geben, sie ohne viel Lärm zu entwaffnen, wodurch Moldavi und seine Begleiter nur frühzeitig aus der Kammer herbeigestürzt kämen.
„Ich nehme an, Sie haben schon einen bestimmten Ort im Sinn?“, fügte er hinzu. Und nicht auf der anderen Seite dieser Tür.
„Gehen Sie, Monsieur“, sagte sie. Noch blutete er nicht, aber sie ließ gefährlich wenig Raum, um das zu vermeiden. Diesen Duft wollte er ganz sicher nicht hier im Gang haben, und so befolgte er ihren Befehl.
Chas lief schnell. Wenn das hier die Schwester war, so war sie gewisslich nicht das unterdrückte Geschöpf mit den ausdruckslosen Augen, das Corvindale ihm geschildert hatte – eine Beobachtung, die ihn hier noch misstrauischer werden ließ. Es mochte sein, dass damals vor über hundert Jahren in Wien die Dinge so gewesen waren, aber jetzt verhielten sie sich anders. Seine Finger packten den Pflock fester.
„Hier“, sagte sie mit dieser tiefen Stimme, als sie an einer Tür am Ende des U-förmigen
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