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Lycana

Lycana

Titel: Lycana Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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Althergebrachten und den Männern, die in ihren Entscheidungen so unbeweglich wie die Felsgipfel ringsumher geworden waren. Es war die Glut der Jugend, die ungeduldig darauf wartet, dass ihre große Stunde kommt, zu beweisen, was in ihr steckt. Oh ja, sie hatte in jener Nacht im Moor genau gewusst, welche Saite sie anschlagen musste, damit er ihrem Plan mit Leib und Seele verfiel. Nun gut, sie hatte mit anderen Künsten ihres Geistes noch ein wenig nachgeholfen, um ihn an sich zu binden, doch vermutlich wäre das gar nicht nötig gewesen. Der junge Werwolf war von ihrem Vorschlag begeistert und hatte sich sofort aufgemacht, ihn in die Tat umzusetzen. Die Vampirin gratulierte sich zu ihrer sorgfältigen Recherchearbeit, auf der ihr Plan gewachsen war. Und zu ihrem Talent, die tiefsten Wünsche und Schwächen anderer zu erkennen und auszunutzen.
    »Sie haben euch betrogen«, sagte sie mit eindringlicher Stimme. »Ihr müsst ihnen Einhalt gebieten! Ihr nehmt euch nur, was euch rechtmäßig zusteht!« Der Werwolf nickte.
    »Ihr müsst den Stein in Sicherheit bringen!«, fügte sie hinzu. Wieder nickte Mac Gaoth. Sein Blick schien ein wenig glasig. Er schüttelte seine ungepflegte Mähne, als wolle er ein lästiges Insekt vertreiben.
    »Die Lycana sind nicht dumm«, warf er ein. »Und die Druiden sind auf ihrer Seite. Ihnen steht der Stein laut Vertrag nach Samhain zu. Irgendwann werden sie den Stein aufspüren und dann wird es zur entscheidenden Schlacht kommen.«
    »Fürchtet ihr euch vor den Vampiren und den wenigen Druiden, die es noch gibt? Das kann ich nicht glauben«, gurrte die fremde Dame.
    »Wir fürchten uns nicht. Dennoch muss man ihre Stärke bedenken, will man nicht leichtfertig ins eigenes Verderben laufen.«
    »Ihr müsst den Stein eben an einem Ort verbergen, zu dem die Vampire nicht gelangen können«, sagte die Lady. »Die alten Druiden sollten dann kein Problem mehr für euch darstellen.«
    Mac Gaoth grinste. »Daran haben wir bereits gedacht! Dennoch können wir uns dort nicht ewig verbergen. Wir müssen auf die Jagd gehen und dann können sie uns angreifen. Ihre Fähigkeit, die Gestalt zu wechseln, gibt ihnen einen Vorteil, den man nicht unterschätzen darf.«
    Die Dame kaute auf ihren geschminkten Lippen, dann lächelte sie. »Dann müssen wir sie eben auf andere Weise beschäftigen.«
    »Was meint Ihr?«
    »Wir besorgen ihnen einen anderen Gegner! Hast du mir nicht von den Menschen berichtet, die sich in der Nähe der Stelle treffen, an der euer abtrünniges Sippenmitglied und seine Lycana-Gespielin auf so tragische Weise ums Leben kamen?« Sie lächelte grausam.
    Mac Gaoth nickte. »Ja, ich habe sie belauscht. Sie planen einen Aufstand, doch wie ich vermute, sind sie wieder einmal zu wenige und zu schlecht organisiert, um einen nachhaltigen Erfolg gegen die Engländer erringen zu können.«
    »Gut, dann schadet es ja nicht, wenn wir sie für unsere Zwecke benutzen. Ich schlage vor, du stattest ihnen einen Besuch ab.«
    »Was, ich? Aus welchem Grund?« Mac Gaoth sah sie verblüfft an.
    »Das werde ich dir vorher genau erklären.« Seine Verbündete schenkte ihm ein so betörendes Lächeln, dass ihm ein wenig schwindelig wurde.
     
    Natürlich lehnten sowohl Donnchadh und Catriona als auch Tara die angebotene Unterstützung der Erben vehement ab. Sie ließen  die jungen Vampire unter der Aufsicht zweier Lycana zurück und machten sich dann in kleinen Gruppen auf den Weg. Die Schatten der Erben begleiteten sie, nachdem die jungen Vampire beschlossen hatten, sie den Lycana bei ihrer Suche zur Verfügung zu stellen. Hindrik war nicht begeistert.
    »Ich sollte auf euch aufpassen, statt mich in die Streitereien der Lycana mit irgendwelchen Werwölfen einzumischen«, protestierte er.
    »Uns passiert hier schon nichts«, wehrte Tammo ab. »Wir sind in diesen Mauern völlig sicher - das hat die alte Druidin jedenfalls behauptet. Es gibt so eine Art Bann, der keinem uns feindlich gesinnten Wesen Zutritt gewährt. Hat was mit den Eiben zu tun, deren Wurzeln hier noch überall im Boden sind.«
    »Das ist schon möglich«, gab Hindrik halbherzig zu und fixierte dabei Alisa, die sich um einen Ausdruck von Unschuld bemühte.
    »Du sorgst dich doch nicht etwa um mich?«
    »Sagen wir, ich fürchte deine unbedachten Entscheidungen!«, sagte Hindrik streng. »Wenn ich nur an deinen Versuch erinnern darf, Ivy und der Druidin in die Berge zu folgen!«
    Alisa machte eine wegwerfende Handbewegung, ging aber nicht auf

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