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Lydia Strong 01 - Im Herzen die Sünde

Lydia Strong 01 - Im Herzen die Sünde

Titel: Lydia Strong 01 - Im Herzen die Sünde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Unger
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Nacht und die jüngste Entwicklung ihrer Beziehung Gedanken zu machen. Es fühlte sich natürlich an, viel natürlicher als der künstliche, erzwungene Abstand all die Jahre. Es war, als führten sie endlich die Beziehung, für die sie bestimmt waren. Sie war so erleichtert.
    »Und was machen wir jetzt?«, fragte Lydia.
    »Ich gehe duschen. Du kochst Kaffee, und später gehen wir aus. Es ist unser erstes romantisches Date. Wir halten nach einem Dodge Minivan Ausschau, statten den Observierungsposten einen Besuch ab und überprüfen die üblichen Verstecke von Serienmördern.«
    »Sie wissen wirklich, wovon eine Lady so träumt, Mr Mark! Und den Rest der Nacht verbringen wir vor dem Haus von Mrs Turvey?«
    »Genau.«
    Als er sich zum Gehen umdrehte, schlug Lydia ihm auf den Hintern. Die verspielte Geste überraschte ihn, und verwundert sah er sie an.
    Sie lächelte.
    »Das wollte ich schon immer tun.«
    Er lachte und ging beschwingt die Treppe hinauf.
    Als Lydia in der rosa ausgeleuchteten Küche stand und Kaffeepulver in die Maschine löffelte, war sie fast ein bisschen ausgelassen. Im selben Moment schlugen die Schuldgefühle zu. Was fällt dir ein, dich wie ein Schulmädchen aufzuführen, wenn fünf Menschen tot sind und der Mörder immer noch auf der Flucht ist?
    Als sie die Kaffeemaschine einschaltete, klingelte das Telefon.
    »Hallo?«
    »Wie soll Ihr neues Buch heißen?«
    »Wie bitte? Wer spricht da?«
    »Sie wissen, wer ich bin.«
    Lydia begriff, dass sie mit Hugo sprach, und die gesamte Küche fing an, sich zu drehen. Wieso hatte sie es nur versäumt, ihren Telefonanschluss überwachen zu lassen? Unglaublich, dass sie nicht daran gedacht hatte.
    »Was wollen Sie?«, sagte Lydia und zwang sich, kühl und souverän zu klingen. Hoffentlich hatte Jeffrey schon geduscht und hörte das Gespräch auf dem anderen Apparat mit.
    »Ich möchte wissen, wie das Buch heißt, das Sie über mich schreiben.«
    »Wie kommen Sie darauf, dass ich über Sie schreibe?«, fragte Lydia geistesgegenwärtig zurück.
    »Das ist doch Ihr Beruf, oder?«
    »Was?«
    »Über Mörder zu schreiben. Ich sollte mich bei Ihnen bedanken.«
    »Wofür?«
    »Ich habe jedes Wort gelesen, das Sie jemals geschrieben haben. Alles, was ich brauchte, um Gottes Krieger zu werden, habe ich von Ihnen.«
    »Dafür halten Sie sich?«
    »Mein Sohn war das Opferlamm. Er wurde mir genommen, damit ich Gottes Willen vollstrecke.«
    »Und Gottes Wille war, dass fünf unschuldige Menschen ermordet werden?«
    Er stieß ein glucksendes Lachen aus, und Lydia lief es eiskalt über den Rücken.
    »›Es sinnen die Übertreter auf gottloses Treiben im Grunde ihres Herzens. Es ist keine Gottesfurcht bei ihnen‹«, sagte er.
    »Noch mehr Psalmen, Bernard?«
    »Sie kennen ihn? Ich bin überrascht.«
    »Wir sollten das Ganze beenden«, sagte Lydia.
    »Ich habe nichts anderes vor.«
    »Wo sind Sie? Wir sollten uns treffen. Sie können mir Ihre Sicht der Dinge schildern, das erweitert die Perspektive meines Buches. Sie werden eine Gelegenheit bekommen, Gottes Botschaft in die Welt hinauszuposaunen. Andernfalls wird man Sie für einen gewöhnlichen, besonders kaltblütigen Mörder halten. Wo wollen wir uns treffen?«
    In der Leitung war es still, und Lydia betete. Bitte, lieber Gott, hoffentlich ist er so verblendet, dass er auf diesen dummen Trick hereinfällt.
    »Sie würden sich mit mir treffen?«
    »Natürlich!«
    »Um Mitternacht.«
    »Wo?«
    »Beten Sie, und Gott wird Ihnen Antwort geben.«
    Dann legte er auf. Lydia warf einen Blick auf die Uhr. Fast halb zwölf. Als sie den Hörer auf die Gabel legte, klingelte das Telefon abermals.
    »Miss Strong?« Die zittrige Stimme einer älteren Dame.
    »Ja?«
    »Hier spricht Mrs Turvey. Juno ist verschwunden!«
    »Verschwunden? Was soll das heißen?«, fragte Lydia.
    »Er ist weg. Hat seinen Blindenstock genommen und sich davongemacht. Ich wollte nach ihm sehen, aber er lag nicht mehr in seinem Bett. Ich mache mir solche Sorgen!«
    »Was ist mit der Streife draußen vor dem Haus?«
    »Die Polizisten sagen, sie haben ihn nicht gesehen.«
    »Machen Sie sich keine Gedanken. Sicher geht es ihm gut«, log Lydia. »Ich werde ihn finden. Bleiben Sie, wo Sie sind, nur für den Fall, dass er zurückkommt.«
    »Einverstanden.«
    In Lydias Kopf brach ein Wirbelsturm los, und sie klopfte panisch an die Badezimmertür.
    »Was ist?«, rief Jeffrey, der immer noch unter der Dusche stand.
    »Bernard Hugo hat angerufen. Ich glaube, er hat Juno in

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