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LYING GAME - Mein Herz ist rein: Band 3 (German Edition)

LYING GAME - Mein Herz ist rein: Band 3 (German Edition)

Titel: LYING GAME - Mein Herz ist rein: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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Fußballspielerbrust. Er hatte genau den gleichen arroganten Gesichtsausdruck wie auf seiner Vermisstenanzeige. »Hast du Angst vor mir?«
    Emma schluckte heftig. »W… warum sollte ich Angst vor dir haben?«, fragte sie so ungerührt wie möglich, in dem Tonfall, den sie für grapschende Pflegebrüder und zwangsneurotische Pflegemütter reserviert hatte. Und für die zudringlichen Penner auf den Straßen der miesen Viertel, in denen sie aufgewachsen war, nachdem unsere leibliche Mutter Becky sich abgesetzt hatte. Aber all das war nur Fassade. Es war kurz vor drei Uhr am Sonntagmorgen, Suttons Freunde, die nach dem Schulball noch bei ihr weitergefeiert hatten, schliefen tief und fest, genau wie die Eltern Mercer. Sogar Drake, die riesige dänische Dogge der Familie, schnarchte in seinem Korb im Elternschlafzimmer. Das Haus war totenstill, und Emma musste auf einmal an die Nachricht denken, die an ihrem ersten Morgen in Arizona an der Windschutzscheibe von Laurels Auto auf sie gewartet hatte: Sutton ist tot. Sag es niemandem. Spiel weiter mit … oder du bist als Nächste dran. Dann dachte sie an die starken, schrecklichen Hände, die sie eine Woche später nachts in Charlottes Küche mit Suttons Halskette gewürgt hatten. An die erneute Warnung, ja den Mund zu halten. Und an die Silhouette, die sie in der Schulaula gesehen hatte, kurz nachdem ein Scheinwerfer von der Decke gestürzt und nur Zentimeter neben ihrem Kopf gelandet war. War es möglich, dass Thayer hinter alldem steckte?
    Thayer grinste, als lese er ihre Gedanken.
    »Du hast sicher deine Gründe.« Und dann lehnte er sich zurück und musterte sie so, als habe er sie durchschaut. Als wisse er, warum sie hier war und so tat, als wäre sie ihre tote Schwester.
    Emma sah sich panisch nach Fluchtmöglichkeiten um, aber Thayer packte ihren Arm, bevor sie zurückweichen konnte. Sein Griff war fest und instinktiv schrie Emma gellend auf. Thayer legte ihr die Hand auf den Mund. »Bist du wahnsinnig geworden?«, knurrte er.
    »Mmmm«, stöhnte Emma, die unter Thayers Hand kaum noch Luft bekam. Er stand so dicht vor ihr, dass sie seinen Zimtkaugummi riechen und die winzigen Sommersprossen auf seinem Nasenrücken sehen konnte. Voller Panik begann sie sich gegen ihn zu wehren. Sie biss heftig in die Hand vor ihrem Mund und schmeckte seinen erdigen, salzigen Schweiß.
    Thayer fluchte, ließ Emma los und wich zurück. Sie wirbelte herum und stieß dabei mit dem Ellbogen die meerblaue Vase um, die auf Suttons Bücherregal stand. Sie fiel zu Boden und zerbarst in winzige Scherben.
    Im Flur ging ein Licht an. »Was zum Teufel war das?«, rief eine Stimme. Schritte ertönten und einen Augenblick später stürmten Suttons Eltern ins Zimmer.
    Sie gingen eilig zu Emma. Mrs. Mercers Haare waren strubbelig und sie trug ein weites gelbes Nachthemd unter einem Bademantel. Mr. Mercers weißes Unterhemd hing über seine blaue Flanellpyjamahose und sein grau meliertes Haar stand ihm wild vom Kopf ab.
    Als Suttons Eltern den Eindringling bemerkten, rissen sie die Augen auf. Mr. Mercer stellte sich schützend zwischen Emma und Thayer und Mrs. Mercer legte ihr den Arm um die Schultern und zog sie an sich. Emma ließ sich dankbar in die Arme von Suttons Adoptivmutter sinken und rieb sich den Oberarm, wo Thayers Finger fünf tiefrote Abdrücke hinterlassen hatten.
    Ich wusste nicht genau, wie ich die Reaktion meiner Eltern einschätzen sollte. Beschützten sie Emma nur vor Thayer, weil diese geschrien hatte, oder ging von Thayer tatsächlich eine Gefahr aus? Hatte es schon einmal eine solche Konfrontation gegeben?
    »Du!«, brüllte Mr. Mercer Thayer an. »Wie kannst du es wagen, hier aufzukreuzen? Wie bist du ins Haus gekommen?«
    Thayer starrte ihn nur stumm an, den Hauch eines Grinsens auf dem Gesicht. Mr. Mercers Nasenflügel bebten vor Zorn. Sein Kiefer war angespannt, seine blauen Augen blitzten und an seiner Schläfe klopfte eine Ader. Einen Moment lang fragte sich Emma, ob Mr. Mercer deshalb so wütend war, weil er glaubte, dass seine Tochter um drei Uhr morgens einen Jungen in ihr Zimmer gebeten hatte. Aber dann fiel ihr auf, dass Mr. Mercer und Thayer sich gegenüberstanden, als wollten sie sich aufeinander stürzen. Es war, als hinge in der Luft zwischen ihnen eine dunkle Wolke reinen Hasses, der mit Sutton überhaupt nichts zu tun hatte.
    Auf der Treppe waren weitere Schritte zu hören. Suttons Adoptivschwester Laurel und ihre beste Freundin Madeline erschienen im Türrahmen.

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