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LYING GAME Und raus bist du

LYING GAME Und raus bist du

Titel: LYING GAME Und raus bist du Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shepard Sara
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hielt es Nisha dicht vors Gesicht. »Ich muss dieses Spind durchsuchen.«
    Charlotte presste sich die Hand vor den Mund. Madelines ganzer Körper zitterte vor unterdrücktem Lachen. Beide drehten sich zu Emma um. Charlotte zog die Augen brauen hoch und warf ihr einen Blick zu, der »Findest du das nicht auch klasse?« zu sagen schien. Emma wandte ihren Blick ab.
    Weitere Mädchen erschienen im Umkleideraum, stießen sich mit den Ellbogen an und starrten in den Tennisgang. Die Polizistin stand abwartend vor Nisha, deren Mund sich öffnete, als wolle sie etwas sagen. Aber kein Laut drang aus ihrer Kehle. Ihr stiegen Tränen in die Augen. »Bin ich in Schwierigkeiten? Ich habe nichts verbrochen!«
    »Das beurteile ich«, sagte die Polizistin. Die Handschellen an ihrem Gürtel klimperten.
    Madeline gab Laurel einen Rippenstoß. »Wo hast du die denn aufgetrieben?«
    »Sie hat auf meine Anzeige im Netz geantwortet«, strahlte Laurel. »Sie ist Schauspielstudentin an der University of Arizona.«
    Die Polizistin nickte Nisha auffordernd und sehr nachdrücklich zu. Mit zitternden Händen bearbeitete Nisha das Zahlenschloss. Inzwischen hatte sich Charlotte stumm lachend zusammengekrümmt, mit zuckenden Schultern.
    Madeline biss sich auf die Zunge, um ihr Kichern zu unterdrücken. Als das Spind endlich offen stand, griff die Polizistin hinein und holte ein Küchenmesser heraus, dessen Spitze mit roter Flüssigkeit verschmiert war.
    Nisha ließ sich auf die Bank in der Mitte des Ganges sinken. »Ich … ich habe keine Ahnung, wie das da reingekommen ist!«
    Emma zupfte nervös an der trockenen Haut in ihrer Handfläche. Okay, Nisha war ein Miststück, aber hatte sie das hier wirklich verdient?
    Auch ich war mir da nicht so sicher. Offenbar hatte ich zu meinen Lebzeiten anderen gerne Streiche gespielt, aber vom Jenseits aus betrachtet drehte mir ein vorgetäuschter Mord den Magen um, wie man so schön sagt. Schließlich war ich gerade ermordet worden. Und irgendwie war das schon ein arger Zufall …
    »Ich muss auch das obere Spindfach durchsuchen«, forderte die Polizistin. »Und dann machen wir beide einen kleinen Ausflug auf die Wache.«
    »Aber das ist ein Missverständnis!« Nishas Augen füllten sich mit Tränen. Emma zupfte Charlotte am Ärmel. »Kommt schon, Mädels. Das reicht jetzt.«
    Charlotte richtete sich auf und wirbelte herum. »Was?«
    »Nisha hat wirklich Angst.«
    Madeline legte den Kopf schief. »Deshalb ist es ja so lustig.«
    »Wir wollen doch nicht, dass sie einen Herzinfarkt kriegt«, beharrte Emma.
    » Also hör mal, Sutton. Du hast schon wesentlich Schl immeres angestellt.« Ein Wassertropfen fiel von einem Duschkopf und landete auf Charlottes Kopf. Sie ignorierte ihn. »Jetzt mach uns bloß nicht schlapp. Wir mussten bei ihr schwere Geschütze auffahren, schließlich kennt sie uns ja. Hätten wir ihren Pool mit Fröschen gefüllt oder ihr Epiliercreme in die Shampooflasche getan, wäre sie nie drauf reingefallen.«
    »Ich finde die Idee genial«, flüsterte Laurel hinter ihnen.
    » Danke sehr «, grinste Charlotte. »Ich wusste, dass wir die neue Lügenspiel-Saison mit einem Paukenschlag beginnen mussten.«
    Emma biss sich auf die Wange, um ihre Überraschung zu verbergen. Das Lügenspiel?
    Der Name wirbelte auch durch meinen Kopf. Gefühle tauchten in mir auf. Schreie, Lachen, vor den Mund geschlagene Hände, Spannung und Erregung. Ich versuchte, mich an Einzelheiten zu erinnern, aber mich durchströmte nur diese Welle an Emotionen.
    Draußen im Gang öffnete die Polizistin den Riegel vor dem oberen Spindfach. Charlotte packte Emmas Hand. »Mach dich bereit.« Als sich die Tür öffnete, schoss etwas aus dem Fach. Nisha schrie auf und hielt sich die Augen zu.
    Emma zwang sich hinzusehen … und entdeckte einen glänzenden Luftballon, der träge durch den Gang schwebte und an die Decke stupste. Er hatte die Form einer Banane mit Glupschaugen und irrem Grinsen. »Ist ja irre!« , kreischte eine Roboterstimme, die aus dem Ballon drang. »Ist ja irre! Ist ja irre!« An der Schnur baumelte ein Zettel mit der Aufschrift: »Reingelegt!«
    Emma brach unwillkürlich in Gelächter aus. Okay, dieser Teil war wirklich witzig.
    Nisha rieb sich die Augen, zwischen ihren Augenbrauen formte sich eine winzige Falte. Sie schaute sich nach der Polizistin um, aber die Schauspielstudentin war mitsamt dem blutigen Messer verschwunden. Nisha riss den Zettel von der Schnur, zerknüllte ihn und warf ihn auf den Boden. »Ist

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