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LYING GAME - Weg bist du noch lange nicht

LYING GAME - Weg bist du noch lange nicht

Titel: LYING GAME - Weg bist du noch lange nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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sich die Hände. »Wir müssen sie oben behalten, bis sie auf die Bühne müssen. Sie werden keine Zeit mehr haben, sich umzuziehen.«
    Madeline stellte sich neben sie und kicherte. »Das wird richtig gut.«
    »Das hoffe ich.« Charlotte starrte auf den Samtvorhang, der den Backstagebereich von der Bühne trennte. Plötzlich wirkte sie sehr ernst. »Wir sollten nur Gabby nicht wieder ins Krankenhaus bringen.«
    Madeline erstarrte. »Wir haben Gabby nicht ins Krankenhaus gebracht. Das war Sutton.«
    Beide drehten sich um und warfen Emma einen Blick zu. Ihr war, als habe man ihr in die Magengrube geschlagen. Sie mussten vom Zug-Streich sprechen. Emma wartete darauf, dass sie weiterredeten, aber Madeline interessierte sich plötzlich sehr für ihr Klemmbrett und Charlotte ging davon.
    Die letzte Glocke ertönte und die Türen zur Aula sprangen auf. Emma spähte durch den Spalt im Vorhang hinaus. Schüler strömten durch den Mittelgang und nahmen in den weich gepolsterten roten Sitzen Platz. Neuntklässlerinnen starrten mit offenem Mund auf das Titanic-Dekor und quiekten, dass sie es kaum abwarten konnten, selbst alt genug für den Hofstaat zu werden. Ein paar Mädchen, die Madeline und die anderen nur die veganen Jungfrauen nannten – warum, wusste Emma nicht genau, aber sie hatte da so eine Vermutung –, setzten sich versehentlich neben ein paar Leichen und schrien auf. Alle Jungs der Footballmannschaft saßen zusammen, schubsten sich gegenseitig und versuchten, die Aufmerksamkeit der Mädchen auf sich zu lenken. Fast alle Schüler zogen ihre Handys aus der Tasche und checkten heimlich ihre Nachrichten.
    Charlottes Worte drehten sich in Emmas Kopf. Wir sollten nur Gabby nicht wieder ins Krankenhaus bringen. Was genau war in jener Nacht passiert? Hatte Sutton Gabby verletzt? Die Nachricht in der Schachtel mit dem Lokomotiv-Anhänger kam ihr in den Sinn: Die Erinnerung wird mich nie wieder loslassen.
    »Showtime!« Charlotte eilte zu den Nominierten, die allesamt ihr Wasserleichen-Make-up im Spiegel überprüften. Emma zog den Vorhangspalt zu und starrte an die Decke, als könne sie in die Garderobe der Twitter-Zwillinge sehen. »Stellt euch in einer Reihe auf! Ich werde in ein paar Minuten eure Namen der gesamten Schule verkünden.« Die sechs nicht vom Streich betroffenen Hofdamen schnappten sich ihre Dates, sechs süße Jungs, die sich in ihren Smokings sichtlich unwohl fühlten.
    Charlotte schaute sich nach allen Seiten um und wedelte mit den Armen wie ein Fluglotse. »Mads, du wirst die Gäste begrüßen. Sutton, du wirst die Bühne von links betreten – deine Markierung ist das große X auf dem Boden – und den Jungs und Mädels ihre Schärpen bringen. Ich komme von der rechten Seite. Sutton, kannst du die Schachtel mit den Schärpen aufmachen? Sie steht bei den Spiegeln. Sutton? «
    Blinzelnd erwachte Emma aus ihrer Trance. »Äh, ja …«
    Sie ging zu der Schachtel links auf der Bühne.
    Knisternd ertönte Laurels Stimme aus dem Walkie-Talkie. »Äh, Mads? Können wir jetzt runterkommen?«
    Madeline schaute auf ihre Uhr. »Nein! Ihr müsst noch ein bisschen oben bleiben.«
    »Oh …« Gekreische drang durch den Lautsprecher. »Ehrlich gesagt ist das wohl nicht mehr möglich.«
    Die Tür des Technikraums flog auf und die Twitter-Zwillinge erschienen auf dem Treppenabsatz. Sie trugen knappe String-Bikinis und hohe, silberne Stilettos. Ihre gebräunte Haut schimmerte und ihre Beine wirkten kilometerlang. Aber neben den glamourösen Hofdamen in ihren schwarzen Kleidern sahen sie völlig nackt aus.
    Laurel stand hinter ihnen und warf Charlotte, Madeline und Emma einen hilflosen Blick zu. »Ich hab’s versucht«, sagte sie tonlos.
    Gabby und Lili stolzierten mit stolzem Schönheitskönigin-Lächeln die Treppe hinunter, und Emma sah genau, in welchem Augenblick sie die anderen Hofdamen in ihren Abendkleidern wahrnahmen. Sie rissen die Münder auf und blieben wie angewurzelt stehen. Norah stupste Madison an. Alicia begann zu kichern. Plötzlich begriffen alle, was Sache war.
    »Unbezahlbar«, murmelte Charlotte aufgeregt.
    »Cool«, flüsterte Madeline und stellte sich auf die Zehenspitzen, weil sie sich so darauf freute, die Zwillinge der Menge zu präsentieren.
    Emma verspannte sich und wartete auf die Reaktion der Twitter-Zwillinge. Aber die beiden knapp bekleideten Mädchen tauschten nur einen vielsagenden Blick, dann marschierte Lili zu einer dunklen Ecke im hinteren Teil des Backstagebereichs. »Keine Angst,

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