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LYING GAME - Weg bist du noch lange nicht

LYING GAME - Weg bist du noch lange nicht

Titel: LYING GAME - Weg bist du noch lange nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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besser aussah als sie alle zusammengenommen. Und ich erinnerte mich an einen gesichtslosen Jungen – mein Date –, der später meinen Arm berührte und mir sagte, ich sei das schönste Mädchen auf der Bühne gewesen. »Ich weiß«, hatte ich ihm geantwortet und ihm mein strahlendes Sutton-Mercer-Lächeln zugeworfen.
    Absätze klackerten durch den Raum, als die Hofdamen hereinstolziert kamen. Alle trugen schwarze Kleidersäcke und hatten bereits perfekt gestylte Hochsteckfrisuren oder Wasserwellen. Sie bewunderten das Bühnenbild mit vielen Ohs und Ahs. Gabby und Lili betraten als Letzte den Raum. Sie trugen die Nase hoch und hatten besonders aufgeplusterte Frisuren. Emma wendete sich schnell ab und tat so, als tausche sie eine ausgefranste Schleife auf einem Tisch aus. Dennoch spürte sie ihre Blicke brennend im Rücken.
    »Gabby! Lili!« Laurel schoss auf sie zu und hakte sich bei beiden Zwillingen unter. »Ich zeige euch euren Umkleideraum. Wir hatten hier unten keinen Platz mehr, also dürft ihr euch oben im Technikraum umziehen.«
    Gabby zog ihren Arm aus Laurels. »Lass mich kurz meinen Tweet fertig machen, okay?«
    Laurel verdrehte die Augen und wartete, während Gabbys Daumen mit Warp-Geschwindigkeit über ihr Display flitzten. Als Gabby fertig war, seufzte sie zufrieden auf. »Jetzt darfst du uns in unsere Gemächer bringen«, sagte sie majestätisch. Als Laurel die Zwillinge nach oben führte, starrten beide Emma mit einem Ausdruck an, der nur schwer zu deuten war. Auch Laurel drehte sich um und gab Madeline und Charlotte heimlich das Siegeszeichen.
    »Okay, Mädels!« Charlotte klatschte in die Hände und versammelte die restlichen Hofdamen in einem Kreis um sich. »Ihr müsst euch jetzt für euren großen Auftritt umziehen. In zehn Minuten kommen die ersten Gäste. Vergesst nicht, eure Stilettos anzuziehen und den Lipgloss aufzufrischen! Und vergesst nicht, dass die Maskenbildnerin euch noch Blut ins Haar schmieren und dunkle Ringe unter die Augen schminken muss.«
    Die Mädchen schmollten. »Müssen wir das wirklich machen?«, winselte Tinsley Zimmerman.
    »Ja«, sagte Charlotte scharf. Ihr leichtes Grinsen verriet, wie sehr sie es genoss, das Kommando zu haben.
    Tinsley beäugte Charlottes Partykleid. »Aber ihr tragt doch auch kein Leichen-Make-up. Wir werden hässlicher aussehen als ihr!«
    Genau das ist Sinn und Zweck des Ganzen , dachte ich.
    »Damit seht ihr avantgardistisch und schick aus«, sagte Madeline und klang wie eine Moderedakteurin. »Ihr seid die toten Schönheiten der Titanic. Ihr seid im Ozean ertrunken. Was hattet ihr euch denn vorgestellt? Dass ihr ausseht wie Bobbi-Brown-Models aus der Frühjahrskollektion?« Sie deutete auf die Garderobenräume hinter der Bühne. »Jetzt zieht euch um!«
    Die Hofdamen drehten sich um und lächelten sich gegenseitig kryptisch und ein bisschen boshaft an, was Emma daran erinnerte, dass keine von ihnen genau wusste, auf wessen Kosten der heutige Streich gehen würde. Tinsley ging schnell allein in eine Garderobe und knallte die Tür hinter sich zu. Alicia Young – Miss Ekeldiät – duckte sich in eine kleine, mit einem Vorhang abgetrennte Nische, um sich umzuziehen. Madison Cates schaute sich verstohlen um, zog sich dann in eine schattige Ecke zurück und zog sich ihr schwarzes Paillettenkleid über die steif gesprayten Haare. Auch die anderen Mädchen verschwanden. Als sie in ihren schwarzen Kleidern wieder auf die Bühne kamen, sahen alle erstaunt aus.
    »Ich hatte gehofft, sie legen dich rein«, sagte Tinsley, die ein trägerloses Kleid trug, zu Norah Alvarez.
    »Ich hatte gehofft, es trifft dich«, zischte Norah zurück und strich den Federkragen ihres Flapper-Kleides glatt.
    Maskenbildnerinnen huschten von Mädchen zu Mädchen und schminkten allen die Lippen leichenblau. Emma beugte sich zu Charlotte. »Ist es wirklich sicher, dass Gabby und Lili nichts ahnen?«
    Charlotte schaute zum Technikraum hinauf. Die Tür war noch immer geschlossen. »Die haben immer noch keine Ahnung.« Sie hakte ein Funkgerät aus ihrem Gürtel aus und drückte TALK: »Wie läuft alles, Laurel?«
    »Großartig«, dröhnte Laurels verzerrte Stimme aus dem Lautsprecher. »Ich helfe Gabby und Lili beim Anziehen. Die beiden sehen fantastisch aus!«
    Ein listiges Lächeln umspielte Charlottes Lippen. »Perfekt. Sie sollen in fünf Minuten unten sein, okay? Bleibt so lange oben, ich schicke euch die Maskenbildnerin rauf.«
    »Aye aye!«
    Nach dem Gespräch rieb Charlotte

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