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LYING GAME - Weg bist du noch lange nicht

LYING GAME - Weg bist du noch lange nicht

Titel: LYING GAME - Weg bist du noch lange nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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sie das Würgevideo von mir entdeckt. Und ich bezweifelte, dass ich mich gleichzeitig im Diesseits und im Jenseits aufgehalten haben konnte.
    Emma betrachtete die dunklen Umrisse der Bäume hinter dem Tennisplatz. »Was hat Sutton also an jenem Abend gemacht? Wo war sie und wer war bei ihr?«
    »Hast du in ihrem Zimmer irgendwelche Hinweise gefunden?«, fragte Ethan. »Irgendwelche E-Mails oder Kalendereinträge?«
    Emma schüttelte den Kopf. »Ich habe ihr Tagebuch mehrfach gelesen. Aber es ist so kryptisch und unzusammenhängend, als habe sie damit gerechnet, dass es eines Tages in die falschen Hände geraten könnte. Es steht nichts über den Abend darin, an dem sie gestorben ist.«
    »Gab es Quittungen in irgendwelchen Hosentaschen?«, versuchte es Ethan weiter. »Oder zerknüllte Notizzettel im Papierkorb?«
    »Nein.« Emma schaute auf den Boden zwischen ihren Füßen. Plötzlich fühlte sie sich sehr müde.
    Ethan seufzte. »Okay. Und was ist mit ihren Freundinnen? Weißt du, was sie an dem Abend gemacht haben?«
    »Ich habe Madeline gefragt«, sagte Emma. »Die wusste es angeblich nicht mehr.«
    »Wie praktisch.« Ethan bohrte die Spitze seines Turnschuhs in den Boden. »Ich könnte mir allerdings vorstellen, dass Madeline es getan hat. Die schöne, wahnsinnige Ballerina. Wie in Black Swan .«
    Emma lachte auf. »Übertreibst du da nicht ein bisschen?« Sie war letzte Woche ein paar Mal mit Madeline zusammen gewesen. Bei ihrem gemeinsamen Spa-Besuch hatten sie im Whirlpool gelegen, über Thayers Verschwinden gesprochen und sogar gemeinsam gelacht. In diesen Augenblicken hatte Madeline Emma an Alexandra Stokes, ihre burschikose Freundin mit dem goldenen Herzen aus Henderson in Nevada, erinnert.
    Emma sah Ethan an. »Es kann gut sein, dass Madeline die Wahrheit sagt. Weißt du denn noch, was du am 31. gemacht hast?«
    »Ich weiß es tatsächlich. Es war der erste Abend des Meteorschauers.«
    »Die Perseiden«, nickte Emma. Sie hatte Ethan kennengelernt, als er Sterne beobachtete.
    Ein schüchternes Lächeln erschien auf Ethans Gesicht, als erinnere er sich ebenfalls an diesen Moment. »Ja, ich war wahrscheinlich auf unserer Vorderveranda. Der Schauer dauert ungefähr eine Woche.«
    »Und du warst die ganze Zeit da draußen, weil du Sterne interessanter findest als Menschen?«, neckte Emma.
    Ethan wurde rot und senkte den Blick. »Nicht alle Menschen.«
    »Soll ich Madeline noch mal fragen?«, überlegte Emma. »Glaubst du, sie verbirgt etwas?«
    Ethan schüttelte langsam den Kopf. »Bei diesen Mädchen weiß man das nie. Ich bin zwar nicht in ihre Geheimnisse eingeweiht, aber irgendetwas an Madeline und Charlotte ist mir schon immer seltsam vorgekommen. Als Sutton noch am Leben war, kam es mir immer so vor, als kämpften sie sowohl um ihre Zuneigung als auch darum, ihren Platz einzunehmen.« Er blickte nachdenklich ins Leere. »Als hätten sie Sutton gleichzeitig geliebt und gehasst.«
    Emma nahm Suttons Handy, berührte das Twitter-Symbol und rief Suttons Freundinnen auf. Sie fand keine auffälligen Tweets vom 31. Aber als sie zum ersten September umschaltete, entdeckte sie auf Madelines Seite etwas. Sie hatte einen Shoutout an @Chamberlainbabe – Charlottes Twitter-Name – getweetet. Danke, dass du gestern Abend für mich da warst, Char. Auf wahre Freundinnen ist eben Verlass.
    »Wahre Freundinnen«, sagte Ethan sarkastisch. »Wie süß.«
    »Ich finde es eher schräg.« Da stimmte doch etwas nicht. »Madeline und Charlotte stehen überhaupt nicht auf Gefühlsduselei.« Mir kamen sie eher vor wie zwei Soldatinnen, die es zufällig in dieselbe Armee populärer Mädels verschlagen hatte. Dann deutete Ethan auf das gestern Abend . »Madeline spricht vom 31. August.«
    Ich erschauderte. Vielleicht hatten sie den Abend mit mir verbracht und gemeinsam ihre angeblich beste Freundin um die Ecke gebracht. Und wenn Emma nicht aufpasste, war sie vielleicht als Nächstes dran.
    Sie rieb sich das Gesicht und schaute dann wieder Ethan an. Schuldgefühle stiegen in ihr auf. Die Person, die ihre Schwester getötet hatte, beobachtete Emma mit Argusaugen. Wann würde sie merken, dass Ethan die Wahrheit über sie wusste? Würde sie versuchen, auch ihn zum Schweigen zu bringen?
    »Du musst mir nicht helfen«, flüsterte sie. »Es ist gefährlich.«
    Ethan drehte sich zu ihr um und sah sie ernst an. »Ich will nicht, dass du das alleine durchmachen musst.«
    »Bist du sicher?«
    Als er nickte, wurde Emma plötzlich von

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