Lykandras Krieger 2 - Blutsklavin (German Edition)
stellte er amüsiert fest.
„Ich komme irgendwie nie richtig dazu, mich in Ruhe satt zu essen. Die Brötchen sind köstlich. Bitte sagen Sie das Martha.“
„Ich werde es ausrichten. Es wird sie sicher freuen, das zu hören.“
Er schenkte ihr noch etwas Orangensaft nach. Im Anschluss an das Abendbrot bezog Correy wie versprochen sein Bett neu, während sich Theresa ins Badezimmer begab.
Er hatte ihr eine noch verpackte Zahnbürste geschenkt und ihr außerdem ein frisches, riesiges T-Shirt gegeben. Theresa machte sich nachtfertig. Das Shirt ging ihr bis über die Knie, fühlte sich weich an und roch trotz des unverkennbaren Waschmittelgeruchs nach ihm. Correy hatte einen sanften, dennoch männlichen Duft, der sie an Wald und feuchte Erde erinnerte.
Als sie sich frisch und sauber fühlte, ging sie in sein Schlafzimmer. Correy schien sie zu erwarten.
„Ich habe Ihnen noch ein großes Kissen herausgelegt. Ich verzichte normalerweise darauf. Aber ich dachte mir, dass Sie es sicher mögen.“
„Danke, Correy. Sehr nett von Ihnen.“
Sie bemerkte die dampfende Teetasse auf dem Nachttisch. War der Kerl echt?
„Danke“, sagte sie gerührt.
Es war lange her, dass sich jemand so liebevoll um sie gekümmert hatte. Seltsam, vorher war ihr das nie aufgefallen. Vielleicht wäre alles anders gekommen, wenn sie statt Levan zuerst einem Mann wie ihm begegnet wäre.
„Sie sehen besorgt aus“, stellte er fest.
„Ich hoffe nur, dass wir das alles schaffen werden.“
„Keine Sorge, ich werde Ihnen helfen. Jetzt sollten Sie aber erst einmal schlafen, damit Sie morgen ausgeruht sind. Und haben Sie keine Angst wegen der Vampire. Bei mir sind Sie sicher“, versprach er. „Ich wünsche Ihnen eine gute Nacht. Und falls etwas sein sollte, wissen Sie ja, wo Sie mich finden.“
Sie nickte dankbar. Correy knipste das Licht aus und zog die Tür hinter sich zu. Eine kleine Nachtischlampe brannte noch und ließ die Einzelheiten im Zimmer erkennen. Es war gemütlich eingerichtet. Weniger karg als der Rest seiner Wohnung. Vorsichtig setzte sie sich auf das Bett. Es gab wunderbar federnd nach. Sie schlüpfte unter die Decke, nahm einen Schluck Tee und schaltete die Nachttischlampe aus.
Ihr Blick glitt zum Fenster. Sie hatte keine Erklärung dafür, doch die Nacht kam ihr plötzlich nicht mehr ganz so schwarz vor. Leise pochte der Regen gegen die Fensterscheibe. Die Lichter vorbeifahrender Autos erhellten sekundenlang das Zimmer. Vielleicht lag es an der Lebendigkeit draußen auf den Straßen. Vielleicht gab es aber auch einen anderen Grund. Sie fühlte sich sicher. Ja, das war es. Sicher. Sie schlief in dem Wissen ein, dass die Vampire sie hier nicht finden würden.
Während Theresa längst schlief, lag Correy wach auf der Couch in seinem Büro. Das gute Stück war doch bequemer als er erwartet hatte, wenngleich etwas zu hart, um sich gänzlich fallen zu lassen. An Schlaf war ohnehin nicht zu denken. Alles in ihm war wach, euphorisiert. Sie hatte sich sein Büro nur kurz angesehen, eigentlich nur den Kopf durch die Tür gesteckt und trotzdem konnte er ihren Geruch noch immer wahrnehmen. Diesen wunderbaren, einzigartigen Duft, der so weiblich, sinnlich und sexy war.
Sein Büro war zweckmäßig eingerichtet. Aber er hatte sich nie richtig wohl darin gefühlt. Das war plötzlich anders. Er atmete ihren Duft ein, inhalierte ihn und spürte, wie sein Körper erste Reaktionen zeigte, sich entspannte. Rosen. Ja, sie roch wie eine edle Rose. Sinnlich, blumig, intensiv. Ein Duft, der verzauberte, strahlte, falls man diese Eigenschaft einem Geruch zuschreiben konnte. Correy fühlte sich so leicht, als würde er schweben. Der Duft umschmeichelte ihn, strich wie eine zärtliche Hand über seine Haut und breitete sich überall um ihn herum aus. Ein normaler Mensch hätte ihn jetzt vielleicht gar nicht mehr wahrgenommen.
In den letzten Jahren hatte er zwar das Gefühl gehabt, seine Sinne würden allmählich nachlassen, weil er sie so selten hatte benutzen müssen, aber nun spürte er, dass ihr Geruch alles in ihm belebte.
Wie schön es war, dieses Wissen, dass nebenan jemand schlief. Jemand, der morgen früh mit ihm aufstehen und mit ihm frühstücken würde. Bei Lykandra, es war wahrhaftig eine Ewigkeit her, seit er zuletzt sein Heim mit jemandem geteilt hatte. Obwohl er noch Mitglied des Rudels war, hatten Killian und er getrennte Wohnungen bezogen. Correy wurde bewusst, wie lange er schon allein war. Die Vorstellung, dass sich
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