Lykandras Krieger 2 - Blutsklavin (German Edition)
das bald ändern könnte, für eine sehr lange Zeit, versetzte ihn in Hochstimmung.
Aber nun war es wichtig, dass er an ihren Auftrag dachte, sich darauf konzentrierte. Und vor allem, dass er etwas Schlaf fand, damit er morgen einen klaren Verstand hatte.
„Correy? Sind Sie wach?“
Theresa schlich in die Küche und als sie die Uhr sah, bekam sie fast einen Herzschlag. Es war nach elf, fast schon halb zwölf?
„Correy?“
Er antwortete nicht. Sie ging zum Kühlschrank, an dem ein Zettel hing, der mit einem Magneten befestigt war.
Guten Morgen. Bedienen Sie sich. Ich bin bald wieder da. Correy.
Sie öffnete den Kühlschrank, nahm sich einen Joghurt heraus und setzte sich an den Tisch. Sie hatte den Joghurt zur Hälfte ausgelöffelt, als sie hörte, wie sich der Schlüssel im Schloss drehte. In freudiger Erwartung stand sie auf, um Correy zu begrüßen, doch statt ihres hünenhaften Detektivs stand eine rundliche Frau vor ihr, die sie genauso überrascht anstarrte. Martha. Das musste Martha sein.
„Guten Morgen. Ich bin Theresa, eine Freundin von Correy.“
„Er hat mir nicht gesagt, dass er Besuch hat. Sonst wäre ich nicht gekommen.“
Sie musterte Theresa kritisch. Nicht nur, weil sie sie offenbar einzuordnen versuchte, sondern auch, weil sie Correys viel zu großes T-Shirt trug.
„Oh nein. So ist das nicht“, sagte Theresa hastig. Es sollte kein falscher Eindruck entstehen.
Martha lächelte plötzlich, ach was, sie strahlte förmlich. Ganz offensichtlich war sie einem Irrtum erlegen.
„Haben Sie schon gefrühstückt?“, fragte Martha.
„Nur einen Joghurt.“
„Ich mache Ihnen ein ordentliches Frühstück, oder möchten Sie lieber ein Mittagessen?“
„Äh ... ein warmes Frühstück? Das wäre toll.“
Sie stellte sich an den Herd und fing an, Eier und Speck zu brutzeln. Theresa stand sprachlos daneben. Mama hatte ihr zuletzt ein Frühstück gemacht, als sie sieben Jahre alt war. Danach hatte sie sich selbst um ihre Verpflegung und später auch um die ihrer Schwester kümmern müssen. So war sie schnell selbständig geworden. Aber es war wunderbar, einmal verwöhnt zu werden.
„Wo ist Herr Blackdoom?“, fragte Martha.
„Ich habe keine Ahnung. Er hat mir nur einen Zettel an den Kühlschrank geheftet.“
„Sicher hat er einen Auftrag“, überlegte Martha und häufte Spiegeleier und Speck auf einen Teller. „Setzen wir uns.“
Theresa nahm wieder Platz und Martha reichte ihr den Teller sowie Besteck.
„Wenn er unterwegs ist, haben wir genügend Zeit zu reden“, erklärte sie. „Ich freue mich sehr, dass Sie hier sind.“
„Ach ja?“, wunderte sich Theresa.
„Herr Blackdoom hat sonst nie Damenbesuch.“
Das war kaum zu glauben. Besonders, wenn man bedachte, wie attraktiv ihr Superdetektiv aussah. Er hätte wahrscheinlich jedes Mädchen haben können. Stattdessen lebte er ganz allein. Sie fragte sich warum. Lag es daran, dass er ein Werwolf war?
Martha atmete tief durch. „Ich weiß, es geht mich nichts an ...“
„Hier liegt ein Missverständnis vor, ich ...“ Theresa versuchte, sich zu erklären, doch Martha schnitt ihr ins Wort.
„Sie sollten wissen, dass Herr Blackdoom ... nun ja ... etwas anders ist.“
Theresa klappte ihren Mund zu. Das interessierte sie nun brennend. Würde Martha ihr jetzt etwa verraten, dass er ein Werwolf war? Wusste sie das überhaupt?
„Nach außen hin ist er immer charmant und manchmal sogar ganz witzig. Aber in seinem Inneren ist er eigentlich sehr einsam, weil er niemanden an sich heran lässt. Ich möchte Sie also bitten“, Martha unterbrach sich und schien nach den richtigen Worten zu suchen. „Was ich sagen will, es würde mich schmerzen, wenn ihn jemand verletzt.“
„Ich glaube, Sie missverstehen meine Situation. Ich bin nur eine Freundin, nicht mehr ...“
Marthas Gesichtszüge entgleisten. Sie war sichtlich enttäuscht. Und das wiederum tat Theresa leid. Die ältere Dame hatte sich offenbar sehr für ihren noch viel älteren Schützling gefreut.
„Sehr schade“, brachte sie nur hervor.
In diesem Moment öffnete sich die Tür und Correy kam zurück. Er begrüßte Martha überschwänglich, wie ein Junge, der seine Großmutter nach langer Zeit wiedersieht. Dann bat er sie allerdings, ihn und Theresa allein zu lassen. Martha tat dies. Vielleicht hoffte sie, dass sich zwischen Correy und ihr doch mehr entwickelte.
„Ich sehe, Sie haben schon Bekanntschaft mit meiner Haushaltsgehilfin gemacht.“
„Ja, sie ist
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