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Lykandras Krieger 3 - Wolfskriegerin (German Edition)

Lykandras Krieger 3 - Wolfskriegerin (German Edition)

Titel: Lykandras Krieger 3 - Wolfskriegerin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Dirks
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sich genommen. Er war auch ungewöhnlich blass.
    „Also schön. Ich gebe dir eine Chance, Junge. Bring mir alle Informationen, die du auftreiben kannst. Ich will deinen Namen, deine Adresse, alles.“
    Er schluckte hart.
    „Und wehe dir, du versuchst, mich auszutricksen.“
    Das Menschliche in dem Vampir musste noch sehr stark sein, da er es erst vor Kurzem abgelegt hatte. Diesen Anteil Menschlichkeit machte sich Killian zunutze, indem er seine Angst schürte. Die Fremde reichte dem Jungen Stift und Zettel, und er schrieb mit zitternder Hand alles auf, was Killian verlangte. Dann gab er ihm das Papier.
    „Will“, las er den Vornamen laut vor.
    Der Junge nickte zitternd.
    „Enttäusche mich nicht, Will. Ich habe mir deine Visage eingeprägt und ich würde dich überall finden.“
    „Natürlich, Sir. Ich meine, nein, Sir. Ich meine …“
    „Schon gut. Jetzt hau ab.“
    Das ließ sich Will nicht zwei Mal sagen. Er stürzte die Straße hinunter und war im Nu mit den Schatten verschmolzen.
    „Der Kleine ist noch sehr naiv“, sagte die Fremde und lächelte. „Ich frage mich, wer ihn zum Vampir gemacht hat.“
    „Das kann nur ein Idiot gewesen sein. So eine Lusche, verrät seine Brüder bei der erstbesten Gelegenheit.“
    „Oder er spürt, dass es Unrecht ist, diese Mädchen zu missbrauchen.“
    „Unrecht spüren? Wir reden hier von Vampiren. Die spüren nichts außer ihrem Hunger nach Blut.“
    Er drehte sich zu ihr um, musterte ihren geschmeidigen Körper, die Brüste, die gegen den dunklen Stoff stießen, das wehende Haar, das ihr Gesicht umschmeichelte. Sie war schön. Und stark. Und gutgläubig.
    „Wie du meinst“, sagte sie gelassen. „Dann noch viel Glück, fremder Krieger.“
    Sie wollte sich abwenden, aber er hatte noch so viele Fragen. Er konnte sie nicht einfach gehen lassen. „Warte!“
    Es war unendlich lange her, seit er einem anderen Werwolf begegnet war und wann er zuletzt eine Werwölfin gesehen hatte, wusste er nicht mehr zu sagen. Sie waren selten. Das lag leider in der Natur seiner Art. Zum Werwolf wurde man durch drei Bisse im Abstand von drei Vollmonden. Viele Menschen überlebten den ersten Biss nicht, da er nur durch die monströse Werwolfgestalt ausgeführt werden konnte. Auch die folgenden Bisse hatten es in sich. Zu jenen, die allein durch den Verwandlungsprozess starben, gehörten vor allem Frauen, weil sie in der Regel schwächer waren als Männer. Manche Werwölfe wurden jedoch als solche geboren. Dies war der Fall, wenn wölfisches Blut von Geburt an durch die Adern des Werwolfes floss, weil ein Elternteil wölfischen Ursprungs war. Meistens betraf dies vor allem die männlichen Familienmitglieder. Somit waren weibliche Werwölfe eine echte Seltenheit und kostbar.
    Sie blickte zu ihm. Oh Lykandra, sie war wirklich wunderschön. Ein Traum. Erneut spürte er, wie ein animalisches Begehren in ihm erwachte. Es war rein körperlich, deswegen aber nicht minder stark. Im Gegenteil. Es brachte ihn fast um den Verstand.
    „Ja?“, fragte sie irritiert.
    Wahrscheinlich merkte sie, was mit ihm los war. „Ich …“ Er wusste nicht, was er sagen sollte, doch er wollte sie jetzt nicht gehen lassen, er wollte mehr über sie erfahren – und ihr nah sein. Verlegen kratzte ersich am Hinterkopf. „Ich … ähm…“ Seine Jeans war eng geworden, es drückte und zwackte.
    „Ja?“ Sie schmunzelte.
    „Die Nacht ist noch jung, vielleicht kann ich dich zu einem Bier einladen?“
    Er merkte, dass er nicht nur hoffnungsvoll, sondern auch ziemlich dümmlich grinste, und hoffte inständig, sie nicht zu verschrecken. Er war nie gut darin gewesen, um Frauen zu werben. Die meisten hatten ihn nicht interessiert. Menschenfrauen waren nicht sein Ding, weil sie schwach und verletzlich waren, man dadurch gezwungen war, ständig auf sie aufzupassen. Aber eine Frau wie diese hatte er noch nie gesehen. Selbst die Wölfinnen, denen er begegnet war, waren keine solchen Kämpferinnen gewesen. Sie reizte ihn. Er wollte alles über sie erfahren.
    „Außerdem ist es unsere Pflicht, etwas gegen … diese Blutsauger zu unternehmen. Wir sollten … besteigen … äh … besprechen, was zu tun ist.“ Oh Lykandra, es fiel ihm schwer, sinnvolle Sätze zu formulieren. Was stammelte er für einen Schwachsinn?
    Die Fremde lachte und kam auf ihn zu. Er war nicht sicher, ob sie ihn absichtlich mit diesem Hüftschwung reizen wollte oder ob das ihrem natürlichen Gang entsprach. Sie stand so dicht vor ihm, dass er von

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