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Lykandras Krieger 3 - Wolfskriegerin (German Edition)

Lykandras Krieger 3 - Wolfskriegerin (German Edition)

Titel: Lykandras Krieger 3 - Wolfskriegerin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Dirks
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dieses Mal hatte sie gut damit umgehen können. Vielleicht weil sie nun Hoffnung in sich trug, dass diese schreckliche Zeit bald vorbei sein würde.
    Killians Nähe hatte ein Prickeln ausgelöst, aber das hatte sie sogleich unterbunden. Es ging nicht um Gefühle. Es ging ums Überleben. Nun spielte sie mit dem Gedanken, sich einen Job zu suchen. Sie brauchte Geld. Vielleicht konnte sie sich dann endlich eine eigene Wohnung leisten. Das waren sehr menschliche Gedanken. Aber was erwartete sie anderes, sie war ein Mensch und würde es zum Teil immer sein. Ihr Magen knurrte unaufhörlich. Inzwischen hatte sie seit zwei Tagen nicht mehr richtig gegessen. Ihre Hand verschwand in der Jackentasche und tastete nach den paar Münzen, die sich in ihr befanden. Vielleicht reichte es für ein Frühstück bei einer Fast-Food-Kette. Sie sprang von dem Vorsprung auf das Dach eines parkenden Autos und von dort auf den Bürgersteig. Zum Glück machten diese Fast-Food-Ketten früh auf. Und sie waren billig. Keira genehmigte sich Ham & Eggs samt aufgeweichtem Brötchen. Danach trieb es sie wieder in Killians Nähe. Ein wenig merkwürdig fühlte sie sich dabei schon. Normalerweise hielt sie sich von anderen fern, suchte nur ihre Nähe, wenn es nötig war oder ihr einen Vorteil brachte. Aber bei Killian war alles anders. Er war mutig und vor allem stark. Führungsqualitäten schlummerten in ihm. Vielleicht war es das, was sie interessierte, was sie anzog.
    Sie setzte sich auf die kleine Bank in der Grünanlage und beobachtete sein Haus, die Leute, die dort ein- und ausgingen, aber sie wagte nicht, bei ihm zu klingeln. Nach der kurzen Nacht wollte er sich gewiss ausruhen und sie empfand es als unhöflich und ungebührend, ihn zu wecken. Schließlich war er der Rudelführer. Ein sinnliches Zittern erfasste sie. Ihr Rudelführer. Und bald sogar mehr als das. Der Biss war eine schmerzhafte, grausame Sache, aber auch intim. Etwas von ihm würde in sie übergehen, sich mit ihr vereinen und zu einem Teil von ihr werden.
    Die Haustür ging ein weiteres Mal auf und Killian trat heraus. Es war inzwischen Mittag. Er schien es eilig zu haben und steuerte zielstrebig auf einen Kleinwagen zu, der wenige Schritte vom Wohnblock geparkt stand. Keira sprang auf die Beine und ging ihm entgegen. Natürlich merkte er schnell, dass sie hier war, obwohl sie noch einige Meter voneinander trennten. Doch der Klang ihrer Schritte und ihr Geruch hatten sie längst verraten. Killian blieb stehen und lächelte sie auf diese charmante, wölfische Art an.
    „Ich hätte nicht erwartet, dich so schnell wiederzusehen.“
    Keira steckte verlegen die Hände in ihre Jackentaschen und starrte auf den Boden.
    „Wieso? Ich sagte doch, dass wir uns bald wiedersehen.“
    Verdammt, der Kerl sah bei Sonnenlicht betrachtet noch besser aus. Die dunklen Haare waren kurz, umschmeichelten sinnlich sein markantes Gesicht. Der Ansatz eines Dreitagesbarts schimmerte gräulich auf der ansonsten hellen Haut. Und diese Augen. Sie leuchteten förmlich. Grün wie eine Sommerwiese. Er war groß. Die meisten Männer waren mit ihr auf Augenhöhe, einige sogar kleiner als sie, aber Killian überragte sie alle. Seine Schultern waren breit, die Hüften schmal. Er sah athletisch aus. Und sexy. Ja, verdammt sexy.
    „Ist alles in Ordnung?“, fragte er und versuchte, ihren Blick aufzufangen.
    Keira hob den Kopf. Sie wusste, dass ihre Wangen glühten und dass man das sah. Aber was soll’s, dachtesie. In ihrem Leben war so viel schiefgelaufen, sie hatte solch harte Zeiten hinter sich, dass sie sich sicher nicht wegen roter Wangen genierte. Oder wegen eines Begehrens, das sie zusehends stärker empfand.
    „Ja. Wann fangen wir mit dem Training an?“
    Er schien amüsiert und schüttelte den Kopf. Dabei flogen seine Haare leicht hoch, sodass sie die Spitzen seiner Ohren erkennen konnte, die man jedoch nur bemerkte, wenn man genau hinsah.
    „Du bist sehr motiviert. Das gefällt mir. Aber zuvor muss ich noch etwas anderes erledigen. Komm doch einfach mit“, schlug er vor und wedelte mit einem Zettel in seiner Hand herum.
    „Wohin gehen wir?“
    „Zu Ann Suther.“
    „Wer ist das?“
    Seine Freundin etwa? Da erinnerte sie sich an jene Nacht, in der sie den muskulösen Kerl mit seiner Freundin am Fenster gesehen hatte. Ob das Killian war? Hoffentlich nicht. Sie wusste ja nicht, in welchem Stock er wohnte.
    „Ich muss sie befragen. Sie wurde gestern Nacht von einem Vampir überfallen.“
    Mit diesen

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