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Lykandras Krieger 3 - Wolfskriegerin (German Edition)

Lykandras Krieger 3 - Wolfskriegerin (German Edition)

Titel: Lykandras Krieger 3 - Wolfskriegerin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Dirks
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rhythmisch. Killian schüttelte lächelnd den Kopf. Die Wolfskriegerin war eingeschlafen. Er sank auf sein Kissen zurück, zog die Decke bis zum Kinn und schlief bald ein. Als er kurz nach Mitternacht noch einmal aufwachte, spürte er einen zarten Arm auf seiner Brust, und als er den Kopf zur Seite drehte, blickte er in ein schönes Gesicht mit einem sanften Lächeln auf den Lippen. Gerührt zog er die schlafende Kriegerin eng an sich und breitete seine Decke über ihnen beiden aus.

     
    Will war nervös. Seit heute Nacht steckte er richtig in der Scheiße, war gezwungen, nicht nur für seine Mentorin Meutica, sondern auch für diesen Werwolf zu spionieren. Dabei wusste jeder Vampir, dass man Werwölfen nicht trauen durfte. Doch genau das musste er nun. Denn dieser Killian und seine Gefährtin waren zu einem unverzichtbaren Teil seines Plans geworden. Sie standen auf derselben Seite. Zumindest in diesem Fall. Und es war auch im Interesse seiner Mentorin, wenn die Anhänger Leonidas mit einem Schlag vernichtet würden. Nicht alle Vampire, die sich Leonidas verschrieben hatten, brauchten jungfräuliches Blut, nicht alle gehörten zu den Todgeweihten, wie der Werwolf es formuliert hatte. Zum Teil waren es normale Artgenossen, die sich von Pyr abgewendet hatten, aus welchen Gründen auch immer. So fiel Will nicht weiter auf. Wer tatsächlich ein Nachfahre des Leonidas war und dessen Blut geerbt hatte, wusste niemand der Anwesenden, denn die Betroffenen hielten sich bedeckt, fürchteten sie, man könne ihre Schwäche gegen sie verwenden.
    Sie saßen im Hinterzimmer einer Bar, wo die Menschen sonst illegale Glückspiele veranstalteten. Aber an Spiele war heute nicht zu denken. Die Vampire rund um Aronis, ihren Anführer, saßen an einem Tisch und betrachteten die junge, nackte Frau, die wie eine köstliche Mahlzeit vor ihnen lag. Hin und wieder stieß einer der Vampire seine Zähne in ihren Körper, um ihr Blut zu trinken. Will vermutete, dass diejenigen, die es nicht taten, zu den Todgeweihten gehörten, denn Lola, so war der Name der Frau, sah nicht wie eine Jungfrau aus. Sie war eine von mehreren Blutsklavinnen Aronis’, der am Kopf der improvisierten Tafel saß und gedankenversunken ihre roten Locken kraulte. Will hatte noch keinen Schluck zu sich genommen. Vor nicht allzu langer Zeit war er selbst noch ein Blutsklave gewesen. Er wusste, welche Macht der vampirische Meister auf sein Opfer ausübte. Er konnte es willenlos machen.
    Es war zweifelhaft, ob Lola ihr Blut unter anderen Voraussetzungen ebenso freizügig zur Verfügung gestellt hätte. Doch wahrscheinlich war sie in den Vampir verliebt, wie er auch einst starke Gefühle für seine Mentorin verspürt hatte. Man konnte diesen Zustand als eine Art Trance beschreiben, die abrupt abgerissen war, nachdem er den unsterblichen Kuss von Meutica erhalten hatte.
    Einer der Männer beugte sich über Lolas schlanken Körper, spreizte ihre Schenkel und presste seine Lippen zwischen ihre Beine. Will verfolgte die Schluckbewegungen seines Halses mit steigendem Unwohlsein. Aber Lola sagte nichts, sie ließ alles zu, als wäre sie ein kopfloses Püppchen, was sie vermutlich tatsächlich war.
    „Die Vorbereitungen sind bald abgeschlossen. Ich habe vorhin mit Raphael telefoniert. Er hat eine passende Location gefunden.“
    Die Vampire nickten zufrieden über diese Nachricht. „Das wurde auch Zeit. Jetzt brauchen wir nur noch eine Opfergabe.“
    „Keine Sorge, mein Freund. Wir haben bereits ein Mädchen gefunden. Sie befindet sich in unserer Gewalt. Raphael bringt sie in diesem Moment zu uns.“
    Als wäre dies sein Stichwort, klopfte es an der Tür. „Herein“, rief der Organisator und schon ging die Tür knarrend auf und ein junger Vampir trat ein. Er trug einen Sack vor sich her. Erst auf den zweiten Blick bemerkte Will, dass sich der Sack bewegte.
    „Wunderbar, da ist sie schon.“
    Raphael öffnete die Schnüre und zog an langen blonden Haaren einen Kopf aus dem überdimensionalen Beutel heraus, der einem geknebelten Mädchen gehörte. Als es die nackte Frau auf dem Tisch entdeckte, an deren weißer Haut Blutspuren verliefen, weiteten sich ihre Augen in Panik. Sie strampelte, versuchte, zu schreien, aber die Vampire lachten nur, und ehe sie irgendetwas ausrichten konnte, wurde ihr Kopf wieder in den Sack gedrückt und dieser erneut verschlossen.
    Will blickte sich um und wusste, dass er der Einzige war, den der Anblick dieses verängstigten Mädchens, das kaum älter

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