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Lykandras Krieger 3 - Wolfskriegerin (German Edition)

Lykandras Krieger 3 - Wolfskriegerin (German Edition)

Titel: Lykandras Krieger 3 - Wolfskriegerin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Dirks
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als zwanzig war, verstörte. Ihm war klar, dass er auch der Einzige war, der in diesem Moment am liebsten aufgesprungen wäre, um sie zu befreien. Aber das waren menschliche Züge, die er unterdrücken musste, denn er durfte nicht auffliegen. Und Mitleid war verräterisch.
    „Das bringt mich zu unserem nächsten Punkt. Will?“
    Erschrocken blickte er auf. Hatte er sich bereits verraten? Durch eine unbedachte Geste? Hatten sie vielleichtden Ekel in seinem Ausdruck gesehen, als sie das Mädchen vorgeführt hatten?
    „Ich habe eine Aufgabe für dich, Will“, sagte Aronis und deutete zu Raphael, der sichtlich Freude hatte, seine Hände immer wieder über den sich windenden Inhalt des Sacks zu streichen.
    „Wir brauchen eine Unterkunft für unser kleines Geschenk. Wie sieht es aus? Kannst du sie bei dir aufnehmen? Dazu gehört natürlich, dass du dich nicht an ihr vergreifst, auch wenn sie noch so schmackhaft aussieht.“ Aronis lachte dreckig und die Vampire stimmten ein.
    „Ich … ähm… klar … das geht, wieso nicht.“
    „Wunderbar.“ Er gab Raphael ein Handzeichen, der sich den Sack sogleich über die Schulter warf. „Bring sie in den Transporter, wir fahren sie nach der Besprechung zu unserem Freund Will. Das ist doch in Ordnung, nicht wahr, Will?“
    „Ja sicher … ich hab nur überlegt, ob bei mir … aufgeräumt ist.“
    Aronis lachte. „Mach dir darum keine Gedanken, mein Freund.“
    Raphael schleppte den Sack hinaus, aus dem Will ein leises Wimmern vernahm. Er ahnte, dass das Mädchen die Opfernacht nicht überleben würde und das setzte ihm unerwartet zu. Er war eben noch mehr Mensch als Vampir, auch wenn vampirisches Blut durch seine Adern floss. Aber er war jung, gerade neugeboren, wie sollte er da die gleiche Gefühllosigkeit an den Tag legen wie seine Kollegen?
    „Die Opfernacht findet in zwei Nächten zur Abenddämmerung statt“, rissen ihn die Worte Aronis’ aus den Gedanken.
    „So bald?“, entwich es Will. Er hatte geglaubt, dass ihm mehr Zeit für seine Pläne blieb.
    „Ganz recht.“
    „Aber wieso?“
    Auch die anderen Vampire verlangten nach einer Erklärung. Viele hatten wichtige Termine.
    „Die Änderung kommt von oben“, beschwichtigte der Organisator und machte zugleich klar, dass die Opfernacht vor jeder anderen Angelegenheit Vorrang hatte, was Unmut bei einigen Anwesenden auslöste. Will sah an der Art, wie sie sich gaben und an ihrer Kleidung, dass die meisten noch ein anderes Leben führten, als Bänker oder Direktoren.
    Vampirisches Blut wurde hoch gehandelt. Es war teuer. Versprach es die Unsterblichkeit. Nicht jeder, der zum Vampir wurde, war auch ein Auserwählter eines anderen Vampirs. Stattdessen wurde das Blut verkauft, oft an Menschen, die es sich leisten konnten, die horrende Summen ausgaben, sich auch in die Vampirgesellschaft einbrachten, wie sie es bereits in der menschlichen getan hatten. Dass unter den Anhängern Leonidas hochrangige Personen zu finden waren, fand Will nicht überraschend.
    „Ich freue mich, Sie alle bald in Berlin am Teufelssee zu begrüßen. Möge uns Leonidas wohlgesonnen sein.“
    Die Männer klatschten, einige mit mehr, andere mit weniger Enthusiasmus. Dann erhoben sie sich, um ihren Angelegenheiten nachzugehen.
    „Gehen Sie nicht auch?“, fragte Will, weil Aronis sitzen blieb und gedankenverloren die roten Locken seiner Sklavin kraulte. Er schüttelte den Kopf.
    „Ich habe noch zu tun“, sagte er. „Geh nur, Will.“
    Sein blutunterlaufener Blick hatte etwas Gieriges, Unbeherrschtes an sich. Aronis erinnerte mehr an ein Raubtier als an den Manager, der er normalerweise war. Will tat, was Aronis verlangte, doch er hatte kein gutes Gefühl, als er den Hinterraum verließ. Nein, ganz und gar kein gutes Gefühl. Er hörte das sinnliche Flüstern des Vampirs, der seiner Sklavin versprach, ihr eine atemberaubende Nacht zu bescheren und Will konnte nur hoffen, dass es nicht ihre letzte war.
    Nachdem er die Bar verlassen hatte, tastete er seine Hosen- und Jackentaschen auf der Suche nach seinem Handy ab. Er musste diesen Werwolf erreichen. Dringend.

     
    Es gefiel ihm, ihre Träume zu beeinflussen, in ihnen mit ihr zu spielen. Er konnte in jede Gestalt schlüpfen, wenn er wollte. Den Traum verändern, ihn lenken, und Joli war nicht mehr als eine Marionette. Fast tat sie ihm leid, sie ahnte nicht, was vor sich ging, wer er war und dass er überhaupt hier war. Noch weniger ahnte sie, warum sie durch diese Hölle gehen musste. Letztlich

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