Lykandras Krieger 3 - Wolfskriegerin (German Edition)
ist entschieden“, sagte Correy und trat neben sie.
Just in dem Moment verwandelten sich die Männer zurück und zu ihrer Erleichterung war es Killian, der seinen Gegner unterworfen hatte und mit einem stolzen Blitzen in den Augen auf sie zukam. Dennoch wirkte er ernst, als er ihr die Hose aus der Hand nahm.
„Das war ein guter Kampf“, sagte Remierre hinter ihm und reichte ihm freundschaftlich die Hand. Kill nahm sie an und schüttelte sie. „Du bist ein guter Kämpfer“, sagte er anerkennend.
„Aber meinen Meister habe ich dennoch in dir gefunden.“
Plötzlich war die Stimmung gelöst, von Feindschaft nichts mehr zu spüren. Stattdessen bedachten sich die Werwölfe mit gegenseitiger Anerkennung und Respekt.
„Ich bleibe nicht lange hier, Remierre. Nur so lange, bis wir unsere Mission erfüllt haben“, versicherte Kill. „Danach wirst du wieder der Leitwolf sein.“
Remierre nickte.
„Dann lasst uns zum Teufelssee fahren und ihn inspizieren“, schlug Correy vor, der Kill gleich darauf gratulierte. „Es sei denn, unser großer Anführer hat andere Pläne?“
„Nein, du hast völlig recht, Bruder. Noch ist es Tag und das müssen wir ausnutzen.“
Nachdem sich beide Männer angekleidet hatten, gingen sie zu Remierres Wagen, der ihnen allen genügend Platz bot.
„Zu welchem der beiden Teufelsseen müssen wir?“, fragte Rem und blickte sich fragend in der Runde um.
„Es gibt zwei?“, staunte Kill, der auf dem Beifahrersitz Platz genommen hatte, und zog die Brauen hoch.
„Einen im Grunewald und einen in Köpenick“, erklärte Correy.
„Köpenick. Ich bin sicher, unser Informant hat Köpenick erwähnt.“
Genauer gesagt hatte er den östlichen Teil der Stadt erwähnt, also konnte es sich nur um den See in Köpenick handeln.
„Seid ihr sicher?“, hakte Rem nach.
„Ganz sicher.“
Sie fuhren los und die Hitze im Wagen wurde schon bald unerträglich. Obwohl der Herbst ins Land zog, gab es ab und zu noch sehr warme Tage wie diesen und Keira war froh, als Rem den Wagen in einer Seitenstraße parkte. Sie liefen ein Stück und verschwanden zwischen herbstroten Bäumen und Büschen, welche den Teufelssee umrankten.
„Hier soll das Ritual stattfinden?“, fragte Rem und blickte sich misstrauisch um. Es war ruhig, kein Lüftchen wehte.
„So ist es“, sagte Kill.
„Aber warum haben sie diesen Ort ausgewählt?“
Vampire bevorzugten mystische Orte, weil sie glaubten, dass die Magie dort am stärksten sei, ihnen Kraft gab und sie mit anderen Welten verband. Dieser See jedoch schien ein harmloses, friedliches Fleckchen Erde zu sein.
„Folgt mir, ich habe eine Idee“, sagte Correy und ging voran, führte die anderen um den See herum.
„Ich habe vor Kurzem etwas über den Teufelssee gelesen. Das könnte uns nützlich sein. Habt ihr eine Ahnung, warum sich dieses Gewässer Teufelssee nennt?“ Alle schüttelten den Kopf und Correy machte ein paar Schritte auf einen hüfthohen, quaderförmigen Stein zu. „Das muss er sein. Seht ihr ihn?“ Er deutete zu einem felsenartigen Block, der schwerlich zu übersehen war. „Dies ist der Teufelsstein. Das letzte Überbleibsel eines gigantischen Palastes, der einst hier gestanden haben soll. Eine Prinzessin lebte darin.Bis zu dem Tag, an dem sie verwünscht wurde. Es heißt, dass das Schloss im Moor versank und sie mit ihm. Doch manche behaupten, sie sei danach noch durch den Sumpf gewandert, habe auf dem Stein gesessen und aufs Wasser hinausgeblickt. Voller Sehnsucht ob der alten Zeiten.“
„Hübsches Märchen, aber was hat das mit den Vampiren zu tun?“, fragte Rem leicht gereizt.
„Es ist ein mystischer Ort, wie geschaffen für ein Ritual. Hier werden sie es abhalten. Da bin ich sicher.“
„Vielleicht wurde die Prinzessin nicht verwunschen, sondern zu einem Vampir“, überlegte Keira. „Und die Leute hatten Angst vor ihr, machten das Schloss dem Erdboden gleich, verjagten oder töteten sie.“
„Reine Spekulationen.“
„Ich glaube, Keira hat recht.“ Killian hockte sich vor den Stein und kratzte das Moos ab, das darüber wucherte. „Schaut nur“, sagte er und legte ein Symbol frei, das vampirischer Natur war.
Es erinnerte entfernt an ein Ank und wurde gern genutzt, um andere Vampire auf einen mystischen Ort hinzuweisen.
Rem befühlte die Einkerbungen mit den Fingern und nickte. „In der Tat, das ist ein Hinweis. Ich habe mich früher mit vampirischen Zeichen beschäftigt, kenne einige und weiß von ihrer typischen
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