Lykandras Krieger 3 - Wolfskriegerin (German Edition)
Linienführung. Dies ist ein Versammlungsplatz.“ Er erhob sich wieder und fuhr sich nachdenklich über das Kinn. „Du sagst, ihr hättet einen Spion in ihren Reihen?“
Kill nickte.
„Dann habe ich einen Plan. Was ein Mal funktionierte, klappt vielleicht auch ein zweites Mal.“ Ein verschwörerisches Grinsen bildete sich auf Rems Gesicht.
Konnte er wirklich zulassen, dass sie Missy töteten? Unruhig blickte er zum Fenster. Inzwischen war die Sonne untergegangen und Will war nicht mehr auf den Schutz der Vorhänge und Jalousien angewiesen. Sie hatten viel geredet und Missy wusste nun alles, wusste, wie er geworden war, was er war und dass er Blut brauchte, um zu überleben. Es hatte sie schockiert. Natürlich. Aber sie war verhältnismäßig ruhig geblieben. Wahrscheinlich war das normal in ihrer Situation, die zweifelsohne extrem zu nennen war und für die ganz andere Spielregeln galten als im Normalfall.
Er hatte keinen Hehl daraus gemacht, dass er sie gern in die Freiheit entlassen würde, dies aber nicht konnte, weil er sonst die Aktion der Werwölfe gefährdete und zudem seine Tarnung aufflog, was fatal wäre. Die Anhänger Leonidas würden ihn töten, daran hatte er keinen Zweifel.
Just in dem Moment, in dem er sich wieder zu Missy umdrehte, klingelte sein Handy. Er warf ihr einen erschrockenen Blick zu und auch in ihrer Miene spiegelte sich Sorge. Wer konnte das sein? Ging es früher los als geplant? Zögerlich griff er nach dem Mobiltelefon und starrte auf das Display. Die Nummer wurde unterdrückt. Das machte ihn noch nervöser. Will nahm das Gespräch an und erkannte die Stimme des Werwolfs wieder. Ein wenig erleichtert war er darüber, denn inzwischen sah er in ihm einen Verbündeten.
„Ich habe einen Auftrag für dich, Junge.“
„Erst mal guten Abend, Kill. So viel Zeit muss sein.“
Die Antwort war ein unverständliches Knurren. Dann aber hörte Will dem Werwolf aufmerksam zu und was er verlangte, war wohl das Verrückteste und Selbstmörderischste, was jemals von ihm verlangt worden war. Selbst Meuticas Ideen konnten sich nicht damit messen.
„Wie soll ich das machen? Die können vielleicht keine Farben mehr sehen, sind aber noch lange nicht blind!“
„Lass dir was einfallen. Jetzt ist Zeit, zu handeln. Enttäusche mich nicht, Will.“
Schon hatte er aufgelegt und Will stand da, starrte den Apparat an, unfähig sich zu regen.
„Was ist los?“, fragte Missy ängstlich.
„Ich habe nicht die geringste Ahnung.“
Und das entsprach der Wahrheit. Er wusste nur, dass dieser Werwolf verrückt war. Aber vielleicht war genau das seine Chance. Wills Blick glitt über die Rundungen von Missys Körper und blieb an ihren bebenden, vollen Lippen haften. Sie war nach menschlichen Maßstäben ein wenig füllig, aber das gefiel ihm. Süß. Rein. Einfach ein Mädchen, mit dem er gern zusammen gewesen wäre. In einer anderen Zeit, in einer anderen Welt. Doch jetzt war die Zeit zu handeln. Da hatte Kill recht.
Er hockte sich vor Missy, legte ihr sanft eine Hand auf den Oberschenkel und blickte sie an.
„Vertraust du mir?“, fragte er, wohl wissend, wie töricht diese Frage war.
Wie sollte sie ihrem Wachhund vertrauen, der sie gefangen hielt, damit sie geopfert werden konnte? Doch seltsamerweise nickte Missy. Erst zögerlich, dann fester. So, als wurde ihr in diesem Moment klar,dass Will ihre einzige Chance war. Ein Lächeln huschte über seine Lippen. Ihre kleine Geste wärmte sein Herz. Noch war nicht alles Menschliche in ihm verloren. Und er hatte vor, es zu erhalten, solange es ging.
„Gut, dann hör mir genau zu“, sagte er und Missy beugte sich vor, schaute ihn an und lauschte seinen Worten.
Was er vorhatte, war riskant, sehr riskant. Dennoch würde er sie nicht im Stich lassen. Missy musste nur durchhalten und tapfer sein. Es würde ihr alles abverlangen. Er hoffte, sie hätte die Kraft, das alles durchzustehen. Die Anhänger Leonidas durften keinen Verdacht schöpfen. Es musste alles echt aussehen.
Killian zog Keira eng an sich und küsste ihr Schulterblatt. Das Gästezimmer war klein, aber gemütlich. Morgen Nacht würde es ernst werden, aber diese Nacht gehörte ihnen.
Kill sah unglaublich wild und animalisch aus, sexy und gefährlich. Keiras Hände glitten über seine behaarten Unterarme, welche ihre Taille umklammerten. Nach einem netten Abend mit Correy und Theresa hatten sie sich zurückgezogen und sich die Kleider vom Leib gerissen. Keira trug nicht mehr als
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