Lynne Graham
lobungszeiten.“
„Ich auch nicht“, stimmte Ella begeistert zu. Sie dachte bereits über Hochzeitskleider nach und sah Callie schon als Blumenmädchen vor sich. Und sie träumte von einem Baby, einem Geschwisterchen für Callie.
All diese Aussichten machten sie so glücklich, dass ihr Herz überfloss.
Vierzehn Monate später sah Ella lächelnd dabei zu, wie das Kindermädchen Aristandros’ Sohn und Erben Nikolos in die Wiege legte.
Gerade mal drei Monate alt, zeigte Nikolos schon die typischen Xenakis-Charakterzüge. Er war ungeduldig und verlieh seinem Ärger auch lautstark Ausdruck, wenn er hungrig war und nicht sofort gefüttert wurde. Er liebte weibliche Bewunderer und sonnte sich in deren Aufmerksamkeit. Für sein Alter war er groß und weit entwickelt. Er würde sicherlich mindestens so groß wie sein Vater werden, von dem er auf jeden Fall das überwältigende Lächeln geerbt hatte.
Drakon Xenakis verbrachte inzwischen mehr Zeit auf Lykos als in Athen. Das unkomplizierte Familienleben, das sein Enkel mit Ella, Callie und dem neu hinzugekommenen Baby führte, beglückte ihn. Es war etwas, das er mit seiner Frau und seinen Kindern nie erlebt hatte, und er respektierte die Bemühungen, die das Paar für das Gelingen ihrer Ehe an den Tag legte.
Das Haus war inzwischen von Grund auf renoviert und neu eingerichtet worden. Ella hatte alles so arrangiert, dass es einem Familienheim entsprach. Leicht war es nicht gewesen, während der Schwangerschaft in einem Chaos mit Handwerkern und Möbelpackern zu leben, aber mit der Hilfe ihrer Mutter und des Hauspersonals hatte Ella es geschafft.
Ellas Mutter war geschieden worden. Theo saß in Haft, und Jane hatte sich eine hübsche Wohnung in der Stadt gemietet. Inzwischen hatte sie sich einen festen Freundeskreis aufgebaut, mit dem sie ihren Interessen nachgehen konnte. Sie kam oft zu Besuch, und wenn Ella und Aristandros zusammen auf Reisen gingen, blieb sie für die Zeit auf der Insel und kümmerte sich um ihre Enkel und den Haushalt.
Aber eigentlich reiste Aristandros nicht mehr häufig, sondern versuchte, seine Arbeit von zu Hause aus zu erledigen. Ella war in Teilzeit als Inselärztin tätig und engagierte sich für die Wohltätigkeitsarbeit in der Xenakis-Stiftung, achtete aber strikt darauf, dass der Beruf nicht zu viel ihrer Zeit verschlang, genau wie Aristandros es mit seiner Arbeit hielt. Nach einem Jahr meinte sie, die Aufteilung endlich perfekt organisiert zu haben. Die Hilfe, die sie dabei von allen Seiten erhalten hatte, war von unschätzbarem Wert für sie gewesen. Callie besuchte inzwischen an mehreren Vormittagen in der Woche die Spielgruppe, und den Winter plante die Familie in Athen zu verbringen, wo Ella sich bereits für einen Fortbildungskurs in Pädiatrie angemeldet hatte.
Ella war rundum glücklich. Sie hatten eine riesige Verlobungsparty gefeiert, und die Hochzeit zwei Monate später war die sprichwörtliche Märchenhochzeit geworden, von der Ella insgeheim immer geträumt hatte. Damals hatte Ella schon gewusst, dass sie schwanger war, auch wenn man ihr noch nichts ansah. Lily war ihre Brautjungfer gewesen. Die Freundin bewarb sich momentan für eine Anstellung in einer Klinik auf dem Festland, denn sie hatte auf der Hochzeitsfeier einen griechischen Geschäftsmann kennengelernt.
Ella hatte nicht damit gerechnet, dass sie so schnell schwanger werden würde, doch Aristandros, ganz im unerschütterlichen Glauben an seine Männlichkeit, hatte nur zufrieden lächelnd mit den Schultern gezuckt. Callie, die Ella und Aristandros offiziell adoptiert hatten, war absolut hingerissen von dem kleinen Bruder. Man musste aufpassen, dass sie ihn nicht wie eine lebendige Puppe überallhin mitschleifte. Noch wusste die Kleine wenig über ihre wahre Herkunft, Ella und Aristandros hatten ihr nur das erzählt, was sie in ihrem Alter verstehen konnte. Aber das kleine Mädchen sah in den beiden Mutter und Vater.
Als Ella das Donnern der Rotoren über dem Haus hörte, rannte sie hinaus auf die Terrasse und sah zu, wie der Hubschrauber aufsetzte. Groß, dunkel und atemberaubend attraktiv in seinem Anzug kam Aristandros auf sie zu.
„Wie war New York?“, fragte sie ihn.
„Hektisch. Ich bin froh, wieder zu Hause zu sein.“ Callie lief zu ihm, und schwungvoll hob er sie auf den Arm, bevor er einen Kuss auf Ellas Lippen drückte. „Dein Kleid gefällt mir“, knurrte er leise.
„Daddy brummt wie ein Bär!“ Callie kicherte übermütig und wollte wieder
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