Lyon - A.M.O.R. 01
unsere rasche Zellheilung ve r hindert?“
„Genau.“
„Und seit Prior Laughlins Tod weißt du, das Zeug oder eine bestimmte Form davon wirkt auch bei euresgleichen tödlich, wenn man die korrekte Ste l le trifft.“
Zymon seufzte. „Ja, richtig. Aber für mich war es einfach eine zusätzliche Absicherung, dass ihr mich nicht bei der Ausübung meines Berufes abschlac h tet. Ich hatte eine Waffe, die mich euch überlegen machte.“
Lyon schnaufte abfällig. „Los jetzt.“
„Da drüben ist absolutes Feindgebiet. Für uns beide.“
„Hast du Schiss?“
„Es wäre töricht, nicht überlegt vorzugehen. Vielleicht solltest du dich vorab stärken.“
„Wir haben keine Zeit zu verlieren“, brummte Lyon. „Wenn du nicht mi t kommen willst, geh ich allein. Sag mir, was mich erwartet und wo du sie ve r mutest.“
„Nähre dich erst von mir.“
Lyon fuhr aus der Haut. „Niemals! Eher bring ich dich um.“
„Weil es verboten ist?“
„Quatsch! Solch ein Gesetz hat meine Spezies nie erlassen, im Gegensatz zu euch. Ich verbünde mich nicht mit dir, du hast meine Rasse getötet. Ich will Adina retten.“
„Das wirst du in deinem geschwächten Zustand nicht schaffen. Wir haben nur einen Versuch und wir müssen sie rasch da rausholen, denn ihre Wan d lung naht.“
Lyon mahlte mit den Zähnen. „Ich weiß.“
Glühende Nadelspitzen durchbohrten auf einmal seine Nervenbahnen. Zymon hatte gehofft, es wäre wegen Lyons Blut vorbei. Ein Trugschluss. Se i ne Qualen kehrten zurück. Er richtete sich abrupt auf, witterte.
Lyon wirbelte herum. „Ich versuche, mich zu konzentrieren. Das bekloppte Zwicken, das du bei mir auslöst, nervt und lenkt mich ab. Hier ist niemand a u ßer uns. Entscheide dich endlich, ich will los.“
Er konnte das Stöhnen nicht mehr unterdrücken, warf sich ins Moos und wand sich unter den irrealen Todesqualen auf dem Waldboden.
Eine unscheinbare Wolke verwandelte sich vor ihnen zu einem imposanten Amorphen.
„Na, ihr Kaffeetanten. Habt ihr zwischenzeitlich noch Arabica angebaut oder nur Händchen gehalten? Lyon, hast du ihn so zugerichtet?“
Zymon sah den Herkules nur verschwommen, dennoch erkannte er ihn an dem langen rotbraunen Zopf und der metaphysisch starken Aura. Scheiße, ging ihm durch den Sinn, doch die Schmerzen entführten ihn in seine Folte r kammer und knipsten die Lichter aus.
Als Zymon kurze Zeit später zu sich kam, unterhielten sich die beiden über das FAL und suchten nach einem Weg, um hineinzukommen.
„Feind hört mit“, zischte der D’fox und baute sich vor ihm auf.
„D’fox, nett, dich mal zu treffen“, brachte er mühsam hervor.
„Oho, ein Witzbold. Hast du wirklich deine Zeit damit vergeudet und nach mir gesucht, Pussy? Darf ich den behalten, Boss? Ich bring ihm bei … Na, wie heißt das gleich, was die Menschen den Hunden befehlen, was sie machen so l len?“
Lyon knurrte derart aggressiv, dass zumindest ihm die Lust am Scherzen vergangen wäre. „Es reicht, hört auf!“
„Lyon hat recht. Ihr müsst los.“ Er richtete sich langsam auf, blieb aber si t zen. Er würde es nie zugeben, doch er hatte sich früher als Höhepunkt seiner Karriere gewünscht, den Auftrag zu erhalten, den berüchtigten und einzigen Kopfgeldjäger der Amorphen zur Strecke zu bringen. Nun stand dieser vor ihm und er wusste, er hätte den Kürzeren gezogen. Er wandte sich an Lyon. „Ich biete es dir noch ein Mal an, trink von mir, bevor ihr aufbrecht.“
„Nein. Komm Bash, wir …“
„Bist du bescheuert?“
Zymon erstarrte. Hätte er das zu Monarch Gaudor gesagt … Aber die be i den hier schienen ein spezielles Verhältnis zu haben. Mannomann, der D’fox regte sich sichtlich auf.
„Lyon, Magycenblut mag nicht sonderlich lecker sein, aber es stärkt. Sieh mich an. So, und nun dich. Kapiert? Und auch wenn ich unserem noblen Ki l ler ungern recht gebe, du bist zu schwach, um dort drüben lange zu bestehen. Ich verlor Adinas Spur und die der Entführer, sie waren weg, einfach futsch. Anticosti ist in deren Hand, das FAL magisch geschützt, unauffindbar für uns, wir brauchen sein Wissen und seine Erfahrung. Warum ist der eigentlich so hilfsbereit? Hast du ihm einen geblasen?“
Zymon ging rasch dazwischen. Genau die erstere Frage fürchtete er. „Trink, dann führe ich euch zum Eingang des Labors. Ich bin einer der wenigen, die ihn kennen. Es gibt nur einen Weg, ihn zu passieren. Ihr dürft raten, wie. D a nach werde ich nicht nur als Eidbrecher,
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