Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lyon - A.M.O.R. 01

Lyon - A.M.O.R. 01

Titel: Lyon - A.M.O.R. 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Madea
Vom Netzwerk:
Bash könnte Adina versorgen und es ihr danach fraglos auch besorgen. Er konnte kaum mehr atmen, bekam einfach keine Luft in die Lungen. Lyon musste sie auf jeden Fall vor dem D’fox finden. Doch wie sehr er dies herbeisehnte, die Hauptsache blieb, sie überlebte die Tortur. Hoffentlich atmete sie jetzt noch und war nicht bereits durch die Experimente oder bei der Transformation gestorben. Er schwor sich, wenn er sie nur lebend fand, immer für sie da zu sein, sein Leben grundlegend zu ändern und so es denn in seiner Macht lag, die Zukunft der Amorphen lebenswert zu gestalten.
    Er wusste, wonach er suchen musste, glitt immer tiefer in den erstaunlichen Bau vor. Die gewaltigen Ausmaße waren überwältigend. Er wich nur hin und wieder vorsichtshalber Mitarbeitern aus, die in ihre Arbeit vertieft und seit Jahrhunderten Sicherheit gewohnt, ihn auch dank seiner gestärkten Aura nicht bemerkten. Personal schien rar, dafür lag eine Art Spannung in der Luft, ließ Sinne wie unter Strom vibrieren. Die Anlage musste über ein gewaltiges Computersystem verfügen.
    Er schwebte einen engen Belüftungsschacht hinab, über einen Gang und verharrte in einer Sackgasse. Der Trakt, der sich hinter der Wand befinden musste, schien extrastark abgeschirmt zu sein. Nur ein hervorstehendes daumengroßes Glasplättchen wie schon am Eingang des FALs deutete auf eine eingelassene Tür oder Ähnliches hin. Der Gedanke ‚hier bin ich richtig‘ hämmerte in seinem Schädel, doch sein Versuch, hindurchzuschweben, scheiterte wie erwartet. Er witterte etwas über sich und versteckte sich in einer Nische. Überraschter hätte er nicht sein können.
    Eine zierliche Amorphin mit frevelhaft kurzen schwarzen Haaren schwebte mit einem betäubten Magyc im Arm über den Gang auf ihn zu.
    Lyon nahm Gestalt an. Sie zuckte vor Schreck zurück, sammelte sich aber schnell und schnaufte verächtlich. „König Salassar.“
    Lyon hob erstaunt und durch den spöttischen Klang leicht verärgert die Brauen.
    „Natürlich weiß ich, wer du bist. So viele auffällige Legenden gibt’s in unserer Geschichte auch wieder nicht. Was zum Teufel machst du hier?“
    „Du bist ziemlich direkt.“
    „Ich weiß nicht, was du hier zu suchen hast, aber wir sitzen als Honigtröpfchen im Bienennest, für nettes Kennenlernen bei Kaffee und Kuchen ist keine Zeit.“
    Das Biest gefiel ihm. Sie würde zu Bash passen. Er trat zur Seite. „Dann los. Ich schätze mal, es dürfte klar sein, dass wir auf derselben Seite stehen.“
    Sie ritzte dem bewusstlosen, Kittel tragenden Magycen den Daumen auf und drückte die blutende Fläche auf das Plättchen. Die undurchdringliche Wand wandelte sich in goldenes Milchglas. Lyon packte den Chemiker und sie schwebten zu dritt in das dahinterliegende Labor.
    Er hatte mit einem Kampf gerechnet, doch nicht mit dem Anblick, der sich ihm bot. Zahllose, containergroße Wasserbehälter reihten sich aneinander, so weit das Auge reichte. In den vorderen Glasbecken schwammen Ampullen mit Blut auf kleinen Wolken durchs Wasser, dümpelten gemächlich hin und her, damit die Flüssigkeit in Bewegung blieb. In anderen Becken steckten sie in Haltevorrichtungen dicht an dicht aneinandergereiht. Eiskristalle hatten sich am Glas gebildet. Zwischen den Aquarien gliederten sich längliche Tische mit Labormaterialien und Geräten. Computer schienen diese Anlage zu steuern, da sie keine Magycen im Raum witterten.
    Die Blutbank. Es gab sie tatsächlich!
    Lyon hörte die Kleine fluchen und sauste zu ihr. Sie stand am Ende eines Ganges in der Mitte zweier mit Blutampullen gefüllter Glasbassins.
    „Was ist?“
    „Hach, ich ärgere mich, ich bin schon wieder im falschen Trakt gelandet. Verfluchtes Labyrinth!“
    „Wie heißt du eigentlich?“, wollte Lyon wissen.
    „Was geht dich das an?“
    „Hübscher Name. Und wen oder was suchst du?“
    „Meinen Freund“, sie fixierte ihn, „Yaden. Von ihm gehört?“
    Lyon verengte die Brauen. „Du bist mit einem Menschen zusammen?“
    „Nein, wie kommst du darauf?“
    „Es ist kein für Amorphen typischer Name.“
    „Und du bist eigentlich tot oder hast dich seit Ewigkeiten verkrochen. Was tust du hier an der Achillesferse des Feindes? Packt dich inzwischen dein schlechtes Gewissen oder bist du urplötzlich persönlich betroffen?“
    Seine Fäuste zitterten, Adrenalin berauschte ihn, seine Sehnen angespannt wie ihre, bereit, sich gegenseitig an die Kehle zu gehen. In ihren endlos dunklen Augen glühte

Weitere Kostenlose Bücher