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Lyon - A.M.O.R. 01

Lyon - A.M.O.R. 01

Titel: Lyon - A.M.O.R. 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Madea
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entwickelt, die mit Kriegsbeginn in tief sitzenden Hass umschlugen. Kurz nach Ausbruch des Krieges erließ der Monarch der Magycen, Gaudor Tomac, 1300 ein Gesetz, das jeglichen Kontakt zu den Amorphen verbot. Doch sein Vater Zarr gab nie auf, um Gespräche zu ersuchen. Leider erhörte niemand diese Bittschriften. So wie 1544 auch sein offizielles Gesuch unbeantwortet blieb. Der diplomatische Weg schien verbaut.
    Mit viel strategischem Geschick schloss er mit Macks und Bashs Hilfe mit der Monarchentochter Ellenja eine Übereinkunft über eine friedliche, nächtliche Unterredung unter acht Augen. Sie wollte ihren ahnungslosen Vater Gaudor in ihre Gemächer bitten, weil sie ebenso ein rasches Ende des Krieges herbeisehnte und ihr Vater behauptete, niemals Gesuche zu einer Unterredung vom Feind erhalten zu haben. Ellenja wandte sich anscheinend an den Falschen. Der Verräter, der mutmaßlich eine friedliche Einigung sabotierte, tötete sie in der Nacht 1545, in der auch Lyon fast die Hälfte seines Gesichts durch einen Prankenhieb verlor. Das Pulverfass explodierte. Das Kriegsgemetzel fand seinen traurigen Höhepunkt, nachdem die Nachricht von Ellenjas Ermordung durch den Feind – ihn – publik gemacht worden war.
    Lyon rechnete es Zymon höher an, als der vielleicht ahnte, dass er ihm sein Blut angeboten hatte. Es schmeckte neutral und bewirkte eine signifikante Erholung seines Körpers, die er niemals für möglich gehalten hätte. Es war im ersten Moment, als hätte er sich nie in Tiefschlaf versetzt. Er fühlte sich jung, dynamisch, gesund, kräftig und voller Energie. Es war unglaublich.
    Allerdings ließ die Wirkung rasch nach, sodass er nicht übel Lust verspürte, es Bash gleichzutun, und sich dem nächstbesten Gegner an den Hals zu werfen. Doch töten, nein, das kam nicht infrage. Ihm waren zu viele ihm nahestehende Herzen entrissen worden. Ohne zwingenden Grund beabsichtigte er nicht, jemand anderem ebenfalls derartiges Leid zuzufügen. Seine Widersacher waren gleichfalls Vampire, die auf ewig seelischen Schmerz verspüren konnten.
    Mehr denn je war er überzeugt, sie hatten den Krieg und er den heimtückischen Hinterhalt einer kleinen Gruppe einflussreicher Magycen zu verdanken, die ihre eigenen Interessen verfolgten und sich gegen die herrschende Oberschicht auflehnten oder sie mit ihren Intrigen sogar einen Machtwechsel anstrebten.
    „Such sie“, sandte Lyon Tropical mental die Bitte zu, die ihm erst nach dem Eindringen ins FAL verraten hatte, Adina in den unzähligen Gängen noch nicht gefunden zu haben. Sie hatte Adina seit der Verschleppung durch Zymon im Hotel Dureza verfolgt, und so bekam Lyon bestätigt, Zymons Worte entsprachen tatsächlich der Wahrheit. Als andere Jäger Adina in Zymons Hütte kidnappten und an einem Übergabeort ablieferten, übernahm nur einer mit braunem Haar und grauen Schläfen sie und brachte sie ins streng geheime FAL. Tropical schwirrte sogleich wieder ab, um Lyon in New York zu benachrichtigen, spürte dann aber seine Aura ganz in der Nähe.
    Bash, Tropical und er befanden sich rund fünfzig Meter unter der Erdoberfläche und Lyons Sinne sagten ihm, das eigentliche Labor begann erst sehr viel tiefer unten, die oberen Bereiche dienten einzig der Sicherheit, dem Schutz gegen die technischen Aufklärungsmöglichkeiten der Menschen sowie um das zufällige Auffinden und Eindringen von magisch versierten Wesen zu verhindern. Dutzende Schichten Geröll und Schlamm verwirrten jede Empfindung, machten ein Lokalisieren der Anlage so gut wie unmöglich. Sogar bei einer reinen Blutsverbindung wie mit Semi würde er bezweifeln, ob es mehr als eine Intuition wäre, die ihn hierher gelotst hätte.
    Bash schwebte vor ihm, formte aus Wölkchen Hände, die andeuteten, er spürte in den vor ihnen von den Gängen abzweigenden Räumen Magycen. Jetzt fühlte er es ebenso. Sie hatten vereinbart, nicht telepathisch zu kommunizieren, weil sie nicht sicher sein konnten, ob jemand imstande war, es zu vernehmen.
    Wie geplant trennten sie sich und er glitt dicht unterhalb der Decke tiefer und tiefer in den gewaltigen Komplex. Er horchte in sich hinein, suchte nach einem Gefühl, einer inneren Stimme, die ihm zuwisperte, ob Adina hier war und ob sie lebte, aber das Echo klang nur hohl. Wer sie aufspürte, brachte sie an die Oberfläche und in Sicherheit. Ferner sollte derjenige bei ihr bleiben, um ihr Blut anzubieten, falls die Wandlung einsetzte.
    In Lyon zog sich alles zusammen bei dem Gedanken,

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