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Lyon - A.M.O.R. 01

Lyon - A.M.O.R. 01

Titel: Lyon - A.M.O.R. 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Madea
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den schweren Brauen. „Weil ich will, dass du deinen trägen Arsch bewegst, Boss.“
    Lyon grollte. Wenn es doch so einfach wäre. Was würde passieren, wenn er den Thron wieder bestieg? Würde der Feind sie dann alle auf einmal vernichten? Würde er den Krieg neu entfachen? Er wusste nur, eine Schlacht, Mann gegen Mann, primitiv und abstoßend, machte keinen Sinn. Alle würden dabei nur verlieren. Er erhob sich. Seine Beine trugen ihn nur mit Mühe.
    Bash schenkte sich nach, blieb jedoch sitzen. „Seit dem Mord an meinen Eltern bin ich tiefer als je zuvor in Feindesland vorgedrungen.“
    Lyon ballte die Fäuste. Nicht auch noch Elli und Trak! Noch mehr Tod. Sein Körper begann zu beben. Seine aufgestaute Verbitterung versuchte, sich einen Weg ins Freie zu bahnen. „Es tut mir sehr leid um deine Verluste“, presste er hervor und lockerte mühsam seine Finger. „Doch als Jäger richtest du nichts aus.“
    Bash umgab vorgetäuschte Ruhe. Innerlich musste er brodeln vor Wut. „Da stimme ich dir zu. Global gesehen gibt es nur einen, der das kann.“ Er sah ihm in die Augen und stand auf. Bashs gewaltige Muskeln arbeiteten beherrscht unter der Tarnkleidung.
    „Es reicht“, drohte Lyon.
    „Du bist der König!“
    „Ich war es! Und auch nur, weil meine Eltern und Geschwister ermordet wurden. Ich sollte es nie werden.“
    „Wie viele andere auch.“
    Unerträglicher Schmerz überrollte Lyon. Er wandte sich ab, schlug mit den Fäusten gegen die dicken Mauern des Gewölbes. Steinchen rieselten von der Decke. „Ich bin machtlos.“
    „Verflucht noch eins, wer hat dir bloß die Eier abgeschnitten?“
    Lyon sah Bash an. Er durfte ihm die Wahrheit nicht sagen. Scham kroch durch seine Eingeweide. Außerdem würde es alles noch schlimmer machen, wenn er dem Feind auch noch den Mittelfinger zeigte. „Man braucht mich nicht. Ich bin kein guter König.“
    „Fuck! Wie wahr, du bist schon tot, mein Freund.“
    Lyon packte Bash am Kragen, fletschte die Zähne. „Verflucht, was willst du von mir?“
    Bash zuckte nur mit den Muskeln, dann hielt Bash ihn im Schwitzkasten, bohrte ihm einen verwandelten Finger, scharf und lang wie ein Dolch auf die Stelle, unter der sein Amorphenherz pochte. „Das weißt du“, zischte er und stieß ihn fort.
    Lyon fing sich knapp über dem Boden und stapfte wütend und deprimiert umher, gereizt wegen seiner Unterlegenheit, durch die Diskussion mit Bash, aber vor allem tief getroffen von den katastrophalen Vorkommnissen der vergangenen Jahrhunderte. Er räusperte sich, weil sich sein Hals zu eng zum Sprechen anfühlte. Die Frage bekam er kaum über die Lippen. „Wie viele Amorphen leben noch?“
    Bash zeigte die Spitzen seiner Reißzähne. „Tausend.“
    Alle Kraft wich aus Lyons Körper. Ein Kaleidoskop aus Erinnerungen, Versprechungen und Hoffnungen attackierte seine Sinne wie ein Presslufthammer einen Schädel. Die erkalteten Krallen der Toten würgten ihn. Er hatte sie doch alle mit dem Pakt retten wollen …
    „Und es werden von Tag zu Tag weniger“, knurrte Bash.
    Lyon ließ sich in den Sessel fallen und barg das Gesicht in den Händen, die das Aussterben seiner Spezies nicht verhindert hatten.
     

     
    Adina setzte sich ruckartig auf. Gott sei Dank, sie lebte tatsächlich noch. Ihr Herz pochte wild und der beunruhigende Druckschmerz quälte sie wieder. Sie schlug die Decke zurück. Nackt, ihre Anziehsachen lagen vor dem Bett. Okay, sie schlief gern ohne Kleidung, aber normalerweise konnte sie sich daran erinnern, sie ausgezogen zu haben. Misstrauisch stand sie auf und durchquerte das Zimmer, blickte aus dem schmalen Fenster auf den quadratischen Klostervorhof. Wolkenfetzen zogen rasch über den Himmel, die Schatten spielten Fangen auf den Pflastersteinen und brachen an den Säulen der Kreuzgänge. Sie fröstelte, ging zum Kleiderschrank und öffnete die Türen. Schlafanzug, Kittel, Straßenkleidung, Unterwäsche ... Alles normal. Hatte sie nur geträumt?
    Adina sank auf den einfachen Holzstuhl. Drehte sie nun völlig ab? Sie hatte sich ihren Absturz von der Klippe und diesen Mann doch nicht eingebildet, unmöglich. Immer noch nahm sie ihn mit allen Sinnen wahr, roch seinen balsamisch-herben Holzduft, vermischt mit der süßsauren Frische von Cranberrys, spürte den unnachgiebigen Handgriff, sah seine lodernden Augen, umrahmt von seiner Haarmähne. Sie rieb sich die Lider. Das, was sie glaubte, erlebt oder halluziniert zu haben, ihr rasender Puls und die Unruhe deuteten auf

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