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Lyon - A.M.O.R. 01

Lyon - A.M.O.R. 01

Titel: Lyon - A.M.O.R. 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Madea
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spurtete los. Sie war hier aufgewachsen, es war nicht weit bis zum Weiher. Eine Minute rannte sie wie eine Fackel durch den Wald, regi s trierte erleichtert, dass die goldenen Flammen keinen Busch oder trockenes Gras entfachten. Es musste Magie sein! Konnte sie das Feuer auf der Hülle überhaupt löschen? Hoffentlich würde es gelingen. Mit ausholenden Schritten hastete sie über ein mondbeschienenes Rasenstück und sprang in flachem Hechtsprung in den See.
    Die Flammen zischten, als wehrten sie sich gegen das Wasser, doch das Fe u er erlosch.
    Adina blieb untergetaucht. Ihr Herz donnerte in ihrer Brust. Sie war nicht nass. Und sie atmete. Das mutete eindeutig unheimlich an. Wenn sie ihre Ve r wandlung nicht seit Wochen durchmachen würde, hätte sie sich für völlig ve r rückt erklärt. Oder für tot. Vielleicht träumte sie doch. Aber nein, alles schien real, sie bildete sich den Mist nicht ein. Oder?
    Sie tauchte an die Oberfläche und vergewisserte sich, nicht doch den halben Hain in Brand gesteckt zu haben. Zitternd vor Aufregung und Kälte schwamm sie an Land. Doch kurz bevor sie den Uferboden mit den Zehen ertastete, ve r schwand die Schutzhülle auf einmal. Sie sackte unvermutet ab und schluckte Wasser. Rasch schoss sie wieder empor. Lyon! Ihm musste etwas passiert sein.
    Hustend kroch sie aus dem See und lief die Strecke zu dem vermeintlichen Kampfplatz. Die kühle Luft brannte in ihren Lungen. Täuschte sie sich? Oder wurde es tatsächlich mit jedem Meter wärmer? Beinahe drückend war es, als Adina sich leise keuchend hinter Kiefernstämmen versteckte. Wo kam die tr o pische Hitze auf einmal her? Ihr nasser Körper dampfte regelrecht. Sie schoss echt den Vogel ab. Rannte nicht weg und brachte sich in Sicherheit, sondern kehrte zurück an den Ort der Gefahr. Von jeher lebte sie als Unikum, aber e i gentlich war sie nicht auf den Kopf gefallen und schon gar nicht lebensmüde.
    Ein Stöhnen ließ sie erstarren. Ihre Angst stritt mit ihrem Helfersinn. Sie entschied, Lyon etwas schuldig zu sein und straffte den Rücken. Die Bäume boten sowieso keinen Schutz. Wenn einer von beiden noch auf den Beinen stand, hatte er ihre Witterung bereits aufgenommen. Adina unterdrückte das panische Glucksen im Hals und würgte es hinunter. Sie bückte sich nach e i nem dicken Ast, warf einen skeptischen Blick darauf und trat zwischen den Tannen hervor.
    Lyon lag in einem Krater. Oder eher in einem offenen Grab, denn sein Kö r per schien nur aus Verletzungen zu bestehen. Seine Kleidung war fort. Sie sah sich um, jederzeit darauf gefasst, den hämisch grinsenden Feind zu erblicken. Doch nichts geschah. Sogar die schwüle Hitze schien zu verwehen. Sie hu m pelte vor und sank neben Lyon auf die Knie. Sofort ging sie gedanklich die Möglichkeiten durch, ihn zu verarzten. Aus Schnitten und tiefen Kratzern rann Blut, rot, nicht pechschwarz, was sie ebenfalls in Erwägung gezogen hatte. Ruß schwärzte seine dunkle Haut. Brandblasen übersäten ihn. Sie zog ihren nassen Pull o ver aus und presste ihn auf zwei große Wunden. Lächerlich, sie brauchte eine Wagenladung davon. Sein langes Haar fächerte sich zerzaust und ang e sengt um sein Gesicht. Über der Umgebung hing ein beißender Geruch nach verschmortem Fleisch. Doch er lebte, sein breiter Brustkorb hob und senkte sich regelmäßig. Verdammt! Sie hatte kein Handy, kein Verbandsmat e rial und kein Auto, um ihn zu transportieren. Sie musste ihn zurücklassen und Hilfe holen. Sie sah sich wiederholt um. Suchte nach dem anderen, als Finger sich um ihr Handgelenk legten. Sie zuckte zusammen.
    „Feuer?“, krächzte Lyon.
    Adina schluckte schwer. Er war wach! Unmöglich, dachte sie noch, dann g e schah Befremdliches mit ihr. Ohne ihr Zutun zitterten ihre Lider. Alles g e schah rasch, Bilder entstanden in ihrem Kopf. Sie sah eine junge Frau in einem Feuerinferno verbrennen. Eisiger Schock umklammerte ihr Herz. Sie schütte l te sich, um die entsetzliche Vision loszuwerden, blinzelte, bis sie wieder klar sehen konnte.
    „Gelöscht“, antwortete sie endlich. Meinte er das Feuer aus ihrer Vision oder das auf seiner seltsamen Hülle? Sie atmete tief durch. Die vergangenen Wochen, die Ereignisse der zurückliegenden Tage , setzten ihr inzwischen arg zu. Lyon wusste natürlich nichts von den Trugbildern. Er wollte wissen … ob er sie hatte schützen können.
    Er wollte sich aufrichten, sank jedoch mit einem gequälten Stöhnen zurück auf den Waldboden. Sie gab sich einen Ruck, warf

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