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Lyon - A.M.O.R. 01

Lyon - A.M.O.R. 01

Titel: Lyon - A.M.O.R. 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Madea
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liegende Apostrophe. Es da u erte, bis er sich mit einem knurrenden Seufzen aufraffte, irgendetwas an der Felswand vollführte, bis Wasser aus der Decke sprudelte und im Steinboden versickerte. Sie bemühte sich, ihr Erstaunen zu unterdrücken, lächelte, als er mit hohlen Händen auf sie zutrat. Er fixierte sie wie ein Wolf seine Beute, kam nicht näher. Adina atmete zittrig ein, legte den Hinterkopf auf den Stein und öffnete den Mund. Ein Tropfen traf ihre Lippe. Sie zuckte zusammen. Als sie das Wasser schluckte, kamen ihr die Tränen, weil sie endlich ihren Durst l ö schen durfte und die Flüssigkeit im Rachenraum brannte wie schwefelsäureg e tränkte Glassplitter. Sie ließ den Mund geöffnet, zeigte ihm, mehr trinken zu wollen. Nach dem fünften Mal spürte sie Linderung, räusperte sich behutsam.
    Der Magyc sackte auf einmal auf den Boden, spie Gift und Galle, es klang jammervoll. Erschreckt blickte Adina auf den am Rinnsal zusammengebr o chenen Mann, der sich unter Krämpfen wand.
    „Kann ich helfen?“
    Seine blutunterlaufenen Augen richteten sich auf sie. Er knurrte, presste die Kiefer aufeinander. Die Reißzähne stachen ihm ins Fleisch, Blutfäden liefen über das Kinn. Sie sog scharf Luft ein. Er bot einen entsetzlichen Anblick, der ihr Angst in die Glieder jagte. Sie wünschte sich, ihre Frage zurückziehen zu können. Doch er fiel nicht über sie her, wie sie befürchtet hatte, sondern schien sich in eine Art Trance zu versetzen. Vielleicht quälten ihn die Schme r zen dann weniger, aber seine fortwährenden , krampfartigen Zucku n gen ließen auf Gegenteiliges schließen.
    Nach einer gefühlten Ewigkeit beruhigte er sich. Sie hatte ebenfalls die Hölle durchlebt, da sie zeitweise dachte, er würde sterben.
    „Bist du wach?“ Seine mit Schweißtropfen bedeckte Stirn bildete Falten. „Oh , gut. Geht es dir besser?“
    Er rührte sich nicht, lag einfach still da, die Augen geschlossen.
    „Wenn du stirbst“, flüsterte sie, „komme ich hier nie wieder raus.“
    „Ja.“ Seine Stimme klang rau, gleichzeitig nachdenklich sanft.
    „Danke für das Wasser.“
    „Hm.“
    Adina verpasste sich einen fiktiven Tritt. „Kann ich dir helfen?“
    Er drehte sich mühsam auf die Seite, stützte den Kopf in den angewinkelten Arm und sah sie an. „Bist du Mutter Theresa?“
    Sie musste beinahe grinsen. „Na ja, fast.“
    „Leg das mal schnell ab. Es bringt dich nur in Schwierigkeiten.“
    „Schlimmer als jetzt kann’s kaum werden.“ Sie seufzte.
    „Wem sagst du das.“
    Jetzt war es an ihr, die Brauen misstrauisch zu wölben. Aber ein Gespräch schien besser als kein Gespräch … das kam ihr irgendwie bekannt vor. „Also, wie heißt du?“
    Er schmunzelte, legte sich wieder auf den Rücken, starrte an die Decke.
    „Dann nicht“, sagte sie nach einer Weile. „Wie geht’s weiter? Was hast du mit mir vor?“
    „Hältst du auch mal die Klappe?“
    „Ich würd gern wissen, was mit mir passiert.“
    Er rappelte sich grollend hoch, doch bevor er richtig zum Stehen kam, brach er mit verzerrtem Gesicht zusammen. Er fluchte unter Schmerzen, bis er nur noch stöhnte und schrie.
    „Du brauchst Hilfe.“ Sicher hätte er ihr Zittern wahrgenommen, wäre er bei Sinnen. „Ich kann dir helfen.“ Sie pokerte eindeutig viel zu hoch für ihr mieses Blatt.
    Eine Unendlichkeit sah sie zu, wie er sich quälte. Sie spürte, wie seine Kraft nachließ, wie Schwäche seine Glieder lähmte und er mehr und mehr Gevatter Tod in die Hände glitt. Sie begann mit ihm zu reden, ihn schließlich zu b e schimpfen und anzuflehen, das Bewusstsein wiederzuerlangen, sie nicht allein zu lassen. Als er endlich still dalag, fühlte sie sich genauso abgekämpft wie er aussah.
    „Zymon-Ki.“
    Adina zwang sich aus ihrer Erschöpfung und zur Gelassenheit, sah ihn an. „Du bist wieder da.“ Gott sei Dank.
    Er kam wankend auf die Beine, die, obwohl dick wie Baumstämme, ei n knickten wie Streichhölzer, sackte vor ihr auf die Knie und entfernte die Fe s seln. Sie beobachtete ihn argwöhnisch.
    „Trink, wasch dich, wenn du willst.“
    Er lehnte sich an den Felsvorsprung, auf dem sie gelegen hatte, während sie den Blick nicht von ihm abwendend zum Wasser ging und gierig trank. Sie zog sich die zerfetzten Strümpfe aus, säuberte die Verletzungen an den Knien, ihre Schramme auf der Stirn. Als sie sich umdrehte, lag er an ihrer statt in der Wa a gerechten.
    Sie ließ sich im Schneidersitz auf den Boden sinken und sah sich gespielt u n

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